Referendariat bei Clifford Chance: Wahlstation im Ausland

Person wirft einen Papierflieger über eine Erdkugel. Sie hält eine am Flieger befestigte Linie noch in der Hand.

Dr. Silja Lorenzen hat im Herbst 2021 die Wahlstation ihres Referendariats bei Clifford Chance in London absolviert. Mittlerweile arbeitet sie als Associate im Bereich Private Equity in Frankfurt. Warum sie in ihrer heutigen Position von ihrem Aufenthalt im Ausland profitiert und welche Aufgaben sie als Trainee in London übernehmen durfte, erzählt sie in ihrem Erfahrungsbericht.

Büroalltag in London

Das Londoner Büro von Clifford Chance bietet nicht nur einen atemberaubenden Blick über Canary Wharf, sondern überzeugt auch durch ein hauseigenes Fitnessstudio und eine Kantine, die bereits morgens eine große Frühstücksauswahl bietet. Insgesamt arbeiten hier etwa 2.500 Personen. Das Private Equity Team, dem ich während meiner Wahlstation angehörte, besteht aus elf Partner:innen, rund 40 Associates und acht Trainees.

Bis auf sehr wenige Ausnahmen gibt es am Londoner Standort keine Einzelbüros. Stattdessen teilt man sich entweder zu zweit oder zu viert ein Büro – auch mit den Partner:innen. Die Trainees sind immer einer oder einem der Associates zugeteilt und arbeiten mit diesen in einem Büro, damit sie mehr von der Arbeit mitbekommen und dem Team zwischendrin Fragen stellen können. So wurde ich gleich vom ersten Tag an super in das Team und die Arbeit eingebunden.

Referendariat im Ausland Silja Lorenzen Clifford Chance
Dr. Silja Lorenzen

Meine Aufgaben als Trainee bei Clifford Chance

Spaß macht außerdem auch, dass man als Trainee im Londoner Büro viel Verantwortung übertragen bekommt. So habe ich beispielsweise weitestgehend eigenständig NDAs (Vertraulichkeitsvereinbarungen) mit der Gegenseite verhandelt und mich dabei direkt mit der Mandantschaft abgesprochen. Bei Transaktionen durfte ich eigene Workstreams übernehmen.

Zudem war ich bei mehreren Projekten eingespannt, wovon das größte der milliardenschwere Verkauf eines Portfoliounternehmens einer Mandantin war, das Windparks in Südamerika betreibt. Hier habe ich eng mit dem federführenden Partner und zwei Associates zusammengearbeitet und wurde dabei durchweg als vollwertiges Teammitglied angesehen.

Ich wurde vom ersten Tag an super eingebunden. Spaß machte außerdem auch, dass man als Trainee schon viel Verantwortung übertragen bekommt.
Dr. Silja Lorenzen

Die primäre Verantwortung für eigene Arbeitsbereiche innezuhaben und als erste Ansprechpartnerin für die Mandantschaft und andere externe Parteien zu fungieren, war eine großartige neue Herausforderung, die sehr viel Spaß gemacht hat. Eine meiner Aufgaben war es, darauf zu achten, dass auf meinen Workstreams die To-Dos fristgerecht erledigt werden. Dafür habe ich zum einen Dokumente erstellt und verhandelt, zum anderen mit der Mandantschaft, Banken und Insurance Broker:innen kommuniziert und an Meetings teilgenommen. 

Ich war in jeden Schritt der Transaktion involviert. Das war besonders spannend, als die "Final Bids" der potenziellen Käufer eintrafen und wir diese mit der Mandantschaft eingehend besprochen haben. Dafür haben wir auf Zusammenfassungen und Bewertungen zurückgegriffen, die unter anderem auch aus meiner Feder stammten.

Natürlich standen bei allen Aufgaben immer Kolleg:innen zur Seite, die ich um Hilfe bitten oder bei denen ich mir Feedback einholen konnte. Die Möglichkeit, sich derart weit aus seiner bisherigen Komfortzone herauszubewegen und dabei so viel zu lernen, war ein unglaublicher Mehrwert, der mir nicht zuletzt bei meiner jetzigen Tätigkeit als Associate bei Clifford Chance in Deutschland zugutekommt.

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Das Leben außerhalb des Büros

Die meisten meiner Londoner Kolleg:innen haben sich mittags ein schnelles Essen to go in einem der vielen Restaurants oder Delis geholt. Verwöhnt aus der Zeit im Frankfurter Büro, wo unser Team immer gemeinsam zu Mittag isst, habe ich versucht, die Kolleg:innen für ein sit down meal auswärts zu begeistern. Mit zunehmendem Erfolg: Der "German Lunch Club", wie ihn die anderen nannten, hat mit der Zeit immer mehr Anklang gefunden und so konnte ich das ein oder andere sehr gute Restaurant in der Umgebung ausprobieren.

Außerdem durfte ich trotz der Corona-Pandemie einige Events von Clifford Chance miterleben. Ich besuchte eine Veranstaltung für alle 200 Trainees, ein Private Equity Team Dinner mit anschließendem Club-Hopping, bei dem auch die Partner:innen bis zum Schluss anwesend waren, ein Private Equity Trainee Partner Dinner und das Oktoberfest Social. Dadurch hatte ich die Gelegenheit, das Team auf einer persönlichen Ebene kennenzulernen. Mit einigen der Londoner Kolleg:innen habe ich auch heute noch regelmäßig Kontakt.

Referendariat bei Clifford Chance Wahlstation in London Erfahrungsbericht

An den Wochenenden habe ich unter anderem Trips nach Schottland, Irland, Oxford, Windsor, an die Südküste Englands und in die Cotswolds unternommen und versucht, jeden Winkel Londons zu erkunden. Daran bin ich natürlich kläglich gescheitert: London ist eine sehr vielfältige Metropole, für deren vollstände Erkundung man Jahre benötigen würde. Die drei Monate waren jedoch schon einmal ein vielversprechender Anfang, den ich auf keinen Fall missen möchte!

Wertvolle Erfahrung für die Arbeit als Associate

Für meine Arbeit als Associate im deutschen Private Equity Team habe ich viele gute Erfahrungen mitnehmen können, die mich hervorragend auf meine jetzigen Aufgaben vorbereitet haben. Da wir viele länderübergreifende Transaktionen durchführen, arbeite ich auch jetzt noch häufig mit den Londoner Kolleg:innen zusammen. Dass wir uns bereits persönlich kennen, ist dabei eine riesige Hilfe und nimmt etwaige Hemmungen, Fragen zu stellen oder um Unterstützung zu bitten.

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