Dein Weg ins Kartellrecht: Hast du das Zeug für einen Job im Kartellrecht?

Autor*innen
Elena Petznik
Geschäftsleute stehen einen Tisch, der aus vier Puzzleteilen besteht. Sie scheinen sich in einem Meeting zu befinden und gestikulieren teilweise.

Wie spannend das Zusammenspiel von Wirtschaft, Recht und Politik sein kann, zeigt dir Freshfields. Erfahr, wie sich das Kartellrecht von anderen Rechtsgebieten unterscheidet, welche Skills du für den Einstieg brauchst und was dich konkret erwartet. 

Du interessierst dich schon länger fürs Kartellrecht? Freshfields gibt Einblicke in: 

Welche Skills sind in der Praxis entscheidend, um im Kartellrecht erfolgreich zu sein?

Wer im Kartellrecht erfolgreich sein will, braucht vor allem:

  • Analytisches und kritisches Denken

  • Die Fähigkeit, komplexe Sachverhalte klar darzustellen

  • Wirtschaftliches Verständnis, um Produkte und Strategien der Mandant:innen rechtlich einordnen zu können

  • Team- und Kommunikationsfähigkeit – bei Freshfields bearbeitest du Fälle selten alleine

  • Gute Englischkenntnisse, da Kartellrechtsfälle oft international sind

  • Interesse an wirtschaftlichen und (geo-)politischen Zusammenhängen 

Welche juristischen Grundlagen sollte man im Studium oder Referendariat besonders vertiefen, um sich optimal auf eine Karriere im Kartellrecht vorzubereiten?

Vorkenntnisse aus Vorlesungen zum Kartellrecht helfen, sind aber kein Muss. Das Kartellrecht vereint Aspekte aus allen Rechtsgebieten, sodass sehr gute Kenntnisse in allen Bereichen von Vorteil sind:

  • Öffentliches Recht (z. B. Verwaltungsverfahren vor den Kartellbehörden, wie in der Fusionskontrolle)

  • Zivilrecht (z. B. Entwerfen bestimmter Klauseln in Unternehmenskaufverträgen, Prüfung von Vertriebsverträgen oder Schadensersatzverfahren)

  • Straf-/Ordnungswidrigkeitenrecht (z. B. Verteidigung in Bußgeldverfahren der Kartellbehörden)

  • Gesellschafts- und Europarecht

  • Optionales Plus: Interesse an wirtschaftsnahen Themen wie Law & Economics, Spieltheorie, Außenwirtschaftsrecht oder Regulierung der Digitalwirtschaft

Im Referendariat wirst du aktiv in das Team und die Arbeit eingebunden und kannst wertvolle Praxiserfahrung sammeln – zum Beispiel an den Freshfields-Standorten in Berlin, Brüssel, Düsseldorf und München, aber auch bei Behörden wie dem Bundeskartellamt oder der EU-Kommission.

In jedem Fall gilt: Das Wichtigste lernst du in der Praxis. Bei Freshfields erhalten Neustarter:innen regelmäßige Trainings mit internationalen Kolleg:innen und arbeiten immer mit erfahrenen Kolleg:innen zusammen, sodass eine umfassende Ausbildung gewährleistet ist.

Wie wichtig sind Zusatzqualifikationen wie ein LL.M. oder eine Promotion für eine Karriere im Kartellrecht?

Ein LL.M. oder eine Promotion sind nicht erforderlich für eine Karriere im Kartellrecht. Bei Freshfields gibt es viele Kolleg:innen mit Zusatzqualifikationen – und viele Kolleg:innen ohne. Trotzdem kann eine Zusatzqualifikation deine Bewerbung natürlich bereichern. Ein LL.M. kann Internationalität, Sprachkenntnisse und Organisationstalent signalisieren. Eine Promotion zeigt eine Vertiefung des Fachwissens. 

Den Erwerb einer Zusatzqualifikationen kannst du übrigens auch mit deinem Einstieg bei Freshfields kombinieren: z. B. durch eine wissenschaftliche oder promotionsbegleitende Tätigkeit oder als Associate mit individueller Lösung.

Was macht die Arbeit besonders spannend?

Besonders herausfordernd sind z.B. Durchsuchungen bei Mandant:innen, sogenannte dawn raids. Solche Durchsuchungen finden in der Regel unangekündigt und – wie der Name schon sagt – am frühen Morgen statt. Sie können mehrere Tage dauern.

Wenn sich ein:e Mandant:in meldet und mitteilt, dass Beamt:innen einer Wettbewerbsbehörde vor der Tür stehen, muss alles schnell gehen. Wir stellen sofort ein Team zusammen, analysieren den Durchsuchungsbeschluss – und sind vor Ort, um zu unterstützen.

In solchen Fällen ermitteln wir oft auch selbst parallel zu den Beamt:innen, führen Interviews und entwickeln Strategien. Denn unter Umständen besteht die Möglichkeit, durch einen Kronzeugenantrag die Position des/der Mandant:in zu verbessern oder es stellt sich heraus, dass der Vorwurf nicht begründet ist.

Wie verändern Digitalisierung und KI das Kartellrecht?

Digitalisierung und neue Technologien verändern die Geschäftsmodelle von Unternehmen – und damit auch die Arbeit im Kartellrecht. Gesetzgeber auf der ganzen Welt sind der Auffassung, dass die klassischen kartellrechtlichen Instrumente nicht ausreichen, um sogenannten digitalen Gatekeepern zu begegnen und haben deshalb neue Regeln erlassen – wie den Digital Markets Act der EU und §19a GWB in Deutschland. Das heißt: Wir beraten Mandant:innen zu vollkommen neuen Rechtsregimen und Fragestellungen, die sich daraus ergeben. Das ist spannend und herausfordernd: Die winning arguments finden sich nicht im Kommentar, sondern werden von uns im Mandat entwickelt.

Außerdem setzen wir natürlich auch selbst neue Technologien ein. Freshfields ist führend bei der Entwicklung von Legal-Tech-Anwendungen. In der kartellrechtlichen Praxis setzen wir Legal Tech z.B. bei der Sichtung von Dokumenten ein – mit einem Fokus auf künstlicher Intelligenz. Das sorgt für Effizienz und auch dafür, dass wir uns auf die wirklich spannenden Fragen konzentrieren können.

Was unterscheidet Kartellrecht von anderen Rechtsgebieten?

Kartellrecht ist viel mehr als (Wirtschafts-)Recht. Es ist: 

  1. Interdisziplinär: Im Kartellrecht ist es wichtig, wirtschaftliche Zusammenhängen nachvollziehen zu können. Du solltest also Interesse an BWL und VWL mitbringen. Die erforderlichen Grundlagen eignest du dir on the job an. Dasselbe gilt auch für politische Zusammenhänge. Hier ist es wichtig, ständig gesetzgeberische Initiativen zu verfolgen. 

  2. International: Transaktionen melden wir z.B. häufig in vielen verschiedenen Jurisdiktionen gleichzeitig zur Fusionskontrolle an. Und Kartellabsprachen machen nicht unbedingt an einer Grenze Halt.

  3. Kommunikativ: Du sprichst mit involvierten Angestellten (die mit Wettbewerbern illegale Absprachen getroffen haben können), dem Vorstand, Aufsichtsrat, Behörden oder klagenden Kund:innen, deren Berater:innen und Wettbewerbsökonom:innen.

Kurzum: Wenn du nicht nur Topjurist:in, sondern auch an Wirtschaft und Politik interessiert bist, Lust auf Transaktionen, Investigations- und gerichtliche Streitigkeiten hast, und in einem internationalen Team an internationalen Mandaten arbeiten möchtest, bist du im Kartellrecht genau richtig!

Welche Rolle spielen Noten im Auswahlprozess – und welche anderen Faktoren können eine Bewerbung positiv beeinflussen?

Gute Noten sind wichtig – aber nicht das alleinige Kriterium. Was ebenfalls zählt:

  • Praktische Erfahrungen (z. B. durch relevante Praktika, wissenschaftliche Mitarbeit oder Stationen im Referendariat)

  • Auslandserfahrung und Zusatzqualifikationen (z.B. Promotion oder LL.M.)

Ein guter Einstieg ins Kartellrecht ist häufig eine Tätigkeit als wissenschaftliche:r Mitarbeiter:in oder Referendar:in. So lernst du Team, Rechtsgebiet und Kanzlei kennen – und das Team lernt dich kennen

Wenn ein:e Bewerber:in genau 60 Sekunden Zeit hat, um in einem Vorstellungsgespräch zu erklären, warum sie oder er perfekt für den Einstieg im Kartellrecht ist – welche drei Punkte sollte sie oder er unbedingt nennen?

  1. Teamarbeit – Ich bin Teamplayer:in. Effektive Kommunikation ist meine Stärke. Ich möchte von anderen Teammitgliedern lernen und freue mich, wenn andere Teammitglieder von mir lernen. Ich ergreife die Initiative und bringe mich ein, um das Team voranzubringen.
  2. Internationale Arbeit – Ich möchte grenzüberschreitend arbeiten, als Teil eines internationalen Teams. Ich habe keine Berührungsängste – egal, ob die Kolleg:innen im Büro nebenan, in Paris, Washington oder Tokio sitzen. Ich kann und freue mich darauf, auf Englisch zu arbeiten.
  3. Vielfältige Arbeit – Ich bin neugierig und kann mich begeistern – für alle Bereiche des Kartellrechts, für wirtschaftliche und politische Zusammenhänge, und für viele andere Themen (über Jura und die Arbeit hinaus!)

Wie gestaltet sich die Karriereentwicklung in einer Großkanzlei im Bereich Kartellrecht – gibt es klassische Karrierepfade?

Wenn du als Associate bei Freshfields startest, bist du sofort voll ins Team eingebunden. Du erledigst Aufgaben eigenständig, hast direkten Mandantenkontakt und bringst dich ein, wenn etwa die Verfahrensstrategie diskutiert wird. Dabei bist du nie auf dich allein gestellt. Du hast immer ein Team um dich herum sowie weitere Ansprechpartner:innen für sämtliche Fragen. Außerdem erwartet dich ein breites Spektrum an Fällen und häufig wechselnde Teams mit unterschiedlichen Partner:innen. Damit ist eine steile Lernkurve garantiert.

Die Karriere bei Freshfields verläuft über klar definierte Karrierestufen mit transparenten Anforderungen.

  • Associate: Deine Einstiegsposition 

  • Principal Associate: Dich erwarten mehr Mandatsverantwortung und eine stärkere Einbindung in unternehmerische Entscheidungen der Kanzlei.

  • Counsel: Wenn du durch juristische Expertise in speziellen juristischen Wissensgebieten sowie Führungspotenzial überzeugst, kannst du als Counsel eine herausgehobene und marktvisible Rolle mit Mandats- und Teamverantwortung übernehmen.

  • Partner:in: Wenn alle Rahmenbedingungen passen, kannst du Partner:in werden.

Wie unterstützt dich Freshfields auf deinem Karriereweg im Kartellrecht?

  1. Mentoring: Wenn du als Associate bei Freshfields startest, stehen dir ein:e Leitpartner:in sowie ein:e Associate zur Seite – als Mentor:innen und erste Ansprechpersonen z.B. für organisatorische Fragen. Daneben ist natürlich das gesamte Team jederzeit ansprechbar und offen für Fragen.
  2. Trainings: Deine Kenntnisse im Kartellrecht vertiefst du nicht nur in der täglichen Arbeit, sondern auch in regelmäßigen Trainings. Diese finden zentral und global statt, z.B. in Brüssel – und bieten dir so die Gelegenheit, Kolleg:innen der Kartellrechtspraxisgruppe aus der ganzen Welt besser kennenzulernen.
  3. Workshops & Vorträge: Da das Kartellrecht ein dynamisches Rechtsgebiet ist, das sich stetig weiterentwickelt, ist kontinuierliche Weiterbildung essenziell. Hierzu gibt es ständigen Austausch in der gesamten Praxisgruppe mit regelmäßigen Vorträgen und Workshops. Außerdem bietet die Kanzlei eine Vielzahl interner Schulungen an, an denen du je nach Interesse teilnehmen kannst – etwa zu Verhandlungs-, Management- und Soft-Skills. 
  4. Internationales Netzwerk: Im Kartellrecht arbeitest du in der Regel mit Kolleg:innen aus anderen Büros zusammen, in Europa und weltweit. Sind Jurisdiktionen relevant, in denen Freshfields kein eigenes Büro hat, kommt eine Zusammenarbeit mit Teams lokaler Kanzleien aus dem Stronger-Together-Netzwerk zustande.

Partnerin Ilka Oberländer über die Arbeit im Kartellrecht als Frau und Mutter 

Deine Ansprechpartnerin bei Freshfields

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