Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch: Gut vorbereitet ins Bewerbungsgespräch

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Vor einem Vorstellungsgespräch ist jeder nervös – besonders vor dem allerersten. Aber denk daran: Deine Gesprächspartner:innen sind auch nur Menschen. Und wenn du dich gut vorbereitest, kannst du trotz Nervosität alle Chancen nutzen, die sich dir bieten.
Sei dir sicher: Dein fachliches Profil hält das Unternehmen nicht nur für geeignet, sondern findet es sogar gut – sonst wärst du nicht zum Vorstellungsgespräch eingeladen worden! Sinn des Jobinterviews ist es also nicht mehr primär, deine grundsätzliche Eignung zu prüfen. Viel mehr geht es darum, ob Arbeitgeber und Bewerber:in zusammenpassen. Diese Frage müssen sich beide Seiten stellen. Natürlichkeit ist Trumpf. Lern keine Ratgeber auswendig: Perfekte Pauschalantworten gibt es ohnehin nicht. Sei lieber offen und authentisch und zeig dich von deiner zielstrebigen Seite.
Die Checkliste zur Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch
Nicht nur Berufseinsteiger:innen, auch geübte Bewerber:innen sind nervös, wenn es um die Suche nach einem neuen Arbeitgeber geht. Denn jedes Bewerbungsverfahren verläuft individuell und hält Hürden bereit, die dir anderswo noch nicht untergekommen sind. Mit unserer Checkliste navigierst du durch alle Phasen deiner Vorbereitung, um am Ende zu überzeugen. Als Bewerber:in solltest du im Gespräch auf deine Körpersprache achten und deine Selbstpräsentation üben. Das mindert auch das Lampenfieber.
#1 Die Einladung zum Gespräch ist da:
- Bestätige den Termin am besten schriftlich per E-Mail.
- Klär ab, wie lange das Gespräch dauern wird und wie viele Gesprächspartner:innen du haben wirst.
- Lass dir den Anfahrtsweg beschreiben oder sieh auf der Website des Unternehmens nach.
- Informier dich vor deinem Gespräch auf der Website und den Social-Media-Kanälen des Arbeitgebers und merk dir wichtige Zahlen und Fakten.
#2 Am Tag vor dem Gespräch:
- Kontrollier zur Sicherheit nochmal Datum, Uhrzeit und Ort des Gesprächs.
- Such dir ein sauberes, schickes Outfit heraus, in dem du dich wohlfühlst.
- Gib die Anfahrtsroute in den Handynavi oder die App für Öffentliche Verkehrsmittel ein, damit du frühzeitig Bescheid weißt, wie lange dein Anfahrtsweg ist.
- Stimmt dein Zeitplan? Geh ihn am besten noch einmal durch!
- Versteht sich eigentlich von selbst: Das griechische Restaurant am Abend vorher oder der Schnell-Imbiss-Döner auf dem Weg zum Vorstellungsgespräch sind tabu!
- Arbeite nicht bis spät in die Nacht oder gar bis zum Gespräch durch! Bei zu langer Vorbereitung verlierst du nur den Blick fürs Wesentliche. Schlaf dich aus!
#3 Gute Vorbereitung:
- Überleg als erstes, was du für die Firma tun kannst. Schließlich verlangt gute Bezahlung auch gute Leistung. Vielleicht hast du anschließend auch direkt die Antwort parat, warum das Unternehmen gerade dich einstellen sollte.
- Außerdem solltest du wissen, was du von dem Unternehmen willst oder inwieweit dich die Arbeit dort weiterbringt.
- Fass kurz und prägnant die Eckdaten deines Lebenslaufs zusammen. Gibt es erklärungsbedürftige Lücken? Wie stellst du sie dar?
#4 Überzeugen, nicht schwafeln:
- Als Absolvent:in solltest du auch das Ergebnis deiner Bachelor- oder Masterarbeit in ein paar Sätzen zusammenfassen können.
- Wenn du selbst ein paar konkrete Fragen stellst, kannst du positiv auffallen. Überleg dir zur Sicherheit bereits vorab, was du fragen möchtest.
- Wo liegen deine Stärken und wo deine Schwächen? Auch wenn diese Frage heute nicht mehr so häufig gestellt wird, solltest du eine Antwort parat haben. Aufgepasst bei Schwächen: Überleg dir eine echte Schwäche, die keine getarnte Stärke ist. Aber ohne, dass du dir damit selbst ein Bein stellst: Sag am besten gleich dazu, wie du an dieser Schwäche arbeitest.
#5 Fragen, die im Vorstellungsgespräch kommen werden:
Viele Fragen tauchen regelmäßig in Bewerbungsgesprächen auf. Hier die beliebtesten:
- Wie sind Sie auf uns gekommen?
Deine Antwort sagt etwas über deine Arbeitsweise aus. Bist du zielstrebig vorgegangen oder eher über das Jobangebot gestolpert? - Warum wollen Sie gerade bei uns arbeiten?
Leg die Motivation für deine Bewerbung dar. - Warum sollen wir gerade Sie einstellen?
Sprich ganz konkret über deine Stärken, bei Nachfrage auch über deine Schwächen. Mach deutlich, was du für das Unternehmen tun kannst. - Können Sie ein Beispiel für eine Herausforderung nennen, die Sie gemeistert haben?
Berichte über eine echte Erfahrung aus deiner Vergangenheit, auf deren Ergebnis du stolz bist. Erzähl, wie du an die Herausforderung rangegangen bist und wie du sie gelöst hast. - Wie ist Ihre Gehaltsvorstellung?
Nenn unbedingt eine konkrete Zahl. Du solltest nicht allzu stark über der berufsüblichen Summe liegen, aber auch nicht darunter. Bei tarifgebundenen Berufen stellt sich diese Frage natürlich gar nicht erst. Bei allen anderen helfen Gehaltsrankings und Gehalts-Checks.
#6 Fragen, die du stellen kannst:
Wenn du selbst Fragen stellst, zeigst du Interesse am Unternehmen und machst einen guten Eindruck. Hier einige Beispiele:
- Wo liegen die Schwerpunkte meines Aufgabenbereichs? Wie weit oder wohin kann mich diese Position bringen?
- Könnte ich mir meinen zukünftigen Arbeitsplatz mal anschauen?
- Wie viele Personen sitzen in dem Büro, in dem ich arbeiten werde?
- Was hat Sie persönlich überzeugt, hier zu arbeiten?
- Was sind aktuell die größten Herausforderungen im Team/in der Abteilung?
- Wie definieren Sie Erfolg in meiner zukünftigen Rolle?
- Generell: Frag immer nach, wenn du etwas nicht weißt oder nicht verstanden hast! Ein Firmenneuling muss noch nicht alles über das Unternehmen wissen.
#7 Die ultimativen Jobkiller:
- Du kommst zu spät: Pünktlichkeit ist King! Schon fünf Minuten Verspätung machen einen schlechten Eindruck und können dich aus dem Rennen werfen. Solltest du aus unvermeidbaren Gründen wirklich zu spät kommen, ruf unbedingt vorher an und gib Bescheid.
- Du bist zu zurückhaltend: Small Talk am Anfang lockert die Atmosphäre. Persönliche Fragen helfen, dich besser kennenzulernen. Schließlich muss der Arbeitgeber abwägen, ob du zum restlichen Team passt. Trotzdem musst du dich natürlich nicht über dein Privatleben ausquetschen lassen.
- Du fällst auf provozierende Fragen rein: Hier wird deine Geduld getestet, vor allem wenn du in deiner neuen Position mit Kunden zu tun hast.
- Du bist nicht ausreichend informiert: Hast du Fragen vorbereitet? Weißt du, womit sich das Unternehmen beschäftigt? Kannst du deinem zukünftigen Arbeitgeber den frühestmöglichen Eintrittstermin ins Arbeitsverhältnis nennen? Kennst du die Kündigungsfrist für deinen aktuellen Job?
- Du redest schlecht über deinen alten Arbeitgeber: Über den Ex-Chef oder die ehemalige Kollegin zu lästern, wirkt unprofessionell und wirft kein gutes Licht auf dich.
- Du stellst die Gehaltsfrage zu früh: Normalerweise sprechen deine zukünftigen Vorgesetzten dieses Thema an. Also warte darauf. Sollten sie es tatsächlich vergessen, kannst du am Schluss des Gesprächs darauf zurückkommen. Wenn du das Thema Geld zu früh ansprichst, wirkt es so, als würde dich nur der Gehaltszettel interessieren – nicht die Aufgaben, die dich erwarten.
- Du wirkst überheblich: Ein selbstbewusstes Auftreten ist sehr gut. Wer sich jedoch zu sehr selbst feiert oder den Eindruck macht, er sei "zu gut" für den Job, kommt selten weiter.
#8 Die Nachbereitung des Gesprächs:
Egal ob es prima lief oder ein Fehlschlag war: Du solltest immer eine Nachbereitung machen. Wenn du dein Gespräch noch einmal Revue passieren lässt, fallen dir mit Sicherheit ein paar Kleinigkeiten auf, die du das nächste Mal anders machen wirst. Frag dich, worauf du in dem Interview nicht gefasst warst, obwohl es eigentlich offensichtlich war. Das Wichtigste ist dabei natürlich: Sei ehrlich zu dir selbst.
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- Datum
- Mi, 14. Mai