Politikwissenschaft studieren: Der Blick hinter die internationalen Beziehungen

Eine Person in Sportkleidung joggt auf der Erdkugel. Die Kugel ist umrahmt von drei Pfeilen, die implizieren, dass die Person schon die halbe Erde umrundet hat.

Wenn die Länder der Welt in Wirtschaft und Politik zusammenrücken, ziehen die Universitäten nach. Bestes Beispiel sind die Studiengänge der Politikwissenschaft, die zunehmend international ausgerichtet sind – nicht nur in Sachen Inhalt.

e-fella Pia (21) hat sich für den deutsch-französischen Studiengang "Internationale und europäische Governance" entschieden. Im Jahresrhythmus wechselt sie zwischen der Universität Münster und dem Institut d'Etudes Politiques in Lille (Frankreich). Sie ist im vierten Semester. 

Was ist das Besondere an deinem Studiengang?

Ich studiere "Internationale und europäische Governance" in Lille und in Münster. Es ist ein Politikwissenschaftsstudiengang mit Schwerpunkt in internationalen und europäischen Studien. Der Studiengang ist auf fünf Jahre angelegt und man wechselt jährlich zwischen Lille und Münster. Das Studium beginnt in Lille. Wir belegen Fächer wie Politikwissenschaft, Recht, Wirtschaft und Geschichte. Ab dem zweiten Jahr (in Münster) hat man viele Wahlmöglichkeiten und kann bereits anfangen, sich zu spezialisieren.

Wann und warum hast du dich für deinen Studiengang entschieden?

Während des letzten Schuljahrs habe ich mich immer mehr damit beschäftigt, was ich nach dem Abitur machen möchte. Da ich während der Schulzeit schon im englischsprachigen Ausland war, hat es mich dann nach Frankreich gezogen. Politik hat mich schon immer interessiert, besonders Europapolitik, allerdings hätte ich vor einigen Jahren nicht damit gerechnet, PoWi zu studieren. Der Studiengang ist abwechslungsreich und hat den großen Vorteil, zwei Hochschulsysteme und natürlich Frankreich sehr gut kennenzulernen.

Haben sich deine Erwartungen erfüllt?

Ich kann behaupten, dass ich Frankreich, das politische System des Nachbarlands und die französische Sprache jetzt sehr viel besser kenne und beherrsche. Das Studium in Frankreich ist allerdings sehr anstrengend und man muss sehr viel Zeit und Arbeit investieren. Allerdings lohnt es sich, nach dem ersten Jahr hat man eine Menge gelernt und es kann einen nichts mehr aus der Fassung bringen. ;)

Wem würdest du das Studium empfehlen?

Jeder, der sich für Europa, Internationale Beziehungen und natürlich Politik allgemein interessiert, ist in der "FIFA" (filière franco-allemande) gut aufgehoben. Französischkenntnisse werden natürlich vorausgesetzt, allerdings muss man nicht perfekt Französisch sprechen. Ich selbst habe in meinen ersten Wochen nicht viel verstanden. Man lernt unser Nachbarland kennen und damit viele interessante Leute, da man in einer Gruppe von 20 Personen aus Frankreich und 20 Deutschen studiert und den Studienort zusammen wechselt.

Welchen Tipp würdest du einer Abiturientin oder einem Abiturienten geben, damit die Studienzeit ein voller Erfolg wird?

Mach dir vorher Gedanken, was du mal machen willst. Dabei ist es halb so wichtig, welcher Beruf daraus einmal werden soll – die meisten Jobs lernt man im Laufe der Zeit erst kennen. Mach so viele Praktika, wie du unterbringen kannst, zum Beispiel bei der Zeitung. Lass dich von niemandem stressen, halte aber auch an deinem Plan fest. Es gibt immer Zeiten, in denen man denkt, den falschen Studiengang gewählt zu haben. Oft ist das aber halb so wild und in der nächsten Woche ist man wieder begeistert dabei!

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