Erfahrungsbericht – LL.M.: Universität Mannheim

Autor*innen
Ann-Katrin Garczorz
Frau sitzt im Schneidersitz mit Laptop auf dem Schoß. Sie scheint sich zu freuen. Vor ihr fliegen drei Geldscheine, um sie herum eine Uhr, zerknülltes Papier, ein Kaffebecher, ein Flugzeug und ein weiterer Laptop.

Die ehemalige LL.M. Studentin Ann-Katrin kann den Master in Wirtschaftsrecht an der Universität Mannheim nur positiv weiterempfehlen. Und dank verschiedener Finanzierungsmodelle der Studiengebühren steht einem qualitativen Studium nichts mehr entgegen.

Wer sich für einen konsekutiven Master in Wirtschaftsrecht interessiert, ist an der Universität in der "Quadrate-Stadt" Mannheim mehr als richtig. Nicht nur die Atmosphäre zwischen Neckar und Rhein in den Räumen eines über 200 Jahre alten Barockschlosses, sondern auch die ausgesprochen exzellenten Rankingergebnisse im nationalen und internationalen Vergleich begeistern und überzeugen, an der Anfang des 19. Jahrhunderts gegründeten Institution zu studieren. Wessen Herz schließlich für die Kerngebiete "Tax & Accounting" und "Human Resources" schlägt, dem bietet der Master of Laws der Universität Mannheim die Möglichkeit, seine Kenntnisse aus dem Bachelorstudium durch die Wahl des jeweiligen Schwerpunktes zu vertiefen. 

Als ehemalige LL.M.-Studentin an der Universität Mannheim möchte ich im Folgenden meine Erfahrungen mit Studieninteressenten teilen und einen Einblick gewähren, wie der Bewerbungsprozess für den LL.M.-Studiengang abläuft und mit welchen Finanzierungsmöglichkeiten der Lebensunterhalt während der Studienzeit gestemmt werden kann.

Voraussetzungen, Fristen, Unterlagen – das übliche Bewerbungsprozedere

Für LL.M.-Interessierte gilt, sich rechtzeitig und innerhalb der Frist für den Studiengang zu bewerben. Dieser wird ausschließlich im Herbst-/Wintersemester angeboten, wobei die Bewerbungsfrist vom 15. März bis zum 31. Mai zu beachten ist. Studieninteressierte sollten sich vorab über die Zulassungsvoraussetzungen informieren, denn der LL.M. verlangt u.a. einen Sprachnachweis über vorhandene Englischkenntnisse, belegt durch einen IELTS- oder TOEFL-Test.

Zum Bewerbungszeitpunkt besaß ich selbst keinen entsprechenden Nachweis und entschied mich nach ausführlicher Recherche schließlich für den TOEFL iBT Test von ETS, wobei hier ein Mindestergebnis von 90 Punkten gefordert wird. Der Ratgeber "Cracking the TOEFL-iBT" diente mir als hervorragendes Übungsbuch, sodass ich ihn wärmstens zur Vorbereitung empfehlen kann. Sofern die erforderliche Punktezahl im Test der Wahl erreicht wurde, kann das Ergebnis bis spätestens zum 15. August an die Universität nachgereicht werden. Des halb sollten Studieninteressierte nicht zögern oder von einer Bewerbung absehen, nur weil es an dem erforderlichen Sprachnachweis fehlt. Der TOEFL-Test wird regelmäßig angeboten und kann beliebig oft wiederholt werden, sodass es auch in kurzer Zeit – aber durch intensive Vorbereitung – möglich ist, den Sprachnachweis zu erbringen.

Die Bewerbung erfolgt zunächst über eine Registrierung im Online-Bewerberportal. Anschließend sind die nötigen Unterlagen postalisch und fristgerecht einzureichen. Welche Unterlagen neben dem oben genannten Sprachnachweis gefordert werden, erfahren Studieninteressenten über die Website des Studiengangs bzw. auch über das Bewerberportal. Da die Homepage des Studiengangs einen sehr guten Überblick und eine Anleitung für das Bewerbungsvorgehen bietet, gestaltet sich der Bewerbungsprozess im Gesamten als unkompliziert und leicht verständlich.

Bei Fragen können sich Studieninteressierte – auch diejenigen, die sich bereits im Bewerbungsprozess befinden – jederzeit telefonisch oder per E-Mail an das Studienbüro oder an das Bewerbermanagement wenden, wobei man hier meiner Erfahrung nach mit einer schnellen und kompetenten Antwort rechnen kann.

Studieren UND arbeiten – oft ist eine Entscheidung fällig

Wer nicht das Glück hat, finanzielle Unterstützung von zu Hause zu erhalten, für den gibt es eine Bandbreite an Finanzierungsmöglichkeiten, um sich während des Studiums über Wasser halten zu können. Als LL.M.-Studentin wollte ich mich voll und ganz auf das Studium konzentrieren und beendete deshalb meine langjährige Werkstudententätigkeit. Mit dem klassischen BAföG, zwischenzeitlich auch mit einem Bildungskredit der KfW und schließlich zum Ende des Studiums mit einer sogenannten Studienabschlusshilfe kam ich während des Studiums finanziell gut aus.

Wer bereits im Bachelor-Studium BAföG erhalten hat, dem sollten die formalen und inhaltlichen Voraussetzungen geläufig sein – denn Gleiches gilt auch für dessen Beantragung für das Masterstudium. Für diejenigen, die dahingehend noch unerfahren sind, bietet die Homepage des Studierendenwerks Mannheim einen guten Überblick über die Anspruchsvoraussetzungen sowie die Erstanlaufstelle in der Mensaria einen direkten Ansprechpartner auf dem Campus. Auch die Erstsemesterveranstaltungen klären über die Finanzierungsmöglichkeiten während des Studiums auf.

Ein ähnliches Prozedere gilt auch für die Beantragung der Studienabschlusshilfe. Allerdings muss das zuständige Studienbüro schriftlich bestätigen, dass das Studium innerhalb der nächsten zwölf Monate abgeschlossen wird. Was mir selbst bis dahin auch nicht klar war, ist, dass die finanzielle Förderung trotz Exmatrikulation möglich ist, sofern noch Leistungen zu erbringen sind (diese Konstellation entsteht beispielsweise durch die Anmeldung der Abschlussarbeit im laufenden Semester, deren Bearbeitungszeit sich aber auch in das darauffolgende Semester erstreckt, für das keine Rückmeldung erfolgt).

Zu bedenken ist allerdings das Thema Krankenversicherung, denn die fehlende Immatrikulation führt dazu, dass die studentische Pflichtversicherung nicht mehr greift und eine freiwillige Versicherung notwendig wird. Unabhängig vom BAföG bietet die KfW neben einem KfW-Studienkredit auch einen Bildungskredit für Studenten und Schüler an. Die zwei Kreditarten unterscheiden sich u. a. durch die Auszahlungshöhe, den Zinssatz und die Möglichkeit einer Einmalzahlung. Sowohl die Website der KfW als auch die telefonische Beratung bieten einen sehr guten Überblick über die Konditionen und Voraussetzungen. Meine Entscheidung fiel auf den Bildungskredit – nicht nur, weil der Zinssatz wesentlich niedriger ist (im Durchschnitt bei etwa 0,7 Prozent), sondern auch wegen der Möglichkeit einer Einmalauszahlung einer Teilsumme, von der ich Gebrauch machte. Da die KfW die Antragsstellung online und Schritt für Schritt begleitet, gestaltet sich die Beantragung einfach, unkompliziert und schnell.

Rückblick – Ich würde mich genauso wieder entscheiden, …

… weil mir die Finanzierungsmöglichkeiten Rücken und Kopf von Geldsorgen frei hielten, sodass ich mich in Gänze auf das Studieren konzentrieren konnte. Ebenso würde ich mich wieder für den LL.M. an der Universität Mannheim entscheiden. Ich fühle mich gut gewappnet und mit dem nötigen Werkzeug als Wirtschaftsjuristin gerüstet, um in der freien Wirtschaft oder in der Selbstständigkeit beruflich Fuß fassen zu können.

Kontakt

Die Autorin steht bei Fragen gerne zur Verfügung: 

Ann-Katrin Garczorz - ann.garczorz@googlemail.com

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