Arbeitgeber-Ranking 2025: Das sind die Traumarbeitgeber deutscher Studis

Autor*innen
Tobias Schabel
Menschen heben Sterne auf Balkendiagramm

Welche Arbeitgeber sind für Studierende besonders attraktiv und warum? Dieser Frage geht die Universum Student Survey jedes Jahr auf den Grund. Die neue Studie 2025 zeigt: Kündigungen, ein verändertes Sicherheitsbedürfnis und ein klarer Wertewandel beeinflussen das Ranking stärker als je zuvor. Wir fassen die wichtigsten Ergebnisse für dich zusammen – inklusive der zehn Top-Arbeitgeber für dein Fach.

Was Unternehmen attraktiv macht

Was erwarten Studierende 2025 von einem guten Arbeitgeber? Erstmals stehen zwischenmenschliche Aspekte ganz oben auf der Liste. Respekt für Mitarbeitende und deren Wohlbefinden belegen die ersten beiden Plätze der wichtigsten Arbeitgebereigenschaften.

Gehalt und Prestige sind immer noch relevant, aber nicht mehr die Könige der Karrierewünsche. Auch Nachhaltigkeit und Innovationskraft spielen eine kleinere Rolle als noch im Vorjahr. Wer also glaubt, ein hipper Imagefilm auf Social Media reicht aus, um bei jungen Talenten zu punkten, liegt falsch.

Kündigungen kosten Unternehmen Sympathie

Studierende sind nachtragend. Zumindest, wenn es um Unternehmen geht, die Arbeitsplätze abbauen.

Tesla verliert bei den Wirtschaftsstudierenden 22 Plätze, bei angehenden Ingenieurinnen und Ingenieuren sind es 17. Volkswagen rutscht um 14 beziehungsweise 6 Plätze nach unten. Auch Ford, MAN Truck and Bus und ZF Friedrichshafen büßen kräftig ein. Der gemeinsame Nenner? Entlassungen. Viele davon. Offenbar finden Studierende das nicht besonders charmant. Wer Stellen streicht, verliert Beliebtheitspunkte. Nicht im Börsenkurs, sondern im Kopf der nächsten Bewerbergeneration.

Ein Gegenbeispiel ist Porsche. Das Unternehmen bleibt auf Platz eins. Vielleicht, weil es nicht negativ auffällt. Vielleicht, weil es gleichzeitig Innovation und Tradition verkauft, ohne dabei angestrengt zu wirken. Vielleicht auch, weil es einfach seinen Job macht. Und das ziemlich gut.

Über die Studie

Für den Universum Student Survey 2025 wurden zwischen November 2024 und Mai 2025 insgesamt 23.607 Studierende an 236 Hochschulen in Deutschland befragt. Sie gaben unter anderem an, bei welchen Unternehmen sie gerne arbeiten würden, welche Kriterien für sie bei der Arbeitgeberwahl entscheidend sind, welche Gehaltsvorstellungen sie haben und welche langfristigen Karriereziele sie verfolgen.

Banken und Verteidigung legen in Europa zu

Während manche Branchen den Rückwärtsgang einlegen, zieht die Konkurrenz ruhig und effizient vorbei. Banken gewinnen 1,9 Prozent an Beliebtheit. Gründe sind ein klareres Image, Digitalisierung, Sicherheit und Karrierewege, die nicht klingen wie ein Abenteuerroman. Auch Wirtschaftsprüfungen holen auf. Die Big Four (Deloitte, EY, KPMG, PwC) zeigen an deutschen Hochschulen starke Präsenz und haben das Bewerbungsversprechen im Repertoire: fordernd, aber planbar.

Unerwarteter Gewinner ist die Verteidigungsbranche. Rheinmetall steigt bei den Ingenieurstudierenden um sieben Plätze auf Rang acht. Wer Technik, Stabilität und gesellschaftliche Relevanz sucht, scheint dort inzwischen häufiger zu landen. Man könnte sagen: Nationale Sicherheit kommt zurück ins Recruiting.

Offenheit für KI, aber bitte mit Anleitung

Die meisten Studierenden stehen digitalen Technologien offen gegenüber. 91 Prozent der Männer und 86 Prozent der Frauen bewerten Künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz positiv oder neugierig. Gleichzeitig zeigt die Umfrage deutliche Wissenslücken auf: Besonders jüngere Studierende in Wirtschaft und IT haben kaum praktische Erfahrung. In den Ingenieurwissenschaften bleibt der Kenntnisstand immerhin stabil. Hier hat sich offenbar weder nach oben noch nach unten viel bewegt. Das legt nahe: Die Inhalte kommen entweder nicht an oder nicht vor. Beides ist aus Sicht der Studierenden wahrscheinlich kein Bewerbungsvorteil.

Wirtschaftswissenschaften

Platz 2025 2024 2023
1 Porsche

Porsche

Porsche

2 Mercedes-Benz-Group

Mercedes-Benz Group

Mercedes-Benz Group

3 BMW Group

BMW Group

BMW Group

4 Apple Apple Apple
5 Audi Audi Google 
6 McKinsey & Company Google Audi
7 Lufthansa Group McKinsey & Company McKinsey & Company
8 Google Lufthansa Group Nike
9 PwC (PricewaterhouseCoopers) Siemens adidas
10 Siemens Microsoft

Lufthansa Group


Medizin und Human Health

Platz 2025 2024 2023
1 Charité - Universitätsmedizin Berlin

Charité – Universitätsmedizin Berlin

Charité – Universitätsmedizin Berlin

2 Robert Koch-Institut

Robert Koch-Institut

Robert Koch-Institut

3 BioNTech

Universitätsklinikum Heidelberg

BioNTech

4 Universitätsklinikum Heidelberg

BioNTech

Universitätsklinikum Heidelberg

5 Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)

Deutsches Rotes Kreuz

Helios Kliniken
6 Klinikum der Universität München (KUM) Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)

7 Bayer Bayer Klinikum der Universität München (KUM)
8 Deutsches Rotes Kreuz Klinikum der Universität München (KUM) Deutsches Rotes Kreuz
9 Max-Planck-Gesellschaft Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
10 Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) Helios Kliniken Max-Planck-Gesellschaft

Rechtswissenschaften

Platz 2025 2024 2023
1 Porsche

Bundeskriminalamt

Bundeskriminalamt

2 Bundeskriminalamt

Auswärtiges Amt

Auswärtiges Amt

3

Auswärtiges Amt

Vereinte Nationen

Europäische Kommission

4

Vereinte Nationen

Porsche Vereinte Nationen
5 Europäische Kommission Europäische Kommission Porsche
6 Bundesamt für Verfassungsschutz Mercedes-Benz Group Mercedes-Benz Group
7 BMW Group Bundesamt für Verfassungsschutz Bundesnachrichtendienst
8 Mercedes-Benz Group McKinsey & Company Bundesamt für Verfassungsschutz
9 Bundesnachrichtendienst Bundesnachrichtendienst Bundespolizei
10 McKinsey & Company BMW Group Audi

Ingenieurwesen

Platz 2025 2024 2023
1 Porsche Porsche Porsche
2 Simens BMW Group Mercedes-Benz Group
3 BMW Group Mercedes-Benz Group Siemens
4 Mercedes-Benz Group Siemens Audi
5 Audi Audi BMW Group
6 Airbus Bosch Bosch
7 Bosch Airbus Airbus
8 Rheinmetall Volkswagen Tesla
9 Lufthansa Technik Lufthansa Technik Volkswagen
10 Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)

IT/Informatik

Platz 2025 2024 2023
1 Google Google

Google 

2 Apple Microsoft Apple
3 Microsoft Apple

Microsoft 

4 Porsche Porsche Porsche
5 SAP Mercedes-Benz Group Tesla
6 BMW Group BMW Group Amazon
7 Siemens SAP Mercedes-Benz Group
8 Mercedes-Benz Group Audi Audi
9 Amazon Intel BMW Group
10 Intel Amazon SAP

Naturwissenschaften

Platz 2025 2024 2023
1 Max-Planck-Gesellschaft BioNTech BioNTech 
2 BioNTech Max-Planck-Gesellschaft

Max-Planck-Gesellschaft

3 Fraunhofer-Gesellschaft Bayer

Bayer

4 Bayer Fraunhofer-Gesellschaft  Fraunhofer-Gesellschaft 
5 Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
6 European Space Agency European Space Agency European Space Agency
7 BASF BASF BASF
8 Bundesinstitut für Risikobewertung Merck Johnson & Johnson
9 Porsche Porsche Bundesinstitut für Risikobewertung
10 Siemens Novartis Pharma Roche

Geistes- und Sozialwissenschaften

Platz 2025 2024 2023
1 ZDF ZDF ZDF
2 ZEIT Auswärtiges Amt

Auswärtiges Amt

3

Auswärtiges Amt

ZEIT

ZEIT

4 Bundeskriminalamt Bundeskriminalamt Bundeskriminalamt
5 Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
6 Cornelsen Verlag Cornelsen Verlag Cornelsen Verlag
7 Bundesnachrichtendienst Google Caritas
8 WDR (Westdeutscher Rundfunk) Bundesnachrichtendienst Diakonie
9 Caritas WDR (Westdeutscher Rundfunk)

ProSiebenSat.1 Media

10

ProSiebenSat.1 Media

ProSiebenSat.1 Media Bundesnachrichtendienst

Was machen diese Arbeitgeber besser?

Einige Unternehmen schaffen es trotz allem, beliebt zu bleiben oder sogar zu gewinnen. Porsche, zum Beispiel. Die Marke verbindet Exklusivität mit einer klaren Kommunikationsstrategie. Siemens und SAP steigen ebenfalls. Technologiefokus, Sichtbarkeit und konkrete Einstiegsmöglichkeiten zahlen sich offenbar aus. Auffällig ist, dass alle drei keine unnötigen Skandale produziert haben. Vielleicht hilft das mehr als jeder Recruitingfilm.

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