Weiterbildung bei der Allianz: Weiterbildung als Karrierebooster
- Carolin Metz

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Öfter mal was Neues wagen - das rät Stephan Steiger von der Allianz. Und damit aus dem Wechsel der Position kein Sprung ins eiskalte Wasser wird, gibt es Weiterbildungsangebote. Diese wirken als Lernbeschleuniger und sorgen dafür, dass man im neuen Job noch schneller produktiv wird.
Welchen Stellenwert hat Weiterbildung bei der Allianz?
Weiterbildung ist für einen Versicherungskonzern wie die Allianz extrem wichtig. Bei der Vermittlung der Produkte und bei der Kundenbetreuung beispielsweise spielen die Mitarbeiter eine zentrale Rolle. Die Kollegen brauchen unter anderem ein exzellentes fachliches Know-how. Auf der anderen Seite sind aber auch überfachliche Themen wie Kreativität, Konfliktverhalten, Gesprächsführung, Projekt-, Gesundheits- oder strategisches Management und generell Führungsverhalten von großer Bedeutung. Letztendlich hängt es stark vom Umgang miteinander ab, wie effektiv Menschen zusammenarbeiten und wie wohl sie sich im Unternehmen fühlen.
Wie kann man an einer Weiterbildung teilnehmen?
Alle unsere Weiterbildungsangebote sind im Intranet einsehbar. Wenn die Kollegen sich nicht selbst an ihre Führungskräfte wenden, kommt das Thema spätestens in den Zielvereinbarungsgesprächen. Die Führungskräfte sprechen mit den Kollegen über ihre Weiterentwicklung und ihren Bedarf an Weiterbildung. Und wenn jemand im Entwicklungspfad für Führungskräfte ist, wird sowieso besonders auf die Weiterbildung geachtet.
Stephan Steiger (47) studierte in Konstanz Psychologie. 1993 stieg er bei der Allianz ein. Seit Januar 2014 ist er Leiter des Referats "Talent Management" bei der Allianz Deutschland AG.
Wieso unterhält die Allianz ein eigenes Weiterbildungszentrum, das "Allianz Management Institute"?
Das "Allianz Management Institute" (AMI) bündelt die Weiterbildungsangebote der Allianz für Führungskräfte. Wir haben ein großes Interesse daran, dass wir eine konsistente Führungskultur pflegen, auch über die einzelnen Allianz-Gesellschaften hinweg. Wenn man am AMI einen Kurs belegt, dann tauscht man sich mit Mitarbeitern aus anderen Allianz-Gesellschaften aus, auch international. Die Vernetzung der Führungskräfte und der Austausch der Führungskräfte untereinander sind wichtig. Das klappt nicht, wenn man jeden zu einem anderen externen Weiterbildungsangebot schickt. Daher machen wir das lieber an unserem eigenen Institut.
Welche Weiterbildungsangebote gibt es konkret?
Im AMI bieten wir in diesem Jahr 31 Kurse an, die man in drei Schwerpunkte aufteilen kann. Erstens das Thema Strategie. Darunter fällt zum Beispiel für die unteren Führungsebenen unser Versicherungsplanspiel, in dem man die Dynamik von "Versicherung" ganz hautnah erlebt. Für höhere Führungsebenen gibt es beispielsweise die Strategiewerkstatt. Dort kann man mit Kollegen an einer Bereichsstrategie arbeiten. Der zweite Schwerpunkt sind Business-Skills. Dazu gehören Medientrainings und Seminare zu Themen wie Projektmanagement und Betriebswirtschaft. Der dritte Punkt ist Leadership. Hier gibt es Kurse zu Themen wie Konfliktmanagement, Führen in Veränderungsprozessen, Führungsverhalten.
Wann nehmen Führungskräfte diese Angebote wahr?
Bei der Allianz gibt es dafür festgelegte Abläufe: Bevor man auf eine neue Führungsstufe kommt, belegt man Führungsseminare. So wird man auf seine neue Position vorbereitet. Hat man sie dann erreicht, wird man in der Anfangsphase ebenfalls durch bestimmte Module unterstützt. Abteilungsleiter zum Beispiel belegen zum Start ihres neuen Jobs drei Module. Im ersten Modul steht auf dem Programm: mit Strategien führen, Impulsvorträge zu strategischen Themen, Austausch mit höheren Führungsebenen.
Das zweite Modul hilft bei der Strategie-Umsetzung. Ein Thema ist hier zum Beispiel Change Management: wie bringe ich meine Ideen auf die Straße? Change Management hat für die Abteilungsleiter eine hohe Bedeutung, denn die Allianz verändert sich in den vergangenen Jahren laufend. Das bedeutet, dass sich die Kollegen in geänderten Strukturen oder Prozesse erst einfinden müssen, und natürlich haben gerade die Führungskräfte dabei eine große Verantwortung.
Das dritte Modul ist ein Best-Practice-Workshop. Da geht es unter anderem um das persönliche Führungsverständnis. Die Teilnehmer bringen Themen aus ihrem Arbeitsalltag mit, und arbeiten zusammen mit dem Trainer und den Kollegen an Lösungen. Übrigens nutzen wir auch im Vorstandsassistentenprogramm, unserem Top-Einstiegsprogramm für Absolventen, die Angebote des "Allianz Management Institutes".
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Wird das Weiterbildungsangebot regelmäßig aktualisiert?
Ja, natürlich. Nach jedem Seminar befragen wir die Teilnehmer online und werten das Feedback aus. Wir verändern nicht jedes Jahr das komplette Programm, aber wir überprüfen, was sich bewährt hat und wo man noch optimieren kann. In letzter Zeit haben wir ein Viertel der Angebote des AMI grundlegend aktualisiert. Zu bestimmten Schwerpunkten bieten wir natürlich immer Kurse an, da ändern sich die Themen nicht, aber möglicherweise die Methoden oder die Art der Vermittlung. In den Bereichen Gesundheitsmanagement und Diversity beispielsweise haben wir dieses Jahr noch einmal ganz neue Angebote entwickelt. Außerdem wird das Thema Diversity in Seminaren, in denen der Aspekt relevant ist, zukünftig noch nachhaltiger verankert.
Inwieweit arbeiten Sie mit Universitäten und Business Schools zusammen?
Unsere Seminarleiter sind teilweise Referenten von Business Schools, zum Beispiel aus St. Gallen, von der ESMT in Berlin und der Uni Zürich. Wir suchen uns zu unseren Themen selbstverständlich hervorragende Referenten. Zur ESMT haben wir einen relativ engen Draht, weil der CEO der Allianz SE bei der ESMT verschiedene Funktionen inne hat, unter anderem ist er Vorstandsvorsitzender der Stiftung. Aber wir arbeiten auch gerne mit anderen Hochschulen zusammen.
Was ist Ihrer Meinung nach ein Trend in der Weiterbildung?
Wir wissen selbstverständlich, dass man in Seminaren zwar viel vermitteln kann, aber dass die Lerneffekte - gerade für die Leistungsträger - noch viel stärker sind, wenn man an neuen Themen praktisch arbeitet. Daher fördern wir systematisch, dass man nicht nur in einem Segment die Karriereleiter aufsteigt, sondern noch stärker als bisher auch andere Bereiche eines Unternehmens kennenlernt. Durch eine neue Perspektive lernt man sehr viel. Ich selbst habe zum Beispiel neben verschiedenen anderen Themenwechseln drei Jahre im Vertrieb gearbeitet. Das hat meine Sichtweise auf diesen Bereich und auf die Kollegen dort total verändert und mich selbst vor völlig neue Aufgaben gestellt.
Daher ist mein Tipp: Man sollte sich nicht in einer Nische ausruhen und warten, bis man entwickelt und "wachgeküsst" wird, sondern so viele unterschiedliche Erfahrungen machen wie möglich. Das erfordert natürlich auch einen gewissen Mut.