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Männerdomäne Anwaltsberuf? Von wegen! Beim Power Breakfast mit Freshfields erfuhr e-fellow Katharina nicht nur, wie vielversprechend die Einstiegschancen für junge Frauen in Großkanzleien sind. Sie lernte auch die Vorzüge einer Großkanzlei kennen: Dank einer eigenen IT-Abteilung und blitzschneller Hilfe durch Bibliotheksmitarbeiter kann man sich bei Freshfields nämlich ganz auf seine juristische Arbeit konzentrieren.
Titel der Veranstaltung
Power Breakfast mit Freshfields Bruckhaus Deringer
Datum und Ort
Freshfields Bruckhaus Deringer
Teilnehmerzahl und Unternehmensvertreter
24 Teilnehmerinnen, zwei Partnerinnen von Freshfields, Dr. Hildegard Bison (Gesellschaftsrecht/M&A) und Dr. Andrea Lensing-Kramer (IP/IT) sowie die Notarin Dr. Carolin Opgenhoff und außerdem vier Anwältinnen, die als Associate bei Freshfields tätig sind: Iris Wagenmann, Stefanie Sieger, Celine Meißner und Dr. Laura Dierking.
Die Location
Die Düsseldorfer Niederlassung von Freshfields Bruckhaus Deringer, einer international tätigen Wirtschaftskanzlei, liegt zentral in der Nähe der Altstadt und des Rheins. Nachdem uns die Personalchefin Hedi Ruth Osenberg persönlich begrüßt hatte, konnten wir im Besprechungsraum in der sechsten Etage die wundervolle Aussicht über Düsseldorf genießen. Auf den Tischen standen leckere Joghurts, Früchte und Bagels.
Ich war mit hohen Erwartungen und einer gewissen Unsicherheit angereist. Nach der Vorstellungsrunde aller Teilnehmerinnen stellte ich aber beruhigt fest, dass ich nicht die Einzige war, die noch nicht promovierte. Auch andere Teilnehmerinnen steckten wie ich mitten in der Examensvorbereitung. Schon während der Vorstellungsrunde war jeder dazu aufgefordert, besondere Erwartungen an die Veranstaltung sowie konkrete Interessen zu nennen.
Vieldiskutierte Frauenquote
Nachdem sich alle Teilnehmerinnen vorgestellt hatten, berichteten die Referentinnen der Reihe nach über ihren beruflichen Werdegang, ihre Aufgabengebiete und den Ablauf eines Arbeitstags bei Freshfields. Dabei wurde deutlich, dass es heutzutage wesentlich mehr hochqualifizierte und begabte Anwältinnen in der "Männerdomäne Anwaltsberuf" gibt als noch vor einigen Jahren. Nicht nur wegen der heiß diskutierten "Frauenquote" sind die Einstiegschancen für junge Frauen in Großkanzleien vielversprechend.
Wenn man Anwältin bei Freshfields werden will, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass man keinen üblichen "Nine-to-Five-Job" haben wird. Dass die Regelarbeitszeit bei ungefähr 60 Stunden in der Woche liegt, hat mich nicht überrascht. Ich war jedoch erstaunt, mit welcher Selbstverständlichkeit die anwesenden Associates die Arbeitsbelastung hinnahmen. Sie empfanden es keineswegs als Nachteil, ihre Freizeitaktivitäten in die Mittagspause zu legen und abends auch mal bis 22 Uhr am Schreibtisch zu sitzen.
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf war ein großes Thema. Laut den Unternehmensvertreterinnen sei es möglich, eine Familie zu gründen und weiter bei Freshfields zu arbeiten. Dies erfordere jedoch einen sehr hohen Grad an Organisation und Flexibilität. Freshfields bietet generell für Mütter und Väter die Möglichkeit, die Elternzeit zu nutzen und in Absprache mit dem jeweiligen Team in Teilzeit zu arbeiten.
Einstiegsmöglichkeiten bei Freshfields
Viele fragten nach den Einstiegsmöglichkeiten und –voraussetzungen bei Freshfields. Nach Meinung der Referentinnen ist es für beide Seiten sinnvoll, schon im Referendariat eine Station bei Freshfields zu machen. Der Einstieg als Praktikant ist etwa ab dem 5. Semester sinnvoll, da vorher der Wissensstand noch nicht ausreicht, um sinnvoll mitarbeiten zu können.
Welchen Stellenwert hat ein Doktortitel?
Für einen Referendariatsplatz oder eine Festanstellung ist ein Prädikatsexamen unerlässliche Einstellungsvoraussetzung. Interessant zu hören war, dass ein Doktortitel zwar in Deutschland immer noch einen hohen Stellenwert hat, bei Auslandskontakten dagegen meist gar nicht erwähnt wird. Englisch ist bei Freshfields "Amtssprache". Um seine Englischkenntnisse zu verbessern, kann man bei Jobantritt während der ersten acht Wochen seines Arbeitslebens einen Intensiv-Sprachkurs in London absolvieren.
Konzentration auf das Wesentliche
Beeindruckend fand ich auch die professionelle Ausstattung der Kanzlei mit eigener IT-Abteilung und einer Bibliothek, deren Mitarbeiter die angeforderten Urteile blitzschnell liefern. Hier wurde erneut der Unterschied zu einer "Wald- und Wiesenkanzlei" deutlich: Bei Freshfields kann man sich auf die reine juristische Tätigkeit konzentrieren und wirtschaftlich und inhaltlich höchst interessante Fälle bearbeiten.
Fazit
Die Ansichten darüber, ob man in einer Großkanzlei wie Freshfields arbeiten will, gehen weit auseinander. Ich kann jedem nur empfehlen: Guckt es euch selbst an und ihr werdet überrascht sein, dass viele eurer Vorurteile gegen Großkanzleien nicht zutreffen. Dort arbeiten keine Roboter, sondern nette, offene Menschen!
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