Pharmazie Staatsexamen: Das erwartet dich im Pharmaziestudium

Zwei Hände übergeben sich Tabletten, Blister und Pillen

Pharmazie gehört zu den wenigen Studiengängen, die in Deutschland mit dem Staatsexamen abgeschlossen werden. Welche Fächer du belegst und welche Abschnitte du während des Studiums durchläufst, kannst du hier nachlesen.

Pharmazie gehört neben den Rechtswissenschaften (Jura), Medizin, Lebensmittelchemie und Forstwissenschaften zu den Studiengängen, die mit dem Staatsexamen abgeschlossen werden. An fast allen Hochschulen Deutschlands wird Pharmazie jeweils zum Wintersemester als Studienfach angeboten, an manchen Universitäten sogar zusätzlich im Sommersemester. Im Anschluss an das universitäre Studium folgt ein Praktisches Jahr, das mit der Approbationsprüfung als Apotheker oder Apothekerin abgeschlossen wird.

Auswahlverfahren für das Pharmaziestudium

Die Studienplätze für Pharmazie werden über die Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) vergeben. Der Numerus Clausus schwankt sowohl zwischen den verschiedenen Universitäten, als auch ob der Studienstart im Sommer- oder Wintersemester erwünscht ist.

Wissenswertes zum Grundstudium

Das Grundstudium dauert in der Regel vier Semester und beschäftigt sich vor allem mit den Grundlagen der Naturwissenschaften. Der Schwerpunkt liegt hierbei in anorganischer und organischer Chemie, Analytik, Botanik und Histologie von Pflanzen. Daneben werden Grundlagen in Physiologie, Technologie, Physik und Mathematik gelehrt. Während des Grundstudiums müssen acht Wochen Famulatur in einer Apotheke absolviert werden. Das Ende des Grundstudiums wird mit dem ersten Staatsexamen vollendet. Dies ist ein Multiple-Choice Test an vier aufeinanderfolgenden Tagen in den Fächern:

  • Allgemeine anorganische und Organische Chemie
  • Grundlagen der pharmazeutischen Biologie und Humanbiologie
  • Grundlagen der Physik, der physikalischen Chemie und Arzneiformenlehre
  • Grundlagen der Pharmazeutischen Analytik

So ist das Hauptstudium

Das Hauptstudium besteht ebenfalls aus vier Semestern. Hierbei werden vor allem die pharmazeutische und medizinische Chemie, pharmazeutische Biologie, pharmazeutische Technologie und Biopharmazie, Pharmakologie und Toxikologie sowie Klinische Pharmazie vertieft. Diese Fächer stellen auch die Prüfungsfächer des zweiten Staatsexamens dar, welches am Ende des Hauptstudiums absolviert werden muss. Die Prüfungen finden in fünf aufeinanderfolgenden Wochen statt und sind mündlich.

Praktisches Jahr

Nach erfolgreichem Bestehen des zweiten Staatsexamens ist man das folgende Jahr Pharmazeut im Praktikum (PiP). Die Approbationsordnung schreibt hierbei vor, dass mindestens sechs Monate in einer öffentlichen Apotheke absolviert werden müssen. Für die verbleibenden sechs Monate besteht nur die Regelung, dass man unter Aufsicht eines Apothekers arbeiten muss. Somit kann die zweite Hälfte des Praktischen Jahres z.B. in der Pharmaindustrie, Krankenhausapotheke oder universitären Forschung verbracht werden. Der Abschluss des Pharmaziestudiums wird mit dem dritten Staatsexamen besiegelt, in welchem pharmazeutische Praxis und Spezielle Rechtsgebiete für Apotheker geprüft wird. Nach erfolgreichem Bestehen kann bei den zuständigen Bezirksregierungen die Approbation beantragt werden, nach deren Erhalt man offiziell den Titel Apotheker oder Apothekerin hat.

Zeitlicher Aufwand und Schwierigkeit

Pharmazie gehört sicherlich zu den sowohl zeitlich als auch lerntechnisch anspruchvolleren Studienfächern, wie die meisten naturwissenschaftlichen Studienfächer. Während des Semesters besteht der Vormittag aus Vorlesungen, der Nachmittag wird im Labor verbracht. Einige Praktika und Prüfungen sind auch in den Semesterferien angesiedelt. Der Durchschnitt der Studenten, die Pharmazie in der Regelstudienzeit von acht Semestern für Grund- und Hauptstudium vollenden, liegt je nach Universität zwischen 20 - 50%.

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