Praktikumsbericht von Clifford Chance: Von White Collar und Kriegsverbrechern

Eine junge Frau hält nachdenklich den Finger an die Lippen. Ihr Kopf ist so bearbeitet, dass es aussieht, als ob sich verschiedenfarbige verworrene Linien darin befinden.

Großkanzleien assoziiert man oft allein mit ihrer Tätigkeit in den Bereich Banking oder M&A. Dass diese Assoziation zu kurz greift, hat Helena in ihrem Praktikum bei Clifford Chance gelernt.

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Helena, Praktikantin bei Clifford Chance

Thematische Vielseitigkeit bei Clifford Chance

Als internationale Großkanzlei beschäftigt sich Clifford Chance auch mit Fragen des Wirtschaftsstrafrechts und der Finanzkriminalität, mit einem Kriegsverbrecherprozess und sogar der Piraterie. Der entsprechende Bereich nennt sich White Collar und befasst sich mit der strafrechtlichen Beratung und Vertretung von Unternehmen. Angesichts so vielfältiger Tätigkeitsfelder innerhalb dieses Rechtsgebiets hat sich mein Praktikum sehr abwechslungsreich gestaltet und mich motiviert, mich auch weiterhin mit derartigen Fragestellungen zu befassen.

Kern meines Praktikums war die unmittelbare Arbeit für Associates und Partner:innen der Kanzlei sowie ein eigens für die Praktikant:innen vorbereitetes BACKSTAGE-Veranstaltungsprogramm. Trotz Corona konnten wir vor Ort in Frankfurt arbeiten und auf diese Weise einen greifbaren Eindruck von der Arbeit in einer Großkanzlei gewinnen. Dafür war der direkte Austausch mit den Partner:innen, Counsels und Associates besonders wichtig, die uns von Anfang an in das Team eingebunden und uns offene Fragen beantworteten.

Die Arbeit im Bereich White Collar ermöglichte es mir, Kenntnisse des Straf- und Strafprozessrechts aus dem Studium auf Fälle in der Praxis für Recherchen zu Problemen aus der StPO oder dem StGB anzuwenden. Zugleich habe ich neue Kenntnisse im Wirtschaftsstrafrecht erworben und gelernt, mit mir bisher unbekannten Problemstellungen umzugehen. Gerade bei White Collar beschäftigten wir uns durchweg mit tagesaktuellen, oftmals auch medial brisanten Themen und wurden eng in die Arbeit auch mit internationalen Mandanten einbezogen. Ein Beispiel für die Aktualität der Themen, mit denen wir uns in White Collar beschäftigen, waren die Recherchen zu einem Menschenraub im Rahmen eines Piratenangriffs. Langweilig war die Arbeit in White Collar dementsprechend nie.

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Mein persönliches Highlight

Besonders beeindruckt hat mich ein Kriegsverbrechergerichtsprozess am Oberlandesgericht Koblenz. Gegenstand des Prozesses war der Vorwurf der Staatsfolter gegen einen syrischen Offizier. In diesem Prozess agierte Clifford Chance als Prozessbegleiter, wodurch ich eine andere Facette der Arbeit einer Großkanzlei, nämlich die Pro-Bono-Arbeit, miterleben konnte. Dieser in Deutschland bisher einzigartige Prozess bot mir die Möglichkeit, mich mit den Fragen des Völkerstrafrechts als einer Schnittstelle des humanitären Völkerrechts und des nationalen Strafrechts auseinanderzusetzen. Ein Praktikum in einer Großkanzlei bedeutet also alles andere als nur die Recherchearbeit vor dem Bildschirm in einer Datenbank.

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