Die Spielregeln der Karriere: Chefsessel, ich komme!

Autor*innen
Julia Büttner
Mann sitzt auf einem Sessel und ist überrascht von etwas, das er in einem Magazin liest.

Fördern statt fordern, koordinieren statt kommandieren: Was du machst, wenn du dann endlich im Top-Management sitzt, weißt du schon ganz genau. Aber wie kommst du eigentlich dahin?

Du hast ein Superexamen hingelegt, in den Semesterferien fleißig Praktika bei renommierten Unternehmen gesammelt und nebenbei deine Fremdsprachenkenntnisse aufgemöbelt. Bis du auf dem Chefsessel Platz nimmst, meinst du, sei es nun nur noch eine Frage der Zeit? Allenfalls ein bisschen Glück sei dafür nötig? Dann solltest du jetzt dringend weiterlesen. 

Kein Spiel ohne Regeln

Willkommen in der Manege! Du hast den Eintritt geschafft – nichts weiter. Auf dem Weg in die VIP-Loge deines Unternehmens wird dir dein Fachwissen nur wenig helfen. In seinem Buch "Die geheimen Spielregeln der Karriere" beruft sich Jörn Lürssen auf Expertenschätzungen, die besagen, dass die Fachkenntnisse eines Mitarbeiters nur zu rund 20 Prozent ausschlaggebend für seinen beruflichen Erfolg sind. "Es sind selten die schlausten Studenten, die am Ende in einer Firma nach oben kommen", lautet ein bekanntes Zitat von Jürgen Schrempp, langjähriger Spitzenmanager bei DaimlerChrysler, "weil es mir überhaupt nichts bringt, wenn ich das Richtige weiß, solange ich es nicht durchsetzen kann." 

Der sanfte Weg nach oben

Durchsetzungsvermögen? Das klingt nach Ellenbogen. Aber genau das ist nicht gemeint. Denn sich durchsetzen heißt nichts anderes als andere so zu beeinflussen, dass sie das tun, was einem selbst nützt. Und das gelingt am besten ohne Zwang – schließlich soll der andere gar nicht erst auf die Idee kommen, sich zu widersetzen. Fragt man danach, was es braucht, um sich durchzusetzen, bekommt man oft die blumig-wolkige Antwort: "Soft Skills!" Was im Grunde nichts anderes heißt als "menschliche Qualitäten". Es klingt trivial, wird aber gern vergessen: Jede Firma besteht aus Menschen und keine Entscheidung wird aus rein sachlichen Gründen gefällt. Dein Chef, deine Kollegen - alle werden von ihren Emotionen beeinflusst. Gelingt es dir, anderer Menschen Emotionen zu beeinflussen, gewinnst du Macht über sie. Wie das konkret geht, lernst du hier.

Hans-Jürgen Jeck ist Leiter im Service & Controlling bei Roche Diagnostics.

Karriere ist keine Frage von Glück. Wenn ich gute Arbeit leiste und mich so positioniere, dass ich wahrgenommen werde, werde ich Karriere machen. Man sollte außerdem versuchen, im Kopf seines Chefs zu denken. Ich muss verstehen: Was treibt meinen Chef um?
Hans-Jürgen Jeck, Roche Diagnostics

Regel 1: Pflege deinen Chef

Es gibt jemanden in deiner Firma, ohne dessen Hilfe du deine schönen Aufstiegsträume gleich wieder zu den Akten legen kannst. Dieser Jemand ist dein direkter Vorgesetzter. Dein Ziel sollte also sein, alles zu tun, damit dein Chef dich schätzt und mag – und jeden Grund hat, dich vor seinem eigenen Boss zu loben. Im Klartext bedeutet das: Du bist zuverlässig. Du erledigst alle anfallenden Aufgaben so zügig und gut wie möglich (und vergisst nicht, auch darauf hinzuweisen). Wenn du keine Arbeit hast, suchst du dir welche. Du erledigst mit Vorliebe solche Aufgaben, die deinem Vorgesetzten unangenehm sind. Du passt dich seinem Arbeitsstil an und beobachtest seine Vorlieben und Abneigungen genau. Du suchst seine Nähe und zeigst aufrichtiges Interesse an seiner Persönlichkeit, seiner Familie und seinen Hobbys. 

Geht's auch ohne Schleimen?

Dein Chef ist inkompetent und menschlich eine Pleite? Irgendwelche Vorzüge muss er haben, denn sonst wäre er nicht dort, wo er ist. Suche nach seinen positiven Eigenschaften und versuche, seine Schwächen auszugleichen. Das klingt dir alles zu sehr nach einschmeicheln? Ganz ohne wird es auch nicht gehen. Denke daran, dass niemand gegen ein nettes Lob immun ist, auch du selbst nicht. Unbewusst wird dein Chef dich in einem positiveren Licht sehen, dir mehr Vertrauen schenken und letztendlich erreichst du tatsächlich eine bessere Arbeitsatmosphäre: Eine selbsterfüllende Prophezeiung der positiven Art.
 
So macht man Komplimente, ohne zu schleimen: Immer konkrete Handlungen loben, nie allgemeine Eigenschaften. Komplimente in Anwesenheit Dritter sind doppelt wirksam. Lobe deinen Chef in seiner Abwesenheit und es wird früher oder später bei ihm ankommen. (Das Gleiche gilt übrigens für schlechte Nachrede, daher: niemals!)

e-fellow Matthias Pohl, 25, macht seinen Magister in Kommunikationswissenschaften an der TU Chemnitz. Er hat unter anderem bei DaimlerChrysler in Thailand gearbeitet.

Der Karriere-Cocktail: ein großes Stück Selbstvertrauen, eine Hand voll gut gepflegte Kontakte, mindestens drei Stück geputzte Kleidung, ein richtiger Zeitpunkt, zwei bis drei glückliche Zufälle, das alles gut umgerührt und irgendwann (hoffentlich) die Selbsterkenntnis, dass das Ergebnis der leckerste Cocktail der Welt ist.
e-fellow Matthias Pohl

Regel 2: Pflege dein Netzwerk

Damit du erfolgreich sein kannst, müssen in der Regel eine Menge Leute das tun, was du möchtest: Dir zuarbeiten, dir bestimmte Informationen rechtzeitig geben, ihre eigenen Aufgaben mit deinen abstimmen und so weiter. Am besten ist, sie mögen dich und haben dadurch ein persönliches Interesse an deinem Erfolg. Dein Ziel lautet also schlicht: Gewinne Freunde. Wie man das macht, liest du oben. Arbeite auch an deiner Kommunikation: Lerne, aufmerksam zuzuhören und versuche, dich in deine Gesprächspartner hineinzuversetzen. Nimm Meinungen, die von deiner abweichen, ernst – ohne sie deswegen gleich zu übernehmen. Denke daran, dass Kontakte regelmäßig gepflegt werden wollen, und warte nicht, dass der andere sich meldet. Übernimm die Initiative! Im Übrigen gilt: Eine Hand wäscht die andere. Betrachte jede Gefälligkeit, die du einem anderen erweist, als Guthaben auf deinem Konto. Bei Bedarf ist dir der andere einen Gefallen schuldig. Darum solltest du niemals mit tatkräftiger Hilfe geizen. 

Wir können auch anders...

Bei aller Liebe: Durchsetzen musst du dich. Gelingt es dir partout nicht auf dem netten Weg, bleiben andere Möglichkeiten: Mache einem widerborstigen Kollegen klar, dass kooperatives Verhalten nur in seinem Interesse liegt. Zum Beispiel, weil sich dein Projekt sonst verzögert und die Firma finanzielle Einbußen hinnehmen muss. In diesem Fall würde er sicher Probleme mit deinem Vorgesetzten bekommen. Und dann wird möglicherweise nichts aus seiner beantragten Bildungsreise...

Regel 3: Stelle deine Qualitäten in den Vordergrund

Mit peinlichem Selbstlob hat das nichts zu tun! Es geht vielmehr darum, Mitarbeiter und Vorgesetzte davon in Kenntnis zu setzen, was du alles tust, damit die Firma voran kommt. (Wohlgemerkt die Firma, nicht du selbst, denn nur der Firma gilt selbstverständlich dein ganzes Interesse!) Das bedeutet konkret: Setze deinen Chef bei wichtigen geschäftlichen E-Mails auf cc. Das schmeichelt ihm und nützt dir, denn so sieht er, dass du mit deiner Arbeit gut voran kommst. Hat er sehr viel zu tun, kann das auch nerven! Erkundige dich daher besser vorher. Informiere ihn zusätzlich in regelmäßigen Abständen - wenn möglich, im persönlichen Gespräch. Wenn du Fehler zugeben musst, stelle stets dar, dass die Entscheidung von deinem damaligen Wissensstand her vernünftig und richtig erschien. Betone außerdem, was du bereits alles zur Schadensbegrenzung unternommen hast. 

Bitte nicht schwächeln!

Jeder leidet mal unter Selbstzweifeln, sieht die eigene Arbeit kritisch, hält sich für nicht gut genug. Darüber kann man reden - aber bitte nicht in der eigenen Firma! Innerhalb deines Unternehmens gilt: Sprich über deine Stärken, nicht über deine Schwächen. Wer an sich zweifelt, an dem zweifeln auch andere. Die Gefahr, dass solche Informationen zu deinem Chef gelangen, ist groß, denn du bist nicht der Einzige, der Karriere machen will. Achtung: Schwächen bitte nicht mit Fehlern verwechseln! Hast du einen konkreten Fehler begangen, müssen alle Betroffenen selbstverständlich davon in Kenntnis gesetzt werden, und zwar so früh wie möglich. Denn Probleme neigen dazu, sich mit der Zeit zu vergrößern.

e-fellow Christian Obert, 23, studiert VWL in St. Gallen.

Heutzutage gehören zu den Anforderungen an Karrieristen auch Mobilität, Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Nach drei bis fünf Jahren  hinterfragen Mitarbeiter oftmals ihre Position. Um letztlich in der Lage zu sein, bei einem Wechsel nicht auf horizontaler, sondern vertikaler Ebene die Karriere voranzutreiben, sind Aufmerksamkeit und Spontaneität gefragt. Nur wer stets ein offenes Ohr hat für freie (frei werdende) Sitze, kann attraktive Gelegenheiten beim Schopfe packen.
e-fellow Christian Obert

Regel 4: Deine persönliche PR-Abteilung ...

 ... bist natürlich du selbst. Dein Adressat: die Geschäftsführung. Da du in der Regel keine direkte Arbeitsbeziehung dorthin hast, musst du auf anderen Wegen aus der Masse deiner Konkurrenten herausragen. Diese Möglichkeiten gibt es: Übernimm Sonderaufgaben, zum Beispiel die Leitung in interdisziplinären Projektteams. Oder engagiere dich als Ausbilder in der innerbetrieblichen Weiterbildung. Versuche, an Meetings teilzunehmen, bei denen auch Mitglieder des Topmanagements vorbeischauen und sei hier stets bestens vorbereitet. Eure Hauszeitschrift ist ein gutes Organ für Selbst-PR: Natürlich schreibst du über etwas, was deine Abteilung (dank deines tatkräftigen Einsatzes...) besonders gut hingekriegt hat. Auch Artikel in Fachzeitschriften sind denkbar. Auf diesem Wege gelingt es dir möglicherweise, einen Mentor zu finden, der dich protegiert - etwas Besseres kann dir kaum passieren. 

Kleider machen Leute

Gesellschaftliche Faktoren sollte man beim Aufstieg nicht unterschätzen: Laut dem Darmstädter Soziologen Michael Hartmann stammen in Deutschland 80 Prozent der Führungskräfte in der Wirtschaft aus dem gehobenen oder dem Großbürgertum. Ein souveränes Auftreten, bestimmte Umgangsformen und Interessen (Golfen, Segeln...) gehören in der Chefetage oft einfach dazu. Folglich haben Kandidaten, die all dies nicht einschüchtert, da sie es schon von Kindesbeinen an kennen, bessere Chancen. Wem der Chef-Habitus nicht in die Wiege gelegt wurde, muss den Karriere-Knigge eben lernen: Beim Kleidungsstil am Chef orientieren, auf eine selbstbewusste Körperhaltung und Kommunikation achten. 

Regel 5: Halte die Augen offen

Wissen ist Macht! Allerdings nur, wenn man vor den anderen informiert ist. Eine großartige Informationsquelle ist die Sekretärin (oder Assistentin) deines Chefs. Gehe davon aus, dass sie im Zweifelsfall immer besser informiert ist als du selbst. Wenn sie dich schätzt, wird sie dich an ihrem Wissen teilhaben lassen. Behandle sie daher grundsätzlich voller Respekt und Freundlichkeit. Spätestens, wenn eine Beförderung in Frage kommt, wird dein Chef sie fragen, was sie von dir hält! Registriere außerdem aufmerksam alles, was um dich herum passiert. Wer steht zu wem in welcher Beziehung? Wer kann wen nicht riechen? Gerade ältere Mitarbeiter, die schon lange in der Firma sind, wissen gut über solche "offenen Geheimnisse" Bescheid. Sammle solche Informationen: So gewinnst du Aufschluss darüber, wo demnächst ein Plätzchen in der Hierarchie frei wird und kannst frühzeitig dein Interesse anmelden.

e-fellow Ivo, 27, Stipendiat des Monats Dezember 2007, promoviert in Informatik an der Uni Magdeburg.

In einigen Bereichen scheint die einfache Gleichung zu gelten: "Vitamin B = hohe Position". In anderen Bereichen muss man sich einfach gut zu verkaufen wissen. In dritten wird man offenbar "hochgelobt", wenn man nur lange genug die richtigen Leute stört. Und in vierten kann es sogar eher schädlich sein, zu viel Kompetenz zu zeigen - da hat der Chef Angst, du könntest an seinem Stuhl sägen, und schon werden deiner Karriere frühzeitig Steine in den Weg gelegt..
e-fellow Ivo

Locker bleiben!

Fazit: Der perfekte Kandidat für den Chefsessel ist eine Art eierlegende Wollmilchsau und fast ebenso rar. Niemand muss von Anfang an alle Eigenschaften, die er später brauchen wird, mitbringen. Bleibe darum lernbereit, nimm gute Ratschläge an und höre nie auf, an dir zu arbeiten. Nur wer sich für perfekt hält, hat schon verloren.

Was Führungskräfte raten

Dr. Christoph Witte ist Rechtsanwalt und Partner sowie Recruiting-Partner im Düsseldorfer Clifford Chance-Büro.

Welche Eigenschaften haben Ihnen persönlich geholfen, Karriere zu machen?

Zuverlässigkeit, Menschenkenntnis, Flexibilität, Neugier und Fleiß. Fleiß klingt ein bisschen altmodisch, stimmt aber.

Was muss jemand mitbringen, der bei Clifford Chance Karriere machen will?

Voraussetzung sind hervorragende juristische und sprachliche Fähigkeiten. Aber das alleine reicht nicht. Wer bei Clifford Chance erfolgreich sein will, muss Spaß an der Arbeit mit und für Menschen haben. Interesse an und Verständnis für wirtschaftliche Sachverhalte ist unabdingbar. Wir erwarten außerdem geistige Neugier und Flexibilität und damit den Willen, die Bereitschaft und die Fähigkeit, sich permanent mit neuen Sachenverhalten und Herausforderungen zu befassen.

Als Führungskraft braucht man die Durchsetzungskraft eines Dschingis Khan und die Sensibilität einer Mutter Theresa. Wie schafft man diesen Spagat?

Gerade in einer Anwaltskanzlei gibt es eher wenige Hierarchiestufen. Das bedeutet, dass alle Anwälte sowohl Teams koordinieren und führen, als auch mit den Kollegen vertrauensvoll und effektiv zusammenarbeiten müssen. Den Bewerbern, für die wir uns entscheiden, trauen wir diesen vermeintlichen Spagat zu. Immer wieder findet man diese Fähigkeiten bei guten Mannschaftssportlern: Sie können einerseits Verantwortung übernehmen, andererseits gut im Team arbeiten. Bei mir persönlich haben ehemalige Leistungssportler daher ein großes Plus. Es gibt richtig gute Bewerber, vor allem bei e-fellows.net, die die notwendigen Fähigkeiten mitbringen und die Bereitschaft haben, immer weiter dazu zu lernen und sich zu entwickeln.

Dr. Dirk Schürbüscher ist Senior Executive bei Accenture.

Was ist am wichtigsten, wenn man bei Accenture Karriere machen will?

Die Zusammenarbeit mit den Kollegen und die gegenseitige Unterstützung ist enorm wichtig. Voraussetzung ist zu erkennen, dass die eigenen Mittel alleine angesichts der Komplexität unserer Aufgabenstellungen nur in den seltensten Fällen ein gutes Ergebnis liefern. Des Weiteren kommt man nur voran, wenn man immer auf der Suche nach Möglichkeiten ist: Welche potenziellen Kunden gibt es im Markt, die man noch erschließen kann, und welche unentdeckten Potenziale gibt es bei Bestandskunden?

Georg W. Mehring-Schlegel ist Direktor im Bereich Konzernentwicklung und M&A bei Haniel.

Was ist das Geheimnis von Menschen, die Karriere machen?

Das ist kein wirkliches Geheimnis. Fachliche Kenntnisse sind natürlich die Voraussetzung, jedoch ist eine der wichtigsten Eigenschaften Empathie. Das bedeutet, dass man sich hineindenken kann in Mitarbeiter, Geschäfts- und Verhandlungspartner sowie Kontrahenten. Das reicht aber natürlich nicht vollständig aus: Sie müssen durchsetzungsstark sein und der Wille zum Erfolg muss da sein. Wer wirklich Karriere machen will, der sollte versuchen, Empathie und Durchsetzungsstärke miteinander zu verbinden.

Gibt es auch erfolgreiche Führungskräfte, die diese Fähigkeiten nicht mitbringen?

Es gibt immer Menschen, bei denen man denkt: "Wie konnte dieser Mensch eigentlich auf diese Position kommen?" Es gibt Leute, die zum Beispiel aufgrund von Vakanzen in Positionen rutschen, für die sie vielleicht nicht bestens geeignet sind. Um ganz nach oben zu kommen, muss man jedoch immer unterschiedliche Erfolgsfaktoren zusammenführen. Der Wille zum Erfolg allein reicht dann nicht aus.

Haben Sie einen Tipp für einen jungen Trainee, der bei Ihnen anfängt und ganz nach oben möchte?

Er sollte auf jeden Fall versuchen, sich fachlich gut vorzubereiten. Das ist Eingangsvoraussetzung. Dann sollte er sich möglichst weitreichend und interdisziplinär weiterbilden, kulturelle und interkulturelle Kompetenzen erwerben und möglichst tief in viele Kulturkreise eintauchen. Wer diese Fähigkeiten mitbringt, kann sich gut in Menschen aus anderen Gesellschaften und Kulturen hineinversetzen, denn das ist in einer globalisierten Wirtschaft sehr wichtig. Fremdsprachen spielen eine herausragende Rolle. Sobald Sie auf einen Übersetzer angewiesen sind, haben Sie eigentlich schon ein Problem. Fließendes Englisch ist Voraussetzung, Französisch nimmt ab, Spanisch nimmt an Bedeutung zu. Und wir brauchen immer mehr Mitarbeiter, die Chinesisch sprechen. Ansonsten wichtig ist: Viel gesehen zu haben, Erfahrungen auf verschiedensten Gebieten und Praktika in mehreren Unternehmen. Wenn jemand aus diesem Mix das Beste macht, dann ist das fantastisch und sicherlich ein Schlüssel zum Erfolg.

Alle Geistes- und Sozialwissenschaftler werden jetzt aufatmen.

Das will ich gar nicht verneinen. Viele wichtige Kompetenzen gehen über das rein Fachliche hinaus. Das sieht man auch in England, wo viele Menschen etwas ganz anderes studieren, als das, was sie anschließend als Beruf ausüben. Die im Studium erworbenen Fähigkeiten zum logischen Denken, zur unternehmerischen Weitsicht und Durchsetzungskraft sind letztendlich entscheidend. Ich bin persönlich stark davon überzeugt, dass diese Managerfähigkeiten im Vergleich zur Vergangenheit weiter an Bedeutung gewinnen werden.


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