Wissenschaftlich publizieren: Geld für deine Publikation

Person springt in ein Sparschwein. Der Kopf der Person wurde durch eine Münze ersetzt.

Promotionen, Diplom- und Masterarbeiten sind meist lange Durststrecken für den Geldbeutel. Pünktlich zur letzten finanziellen Hürde, der Veröffentlichung, herrscht dann oft die größte Leere in den Taschen. Was tun? Die Arbeit in die Ecke legen? Es gibt bessere Alternativen.

Willst du die beiden Buchstaben vor deinem Namen tragen, geht kein Weg an der Veröffentlichung deiner Doktorarbeit vorbei. So steht es in der Promotionsordnung. Und schließlich soll die Wissenschaft auch von deiner Dissertation erfahren. Zum Glück gibt es viele Finanzierungsmöglichkeiten. Aber wie findest du die passende für dich?

Förderung von der DFG

Eine gute Anlaufstelle ist die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG). Seit 2002 fördert sie die Veröffentlichung hervorragender wissenschaftlicher Projekte jährlich mit bis zu 15 Millionen Euro. Bei der DFG kannst du dich mit einer herausragenden Abschlussarbeit oder Dissertation online für ein Promotionsstipendium bewerben. Außerdem hast du die Möglichkeit, eine Beihilfe für den Druckkostenzuschuss zu beantragen. Zwei Gutachter müssen dafür die Drucklegung befürworten.

Geld von der VG Wort

Eine weitere Anlaufstelle für einen nachträglichen Kostenzuschuss ist die VG Wort. Das ist eine Verwertungsgesellschaft ähnlich der GEMA. Sie zahlt Autoren wissenschaftlicher Werke Geld dafür, dass viele eine Publikation nutzen, aber nur wenige dafür bezahlen. In der Regel bekommst du 250 Euro. Die Universitätsbibliothek zum Beispiel nimmt fünf Exemplare deiner Promotion, ausleihen und vervielfältigen kann man sie aber mehrere tausend Mal. Leider fördert die VG-Wort Dissertationen darüber hinaus nur selten. Ausnahme: Arbeiten, die beide Gutachter mit "summa cum laude" benotet haben oder die einen wesentlichen Beitrag für die Wissenschaft leisten. Einen entsprechenden Antrag kannst du online stellen.

Geld vom Arbeitgeber

Auch eine Reihe von Unternehmen und öffentlichen Institutionen können an deiner Publikation interessiert sein. Weil du vielleicht an einer wichtigen Problemlösung für sie gearbeitet hast, für die sie sonst ein teures Gutachten in Auftrag geben müssten. Erkundige dich bei den entsprechenden Abteilungen am besten noch während deiner Arbeit, ob es dort Unterstützung für dich gibt. Auch unsere Partnerunternehmen bieten dir eine ausführliche Liste mit Diplomarbeiten und Dissertationen. In einigen Fällen gibt es zusätzlich zur ideellen eine finanzielle Unterstützung deiner Arbeit.

Schwarze Schafe

In den vergangenen zehn Jahren sind der Deutschen Bibliothek in Frankfurt etwa 73.000 in einem Verlag erschienene Dissertationen gemeldet worden. Legt man einen Zuschuss des einzelnen Autors von etwa 1.500 Euro zugrunde, so bedeutet das für die Verlage einen Umsatz im Milliardenbereich. Da gibt es eine Menge zu holen. Kein Wunder, dass sich in der Branche der Dissertationsverlage auch schwarze Schafe tummeln. Bevor du dich für einen Verlag entscheidest, solltest du dich also gründlich über deine Wahl informieren. Eine gute Anlaufstelle ist die Bibliothek deiner Uni: Vielleicht gibt es hier bereits Dissertationen, die im Verlag deiner Wahl veröffentlicht wurden.

Marketing für deine Promotion

Wichtig ist für Doktoranden auch, nicht nur auf die realen Herstellungskosten zu achten, sondern den Preis auch an den angebotenen Marketingleistungen zu messen. Es gibt beispielsweise die Möglichkeit, individuelle Werbemaßnahmen durchzuführen. Eine Möglichkeit, deine Promotion bekannter zu machen, sind Werbeblätter, die der Verlag verschickt. Das ist eine gute Gelegenheit, um dich in der Welt der Wissenschaft zu positionieren.

Bewertung: 4/5 (11 Stimmen)

Weitere Artikel zum Thema Wissenschaftliches Arbeiten