Wirtschaftsingenieurwesen studieren: An der Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Technik

Drei Personen arbeiten jeweils an Computer, Tablet und Smartphone. Im Hintergrund ein riesiges Smartphone, an das sie teilweise angelehnt sind.

Wirtschaftsingenieur:innen arbeiten an Schnittstellen in Unternehmen. Ihre Einsatzbereiche reichen vom Controlling bis hin zu Forschung und Entwicklung. Die späteren Berufsperspektiven sind vielfältig, und genauso abwechslungsreich ist bereits das Studium.

Ali

e-fellow Ali (20) studiert an der Universität in Augsburg im 5. Semester Wirtschaftsingenieurwesen im Bachelor. Seinen breit gefächerten Interessen in den Natur- und Wirtschaftswissenschaften entstammt die Entscheidung Wirtschaftsingenieur zu werden.

Beschreibe bitte kurz deinen Studiengang.

Wirtschaftsingenieur:innen prägen die Zukunft. Sie sind der "Klebstoff", der große Unternehmen zusammenhält und eine große Kraft, die den Fortschritt vorantreibt. Der Bachelor Wirtschaftsingenieurwesen (=WING) ist aufgrund seines hohen Maßes an Interdisziplinarität einzigartig. Das Studium verbindet die technisch-naturwissenschaftlichen Aspekte des Ingenieurwesens mit unterschiedlichen Bereichen der Wirtschaftswissenschaften. Es umfasst zum Beispiel Fächer wie Physik, Chemie, Betriebswirtschaftslehre, Nachhaltiges (Umwelt-)Management, Mechatronik, Informatik und Finanzmanagement. 

Aufgrund dieser interdisziplinären Ausbildung in sowohl der Betriebswirtschaftslehre als auch in den angewandten Naturwissenschaften stehen einem nach dem Studium viele unterschiedliche Berufsbereiche offen. Um einige Beispiele zu nennen: Wirtschaftsingenieur:innen arbeiten bei Automobilfirmen wie Audi, bei Fluggesellschaften wie Airbus, bei Versicherungen wie der Allianz, im Gesundheitsministerium oder auch als Führungskräfte bei Aktiengesellschaften.

Wann und warum hast du dich für deinen Studiengang entschieden?

Entschieden habe ich mich für WING während meiner Abiturvorbereitung, also erst gegen Ende meiner Schulzeit. Diese "späte" Entscheidung war unter anderem der großen Vielfalt an Studiengängen verschuldet, für die ich mich interessierte und unter welchen ich daher nur schwer Prioritäten festlegen konnte. Während meiner Schulzeit faszinierten mich viele unterschiedliche Fächer, welche jedoch in Kombination in einem Studiengang nicht oder nur schwer zu finden waren. Nach längerer Suche und einem aufschlussreichen Gespräch mit einem guten Freund, welcher zu der Zeit WING studierte, fiel die Entscheidung dann auf WING, da dieser Studiengang einen spannenden "Mittelweg" darstellt und man sich nicht sofort auf einen spezifischen Fachbereich spezialisieren muss.

Haben sich deine Erwartungen erfüllt?

Ganz klar: mehr als ja. Meine Erwartung war es, Maschinen und Unternehmensstrukturen kennenzulernen und genau das lerne ich im Studium jetzt. Außerdem gibt mir das Studium eine ganz neue, grundlegende Perspektive auf unsere Gesellschaft: Verkehr, Ressourcengewinnung, Börsenhandel, Naturkatastrophen, Haushaltsmittel, Führungsverhalten und vieles mehr –# wie all diese Aspekte miteinander zusammenhängen vermittelt mir mein Studium.

Ich habe nicht erwartet, in einer Vorlesung zu erfahren wie man die giftigste Chemikalie der Erde synthetisieren kann, und in der nächsten, wie Kochsalz im Körper des Menschen reagiert, und wiederum in der nächsten, wie man ein Auto zum Explodieren bringt. Und doch, WING vereint all diese Aspekte in einem Studiengang.

Wem würdest du das Studium weiterempfehlen?

Wenn du die Zukunft aktiv mitgestalten, viele unterschiedliche Dinge in verschiedensten Fächern lernen, innovativ und fortschrittlich denken willst und dich für Themen wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit interessierst, bist du im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen bestens aufgehoben. Vor allem, wenn dein Herz sowohl für Wirtschaft als auch für Technik schlägt und du es dir vorstellen kannst, nach dem Studium eine Führungsposition zu übernehmen.

Welchen Tipp würdest du Abiturient:innen geben, damit ihre Studienzeit ein voller Erfolg wird?

Bleibt am Ball! Es gibt im Studium Zeiten, in denen die Nerven sehr strapaziert werden. Aber auch solche Zeiten gehen vorbei und es lohnt sich, genau dann alles zu geben. Im Anschluss ist man erfahrener und schlauer. Genauso gut gibt es im Studium natürlich auch Zeiten, die sehr angenehm sind. In solchen Phasen tendiert man vielleicht dazu, das Studium aus den Augen zu verlieren. Dann gilt: Nicht nachlässig werden, am Ball bleiben und die Vorlesungen und Übungen aufmerksam verfolgen.

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