Arbeitgeber-Ranking 2024: Das sind die Traumarbeitgeber deutscher Studis

Autor*innen
Maya Rencken
Menschen heben Sterne auf Balkendiagramm

Welche Arbeitgeber sind für Studierende besonders attraktiv – und warum? Dieser Frage geht die Universum Student Survey jedes Jahr auf den Grund. Wir fassen für dich die wichtigsten Ergebnisse der aktuellen Studie zusammen und präsentieren dir die zehn Top-Arbeitgeber für dein Fach.

Was Unternehmen attraktiv macht

Ein gutes Grundgehalt und ein hohes Einkommen in der Zukunft: Diese beiden Faktoren machen Arbeitgeber für Studierende besonders anziehend – und das seit Jahren. Auch 2024 hat sich daran nichts geändert. Die Gehaltsfaktoren belegen erneut Platz 1 und 2 auf der Rangliste der Attraktivitätskriterien.

Eine sichere Anstellung wird Studierenden im Vergleich zu den Vorjahren wichtiger und belegt nun Platz 3. Dahinter folgen flexible Arbeitsbedingungen auf Platz 4 und vielfältige Arbeitsaufgaben auf Platz 5. Bei den Befragten hat ein freundliches Arbeitsumfeld hingegen leicht an Bedeutung verloren. Dieser Aspekt landet nun auf Platz 7 und verliert damit dem Vorjahr gegenüber zwei Plätze. 

Die Grafik zeigt die Top-Präferenzen bei Arbeitgebern: 
1. Attraktives Grundgehalt
2. Hohes Einkommen in der Zukunft
3. Sichere Anstellung
4. Flexible Arbeitsbedingungen
5. Vielfältige Arbeitsaufgaben
6. Professionelles Training & Weiterentwicklung
7. Ein freundliches Arbeitsumfeld
8. Förderung von Work-Life-Balance
9. Respekt gegenüber Mitarbeitenden
10. Gute Referenz für meine zukünftige Karriere

Leistung wichtiger als Work-Life-Balance?

"Nach der Uni erstmal durchatmen? Keineswegs. Hochausgebildete junge Menschen starten motiviert und mit hohem Leistungsanspruch ins Berufsleben, wie die Universum-Studie zeigt", sagt Dr. Tobias Zimmermann, Arbeitsmarktexperte bei The Stepstone Group. "Es braucht eine attraktive Arbeitgebermarke, die sich mit den Werten, Wünschen und Zielen junger Menschen verbinden lässt."

Die Generation Z ist auf dem Arbeitsmarkt angekommen – entgegen stereotyper Vorstellungen zeigt sich diese Altersgruppe sehr ambitioniert. Für den Großteil der befragten Studierenden sind vielfältige Arbeitsaufgaben ein entscheidendes Kriterium, das Arbeitgeber attraktiv macht. Für die Altersgruppe zwischen 16 und 21 Jahren sind vielfältige Arbeitsaufgaben auf Rang 3, bei den 22- bis 25-Jährigen belegen sie Rang 4.

Die Förderung von Work-Life-Balance ist für die Jüngeren hingegen unwichtig: Bei den 16- bis 21-Jährigen erreicht sie gerade einmal Platz 14. Die Bedeutung von Work-Life-Balance nimmt mit dem Alter zu. Die befragten 30- bis 39-Jährigen legen hierauf am meisten Wert. Mit fortschreitendem Alter rücken wieder andere Aspekte in den Vordergrund: Bei den Über-56-Jährigen landet der Wunsch nach vielfältigen Arbeitsaufgaben auf Rang 4, während die Work-Life-Balance lediglich Platz 22 belegt.

Benedikt Strobel, der die Studierendenbefragung bei Universum betreut, stellt fest: "Wir sehen, dass leistungsbezogene Themen erst in der Mitte der Erwerbstätigkeit generell an Bedeutung verlieren, das heißt in einer Lebensphase, in der bei vielen Talenten vermutlich das Familienleben stärker in den Vordergrund rückt."

Über die Studie

Für den Universum Student Survey 2024 wurden zwischen September 2023 und April 2024 insgesamt 30.575 Studierende an 236 Hochschulen in Deutschland befragt. Sie gaben unter anderem Auskunft dazu, bei welchen Unternehmen sie gerne arbeiten möchten, anhand welcher Kriterien sie Arbeitgeber bewerten, welche Gehaltsvorstellungen sie haben und wie ihre langfristigen Karriereziele aussehen. Universum ist die Employer-Branding-Beratung der Online-Jobplattform Stepstone.

Homeoffice wird mit zunehmendem Alter wichtiger

Remote Work ist nicht mehr aus dem Arbeitsleben wegzudenken. Entgegen der gängigen Vorstellung ist es aber nicht die Generation Z, die sich den größten Anteil Homeoffice erwartet. Studierende zwischen 16 und 29 Jahren wünschen sich im Schnitt zweieinhalb Homeoffice-Tage pro Woche, während Professionals zwischen 30 und 55 Jahren drei Homeoffice-Tage wollen.

Bei der Frage nach der Wichtigkeit eines Homeoffice-Angebots durch die Arbeitgeber ordnet sich die Generation Z ebenfalls unten ein: Nur 35 Prozent der 16- bis 21-Jährigen ist dies wichtig oder sehr wichtig. Bei den 22- bis 25-Jährigen sind es schon knapp 48 Prozent. Ganz an der Spitze stehen die 30- bis 39-Jährigen: Für 65 Prozent der Befragten ist ein Homeoffice-Angebot unverzichtbar.

Gender-Pay-Gap wird bereits erwartet

Wie auch die Studie Fachkraft 2030 zeigte, spiegelt sich der Gender-Pay-Gap bereits im Studium in den Gehaltserwartungen wider. Während ein attraktives Grundgehalt und ein hohes Einkommen in der Zukunft für alle Befragten zu den Top-Benefits gehören, erwarten Frauen im Studium rund 18 Prozent weniger Gehalt als ihre männlichen Kommilitonen. Trotz Unterschieden bei verschiedenen Fachgruppen bleibt diese Tendenz bestehen und ergibt hochgerechnet einen erwarteten Gehaltsunterschied von rund 10.000 Euro pro Jahr.

Dabei ist die Lohngleichheit zwischen Geschlechtern für Frauen auf Platz 12 der Eigenschaften, die bei potenziellen Arbeitgebern wichtig sind. Bei Männern landet die Lohngleichheit hingegen auf Platz 40 und wird damit als am unwichtigsten bewertet.

Wirtschaftswissenschaften

Platz 2024 2023
1

Porsche

Porsche

2

Mercedes-Benz Group

Mercedes-Benz Group

3

BMW Group

BMW Group

4 Apple Apple
5 Audi Google 
6 Google

Audi

7 McKinsey & Company

McKinsey & Company

8 Lufthansa Group Nike
9 Siemens adidas
10 Microsoft

Lufthansa Group

Ingenieurwesen

Platz 2024 2023
1 Porsche Porsche
2 BMW Group Mercedes-Benz Group
3 Mercedes-Benz Group Siemens
4 Siemens Audi
5 Audi BMW Group
6

Bosch

Bosch
7 Airbus Airbus
8 Volkswagen Tesla
9 Lufthansa Technik Volkswagen
10 Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)

IT/Informatik

Platz 2024 2023
1 Google

Google 

2 Microsoft Apple
3 Apple

Microsoft 

4 Porsche Porsche
5 Mercedes-Benz Group Tesla
6 BMW Group Amazon 

7

SAP

Mercedes-Benz Group
8 Audi Audi
9 Intel BMW Group
10

Amazon

SAP

Naturwissenschaften

Platz 2024 2023
1 BioNTech BioNTech 
2 Max-Planck-Gesellschaft

Max-Planck-Gesellschaft

3 Bayer

Bayer

4 Fraunhofer-Gesellschaft  Fraunhofer-Gesellschaft 
5 Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
6 European Space Agency European Space Agency
7 BASF

BASF

8 Merck Johnson & Johnson
9 Porsche

Bundesinstitut für Risikobewertung

10 Novartis Pharma
Roche

Geistes- und Sozialwissenschaften

Platz 2024 2023
1 ZDF ZDF

2

Auswärtiges Amt

Auswärtiges Amt
3 ZEIT ZEIT
4 Bundeskriminalamt Bundeskriminalamt
5 Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
6 Cornelsen Verlag Cornelsen Verlag 
7

Google

Caritas

8 Bundesnachrichtendienst Diakonie
9 WDR (Westdeutscher Rundfunk)

ProSiebenSat.1 Media

10 ProSiebenSat.1 Media Bundesnachrichtendienst

Rechtswissenschaften

Platz 2024 2023
1

Bundeskriminalamt

Bundeskriminalamt
2 Auswärtiges Amt Auswärtiges Amt
3 Vereinte Nationen Europäische Kommission
4 Porsche Vereinte Nationen
5 Europäische Kommission Porsche
6 Mercedes-Benz Group Mercedes-Benz Group
7 Bundesamt für Verfassungsschutz Bundesnachrichtendienst
8 McKinsey & Company Bundesamt für Verfassungsschutz
9 Bundesnachrichtendienst Bundespolizei
10 BMW Group Audi

Medizin/Gesundheitswissenschaften

Platz 2024 2023

1

Charité – Universitätsmedizin Berlin Charité – Universitätsmedizin Berlin
2 Robert Koch-Institut Robert Koch-Institut
3 Universitätsklinikum Heidelberg

BioNTech

4 BioNTech Universitätsklinikum Heidelberg
5

Deutsches Rotes Kreuz

Helios Kliniken
6 Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)

7 Bayer Klinikum der Universität München (KUM)
8 Klinikum der Universität München (KUM) Deutsches Rotes Kreuz
9 Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)

Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)

10 Helios Kliniken Max-Planck-Gesellschaft

Was machen diese Arbeitgeber besser?

Wie auch in den letzten Jahren dominieren die großen Automobilunternehmen die Rankings der Wirtschaftswissenschaften und des Ingenieurwesens – allerdings verlieren sie seit einigen Jahren an Beliebtheit. Ausnahmen sind hier die BMW Group und Porsche, die deutlich an Attraktivität gewonnen haben.

David Falzon, Country Manager Deutschland bei Universum, zieht folgendes Fazit: "Die Ergebnisse spiegeln die Schwierigkeiten bei der Transformation zu nachhaltiger Mobilität wider. Gleichzeitig zeigt sich eindrucksvoll die Bedeutung einer starken Arbeitgebermarke und vor allem, wie wichtig es ist, diese wirklich umzusetzen. Wer für die Themen bekannt ist, auf die Studierende Wert legen, hat in Sachen Attraktivität einen entscheidenden Vorteil."

Genau das schaffen Porsche und die BMW Group: 63 Prozent der Studierenden verbinden Porsche mit attraktiven und spannenden Produkten und Dienstleistungen, für 58 Prozent zeichnet sich auch die BMW Group dadurch aus. Darüber hinaus erwarten 63 Prozent der Befragten bei Porsche ein attraktives Grundgehalt. Bei der BMW Group sind es sogar 64 Prozent.

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