Bearbeitungszeit im Originaltest: 60 Minuten für 24 Aufgaben
Mit den folgenden Aufgaben wird die Fähigkeit geprüft, umfangreiches und komplexes Textmaterial zu bearbeiten. Es werden Ihnen drei Texte vorgelegt, auf die jeweils 6 Fragen folgen, die sich ausschließlich auf den Inhalt des vorangegangenen Textes beziehen. Wählen Sie bei jeder Frage die zutreffende Antwort aus.
Aufgabe
Zu den Aufgaben der Schilddrüse gehören Bildung, Speicherung und Freisetzung der jodhaltigen Hormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4). In der Schilddrüse befinden sich zahlreiche Hohlräume, Follikel genannt, deren Wände von einer Schicht sogenannter Epithelzellen gebildet werden. Diese Follikel sind mit einer Substanz gefüllt, in der die Hormone T3 und T4 als inaktive Speicherformen enthalten sind. Beim Menschen ist in den Follikeln so viel T3 und T4 gespeichert, dass der Organismus damit für etwa 10 Monate versorgt werden kann.
Das für die Hormonbildung erforderliche Jod entstammt der Nahrung und wird von den Epithelzellen als Jodid aus dem Blut aufgenommen. Die Jodidaufnahme erfolgt an der äußeren Zellmembran der Epithelzellen durch eine sogenannte Jodpumpe. Diese wird durch ein Hormon aus der Hirnanhangsdrüse, das TSH, stimuliert und kann pharmakologisch durch die Gabe von Perchlorat gehemmt werden. Ferner gibt es erbliche Schilddrüsenerkrankungen, bei deren Vorliegen die Jodpumpe nicht funktioniert.
Bei Gesunden wird das in die Epithelzellen aufgenommene Jodid im nächsten Schritt unter dem Einfluss eines Enzyms in freies Jod umgewandelt und in die Follikel abgegeben. Die Aktivität dieses Enzyms kann ebenfalls pharmakologisch gehemmt werden.
Die letzten Schritte der Hormonbildung finden in den Follikeln, also außerhalb der einzelnen Epithelzellen, statt. In dort vorhandene sogenannte Tyrosin-Reste (des Thyreoglobulins) wird zunächst ein Jodatom eingebaut. So entstehen Monojodtyrosin-Reste (MIT), von denen ein Teil durch die Bindung je eines weiteren Jodatoms in Dijodtyrosin-Reste (DIT) umgewandelt wird. Durch die Verknüpfung von je zwei DIT-Resten entsteht schließlich T4, während aus der Verbindung je eines MIT-Restes mit einem DIT-Rest T3 hervorgeht. T3 und T4 werden dann in den Follikeln gespeichert und bei Bedarf über die Epithelzellen ins Blut freigesetzt.
Diese Freisetzung von T3 und T4 ins Blut (Sekretion) wird über die Hirnanhangsdrüse und den Hypothalamus, einen Teil des Zwischenhirns gesteuert: Das erwähnte Hormon TSH stimuliert außer der Bildung auch die Sekretion von T3 und T4; es ist hinsichtlich seiner eigenen Sekretionsrate jedoch abhängig von der Stimulation durch das hypothalamische Hormon TRH. Die TRH-Sekretion wiederum wird z.B. durch Kälte stimuliert, während Wärme hemmend wirken kann. Neben diesen übergeordneten Steuerungsmechanismen existiert noch ein sogenannter Rückkopplungsmechanismus: Eine hohe Konzentration von T3 und T4 im Blut hemmt die TSH- und die TRH-Sekretion, eine niedrige Konzentration stimuliert sie. Bei den an der Steuerung der Schilddrüsenhormon-Sekretion beteiligten Arealen von Hirnanhangsdrüse und Hypothalamus können krankheitsbedingte Störungen auftreten, die zu einer Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse führen.
Eine der Hauptwirkungen von T3 und T4 ist die Beeinflussung des Energieumsatzes durch eine Steigerung des Sauerstoffverbrauchs in stoffwechselaktiven Organen. Entsprechend senkt eine zu niedrige Konzentration der beiden Hormone im Blut (Hypothyreose) den Energieumsatz bzw. die Stoffwechselaktivität unter den normalen Wert, während bei einer zu hohen Konzentration (Hyperthyreose) die Stoffwechselaktivität gesteigert wird. Die Hormone T3 und T4 können ebenso wie TSH und TRH für diagnostische und therapeutische Zwecke synthetisch hergestellt werden.
Hinweis: Im Originaltestheft steht nach jedem Text Platz für das Anfertigen von Skizzen und Notizen zur Verfügung.
33. Aufgabe
Welcher der folgenden Vorgänge gehört nicht zu den im Text beschriebenen Schritten, die zur Bildung von T3 führen?
(A) Transport von Jod aus den Epithelzellen in die Follikel
(B) Umwandlung von Jod in Jodid in den Follikeln
(C) Transport von Jodid aus dem Blut in die Epithelzellen
(D) Verknüpfung von MIT- und DIT-Resten in den Follikeln
(E) Verknüpfung von Jod und Tyrosin-Resten in den Follikeln
34. Aufgabe
Durch welche(n) der nachstehenden Sachverhalte kann dem Text zufolge eine verminderte Stoffwechselaktivität bedingt sein?
I. operative Entfernung der Schilddrüse
II. mehrjährig verminderte Jodaufnahme über die Nahrung
III. Funktionsstörung in der Hirnanhangsdrüse
(A) Nur durch Sachverhalt I kann sie bedingt sein.
(B) Nur durch die Sachverhalte I und II kann sie bedingt sein.
(C) Nur durch die Sachverhalte I und III kann sie bedingt sein.
(D) Nur durch die Sachverhalte II und III kann sie bedingt sein.
(E) Durch alle drei Sachverhalte kann sie bedingt sein.
35. Aufgabe
Welche der nachstehenden Hypothyreosen können dem Text zufolge durch TSH-Gaben positiv beeinflusst werden?
I. Hypothyreosen, die durch eine Funktionsstörung in der Hirnanhangsdrüse bedingt sind
II. Hypothyreosen, die durch eine Funktionsstörung im Hypothalamus bedingt sind
III. Hypothyreosen, die durch einen ererbten Funktionsausfall der Jodpumpe bedingt sind
(A) nur die unter I genannten Hypothyreosen
(B) nur die unter II genannten Hypothyreosen
(C) nur die unter I und II genannten Hypothyreosen(D) nur die unter I und III genannten Hypothyreosen
(E) die unter I, II und III genannten Hypothyreosen
36. Aufgabe
Die Basedowsche Krankheit beruht auf der Produktion einer Substanz, die auf die Schilddrüse die gleiche Wirkung hat wie TSH, jedoch im Gegensatz zu diesem weder einer Steuerung über das TRH noch einer Kontrolle durch Rückkoppelung unterliegt. Welche(s) der nachstehenden Symptome können (kann) dem Text zufolge durch die Basedowsche Krankheit bedingt sein?
I. verringerte Bildung von T3 und T4
II. gesteigerter Sauerstoffverbrauch in stoffwechselaktiven Organen
III. verringerte TRH-Sekretion
(A) Nur Symptom I kann durch sie bedingt sein.
(B) Nur Symptom III kann durch sie bedingt sein.
(C) Nur die Symptome I und II können durch sie bedingt sein.
(D) Nur die Symptome II und III können durch sie bedingt sein.
(E) Alle drei Symptome können durch sie bedingt sein.
37. Aufgabe
Welche der folgenden Aussagen über die T3- und T4-Sekretion lässt bzw. lassen sich aus dem Text ableiten?
Eine Steigerung der T3- und T4-Sekretion kann bedingt sein durch eine...
I. vorangegangene zu niedrige T3- und T4-Sekretion.
II. Verringerung des Energiebedarfs.
III. Überfunktion der Jodpumpe.
(A) Nur Aussage I lässt sich ableiten.
(B) Nur Aussage II lässt sich ableiten.
(C) Nur Aussage III lässt sich ableiten.
(D) Nur die Aussagen I und III lassen sich ableiten.
(E) Keine der drei Aussagen lässt sich ableiten.
38. Aufgabe
Welche der folgenden Aussagen über die TSH-Sekretion lässt bzw. lassen sich aus dem Text ableiten?
Die TSH-Sekretion kann unter bestimmten Bedingungen verändert werden durch...
I. Kälte.
II. T3- und T4-Gaben.
III. über Jahre hinweg erfolgende Perchlorat-Gaben.
(A) Nur Aussage I lässt sich ableiten.
(B) Nur die Aussagen I und II lassen sich ableiten.
(C) Nur die Aussagen I und III lassen sich ableiten.
(D) Nur die Aussagen II und III lassen sich ableiten.
(E) Alle drei Aussagen lassen sich ableiten.
Kostenfreie Aufgaben von ITB Consulting
Hallo, vielen Dank für deine Rückmeldung. Ich habe den Link angepasst: Die kostenfreien Aufgaben in der Informationsbroschüre von ITB Consulting sind am Ende unteren Ende der Seite zu finden. Viel Erfolg bei der Vorbereitung des Mediziner-Tests! Beste Grüße Patricia
Kostenfrei?
Wieso steht unter dem Artikel ein Link für angeblich 'kostenfreie' weitere Aufgaben, der zu der Seite von ITB consulting führt, die online-Aufgaben ab 35 Euro anbieten? Kommt man da als e-fellow kostenlos dran oder ist die Beschreibung des Links falsch?