Definition Geisteswissenschaften
Laut einer gebräuchlichen Definition gehören zu den Geisteswissenschaften rund 40 einzelne Disziplinen. Darunter fallen Studiengänge wie Geschichte beziehungsweise Geschichtswissenschaft, Sprachen wie Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Russisch, Latein, Griechisch, Portugiesisch, Schwedisch, Finnisch und Norwegisch, Literaturwissenschaften wie Germanistik, Anglistik, Amerikanistik, Romanistik und Slawistik, Linguistik, Kommunikationswissenschaft, Rhetorik, Philosophie, Kulturwissenschaften wie Judaistik, Arabistik, Sinologie und Koreanistik, Kunst und Kunstgeschichte, Musikwissenschaft, Archäologie und Theaterwissenschaft. Oft zählt man auch Sozialwissenschaften wie Politikwissenschaft beziehungsweise Politologie, Soziologie, Pädagogik und Psychologie zu den Geisteswissenschaften. Hinzu kommen im deutschen Sprachgebrauch mitunter Disziplinen wie Jura beziehungsweise Rechtswissenschaft, Wirtschaftswissenschaften (BWL, VWL) und Theologie. Geisteswissenschaftliche Fachbereiche sind in Deutschland zunehmend zu großen Fakultäten zusammengeschlossen. Nicht zu den Geisteswissenschaften gehören Medizin, Mathematik und alle Naturwissenschaften.
Geisteswissenschaften studieren
Nach dem Abitur entscheiden sich viele junge Menschen, Geisteswissenschaften zu studieren. Der Zugang zum Studium der Geisteswissenschaften ist meist recht einfach, weil geringe Beschränkungen der Zulassung bestehen. In beliebten geisteswissenschaftlichen Studiengängen und benachbarten Fächern wie Jura, Betriebswirtschaftslehre oder Kommunikationswissenschaft muss man aber bei der Bewerbung einen Numerus Clausus (NC) überwinden.
Das Bachelor-Studium in den Geisteswissenschaften
Das Erststudium der Geisteswissenschaften führt meist zum Abschluss des Bachelor of Arts. Vor Beginn der Bologna-Reformen waren noch die Abschlüsse Diplom und Magister Artium (M.A.) anzutreffen. Das Bachelor-Studium der Geisteswissenschaften dauert üblicherweise sechs Semester, in denen man sich mit verschiedenen Aspekten des Studienfachs auseinandersetzt. Geisteswissenschaftliche Lehrveranstaltungen umfassen unter anderem Vorlesungen, Seminare, Übungen und Repetitorien. Mit dem Bachelor erwirbt man die Zulassungsvoraussetzung für ein Master-Studium.
Das Master-Studium in den Geisteswissenschaften
Der Master of Arts schließt oft direkt an den Bachelor an und wird meist im gleichen Fach wie der Bachelor absolviert. Im Master-Studium haben Studenten die Möglichkeit, ihren Studiengang in der Tiefe kennenzulernen. Gern gesehen in den Geisteswissenschaften ist ein Auslandsaufenthalt, den der Student während seines Studiums absolviert. Scheine aus dem Ausland können in der Regel auf die Studienleistungen im Bachelor oder Master angerechnet werden.
Die Promotion in den Geisteswissenschaften
Nach dem Studium der Geisteswissenschaften schließen Studierende oft noch eine Promotion an, um den Titel Doktor führen zu dürfen. Meist führt eine Promotion in den Geisteswissenschaften zum Titel Dr. phil., je nach Fach aber auch zum Dr. jur. oder Dr. rer. soc. Eine Promotion sollte immer aus wissenschaftlichem Interesse erfolgen. Seine Motivation muss man gegenüber dem Professor bei der Bewerbung deshalb meist ausführlich begründen. Selbst wenn man nicht in der Wissenschaft arbeiten möchte, lohnt sich die Mühe der Promotion in der Regel. Bewerber mit Doktorgrad sind haben es oft leichter, einen Job zu finden oder befördert zu werden. Das wirkt sich dann auch auf das Gehalt aus.
Jobs für Geisteswissenschaftler
Stellenangebote für Geisteswissenschaftler sind gut zu finden. Es bietet sich an, in einem Praktikum zuerst einmal in verschiedene Arbeitsfelder hineinzuschnuppern. Klassische Berufe für Absolventen der Geisteswissenschaften liegen in den Bereichen Wissenschaft und Schule (Lehrer), Kultur, Journalismus, Redaktion und Stiftungswesen. Geisteswissenschaftler erwerben in ihrem Studium Schüsselqualifikationen, die sie für viele Jobs geeignet erscheinen lassen. Oftmals landen Studenten der Geisteswissenschaften aber in Jobs, die auf den ersten Blick nicht viel mit ihrem Studienfach zu tun haben, beispielsweise Marketing, Werbung, Produktmanagement und Projektmanagement. Es bietet sich daher an, in Stellenbörsen auch nach solchen Jobs zu suchen. Geisteswissenschaftler verdienen etwas weniger als andere Akademiker, aber deutlich mehr als Personen, die kein Studium abgeschlossen haben.
Stipendium für Geisteswissenschaftler
Geisteswissenschaften studiert man meist über drei (Bachelor) oder fünf (Bachelor und Master) Jahre. Während dieser Zeit muss man viel Geld für die Lebenshaltung ausgeben. Die Kosten des Studiums lassen sich beispielsweise über ein Stipendium bestreiten. Es gibt auch Stipendien speziell für e-fellows.net-Stipendiaten.