WM im Büro schauen: Tore bejubeln trotz Schreibtischpflicht

Autor*innen
Nicole Metz
Person befindet sich in der Luft in Rückenlage und kickt einen Fußball. Im Hintergrund Zacken und Dreiecke.

Sofern du kein Fußballprofi bist, lässt sich die Weltmeisterschaft meist schlecht mit deinem Job vereinbaren. Schließlich darfst du nicht einfach die WM im Büro schauen – oder? Lies nach, was das Arbeitsrecht sagt und mit welchen Tricks du auch beim strengsten Chef kein Tor verpasst.

WM im Büro schauen: Was ist erlaubt, was nicht?

Auch wenn Fußball in Deutschland quasi Staatsreligion ist, ist es natürlich nicht selbstverständlich, dass die WM im Büro verfolgt werden darf. Denn für das Arbeitsrecht ist die Sachlage klar: Ohne ausdrückliche Erlaubnis des Chefs sind Livestreams, Fernseher und Co. tabu. Selbst, wenn die private Internetnutzung während der Arbeitszeit erlaubt ist, beschränkt sich das nur auf Tätigkeiten, die die Arbeitsleistung nicht beeinträchtigen – was bei einem 90-minütigen Spiel voller Ups and Downs ja durchaus der Fall sein könnte.

Ein Verbot für Fernsehen und Radiohören auf der Arbeit muss übrigens nicht für alle Mitarbeiter gleichermaßen gelten: Der Chef darf zum Beispiel dem ITler ohne Kundenkontakt das Radiohören erlauben, es der Sekretärin am Empfang aber verbieten. Das Argument "Die anderen dürfen doch auch die WM im Büro schauen" zieht hier nicht.

Natürlich darfst du dir auch extra für die WM Urlaub nehmen. Allerdings kann der Arbeitgeber diesen aus betrieblichen Gründen ablehnen, zum Beispiel, wenn schon einige Kollegen Urlaub haben oder eine wichtige Deadline bevorsteht. Auch können Urlaubsansprüche anderer Arbeitnehmer unter sozialen Gesichtspunkten Vorrang haben, beispielsweise, wenn diese in den Sommerferien ihre Kinder betreuen müssen. Krankfeiern stellt übrigens keine Alternative zum Urlaub da, sondern kann im schlechtesten Fall eine Abmahnung oder die fristlose Kündigung mit sich bringen. Bist du krankgemeldet und möchtest das Spiel beim Public Viewing genießen, bewegst du dich in einer Grauzone. Die Teilnahme am öffentlichen Leben ist dir selbstverständlich gestattet, solange sie die Genesung nicht negativ beeinflusst, doch die feine englische Art ist ein Public-Viewing-Besuch trotz Krankmeldung nicht.

Du willst im Büro mit einem Bier auf ein sagenhaftes Tor anstoßen? Auch hier kommt es auf den Arbeitgeber an. Herrscht ein generelles Alkoholverbot während der Arbeitszeit, dann gilt dies natürlich auch während der Fußball-WM. Besteht kein solches Verbot, solltest du trotzdem nicht übertreiben, denn deine Leistungsfähigkeit darf nicht beeinträchtigt werden.

Fazit: Transparente Regelungen und Absprachen zwischen Arbeitnehmern und mit ihrem Chef erleichtern beiden Parteien die Arbeit und garantieren das Sommermärchen (wenn nicht auf dem Rasen, dann wenigstens am Schreibtisch).

Tipps für ungetrübten Fußballspaß am Arbeitsplatz

Für dich und deine Kollegen gibt es während der WM kein Entkommen aus dem Büro? Dann lass dich von unseren absolut ernstgemeinten Tipps in der Bildergalerie inspirieren.

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