Der Schluss des Bewerbungsgesprächs: In den letzten Spielminuten punkten

Autor*innen
Maximilian Fleschhut
Eine Person sprintet eine kleine Treppe nach oben. Im Hintergrund ein nach oben zeigender Pfeil.

"Ich danke Ihnen für das Gespräch." Wenn der Personaler diese Worte sagt, hast du das Vorstellungsgespräch hinter dich gebracht, oder? – Falsch. Gerade auf der Zielgeraden kannst du noch einiges vermasseln – oder noch mal richtig punkten.

Soviel steht fest: Der erste Eindruck zählt – besonders im Bewerbungsgespräch. Was aber ebenso in Erinnerung bleibt, ist der letzte Eindruck. Nachdem du die üblichen Fragen beantwortet hast, auch heikle Fragen souverän gekontert hast und schließlich deine eigenen Fragen losgeworden bist, darfst du nicht der Versuchung verfallen, die Zügel schleifen zu lassen.

Interesse zeigen bis zum Schluss

Die Versuchung ist groß, die professionelle Haltung zum Ende hin fahren zu lassen: Oft sprechen Personaler vermeintlich unverfängliche Nebensachen an wie die Menüauswahl der Kantine oder die betriebsüblichen Arbeitszeiten. Zeige dich nicht als Kleingeist, indem du fragst, ob es auch veganes Essen in der Kantine gibt oder ob du am Donnerstag schon um fünf gehen kannst, weil du noch Yoga hast. Wenn du es passend unterbringen kannst, weise lieber noch mal auf dein Interesse an der angebotenen Stelle hin: Vielleicht fühlst du dich in dem positiven Eindruck bestätigt, den du vor dem Gespräch von der Abteilung oder dem Unternehmen hattest?

Klüger als zuvor

Ein großer Vorteil: Am Ende des Gesprächs bist du klüger als am Anfang. Du hast eine genauere Vorstellung der Herausforderungen des Jobs und ein besseres Bild davon, wie sich das Unternehmen den idealen Bewerber vorstellt. Das kannst du nutzen: "Danke, dass Sie mir die Aufgaben nahegebracht haben. Gerade bei Aufgabe xy könnte ich mich besonders gut einbringen. Da habe ich ja schon in meinem Job als yz Erfahrungen gesammelt."

Damit signalisierst du erstens Motivation und zeigst zweitens, dass du verstanden hast, was die Herausforderungen des angebotenen Jobs sind. Lass das zum Ende des Gesprächs hin einfließen, sag es aber nicht als allerletzten Satz – im Stehen und beim Händeschütteln wollen die meisten Arbeitgeber kein umfassendes Resumée mehr hören. Lass dich außerdem nicht zu Übertreibungen hinreißen à la "Ich bin ganz klar Ihr Mann." oder "Dieser Job ist wie für mich geschaffen."

Das weitere Vorgehen klären

Wenn dein Gegenüber nicht schon darauf zu sprechen gekommen ist, erkundige dich nach dem weiteren Ablauf des Bewerbungsverfahrens: Sind noch weitere Auswahlrunden geplant? Wann kannst du ungefähr mit einer Entscheidung rechnen?

Das Schlussgeplänkel gehört zum Bewerbungsgespräch

Dein Gegenüber wird, um das Gespräch zu schließen, resümieren, dass nun alle wichtigen Fragen geklärt seien und dir für das Gespräch danken. Nutze auch die anschließenden Momente während des Händeschüttelns dazu, den guten Eindruck zu festigen, den der Personaler oder dein möglicher Chef von dir gewonnen hat.

"Und, haben Sie es noch lange nach Hause? Na, dann entlasse ich Sie mal nach draußen in das Regenwetter." Was wie lockerer Abschieds-Small-Talk daherkommt, ist Teil des Vorstellungsgesprächs. Bleibe also hochkonzentriert und souverän bis du aus dem Sichtfeld des Personalers entschwunden bist. Lass keine negative Stimmung aufkommen mit Bemerkungen, dass du durch dieses miese Wetter noch bis zum Bahnhof laufen musst oder dass dir jetzt eine öde fünfstündige Zugfahrt bevorsteht.

Stimmung positiv halten

Nutze stattdessen beim Abschied die Gelegenheit, dich als positiv denkenden Menschen zu präsentieren. Verweise zum Beispiel auf die Vorteile einer Zug- gegenüber einer Autofahrt oder auf den Wetterbericht, der für das Wochenende Sonne angekündigt hat. Allzu lockere Bemerkungen wie "das ideale Wetter, um mir noch ein Belohnungsbierchen im Biergarten zu gönnen" kannst du dir hoffentlich verkneifen.

Den Personaler beim Namen nennen

Nenne beim Abschied den Namen deines Gesprächspartners oder aller deiner Gesprächspartner. Erkundige dich vor dem Gespräch, mit wem du zu tun haben wirst, so vergisst du die Namen im Lauf des Gesprächs nicht. Du kannst auch ruhig nach einer Visitenkarte fragen. Lass bei der Verabschiedung oder beim Visitenkartensammeln den womöglich "dritten Mann" des Gesprächs nicht außen vor. Dieser Gesprächsteilnehmer hat vielleicht wenig gesagt hat, wird aber höchstwahrscheinlich über dein Schicksal mitentscheiden.

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