Referenzen im Lebenslauf: Mit besten Empfehlungen deines Ex-Chefs

Mann mit Krone auf dem Kopf stemmt stolz die Hände in die Hüften. Im Hintergrund ein großer Stern.

Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse – was braucht man mehr, um den Personaler zu überzeugen? Richtig: Referenzen. Doch nicht jeder geschäftliche Kontakt eignet sich als Referenz. Und man sollte wissen, wie und wo man seine Fürsprecher angibt.

Im Lebenslauf die Auflistung deiner hochqualifizierten Praktika, im Anschreiben der Verweis auf dein ehrenamtliches Engagement, in den Zeugnissen das Loblied auf dein Organisationstalent: Was du mit Stolz und voller Hoffnung präsentierst, ist aus Sicht eines Personalverantwortlichen nur das Standard-Programm. Eine Möglichkeit, dich positiv von Mitbewerbern abzuheben, sind Referenzen. In anderen Ländern sind sie längst selbstverständlicher Bestandteil einer jeden Bewerbung – etwa in den USA. Hierzulande stellen Referenzen aber noch die Ausnahme da – dein Vorteil, wenn du dennoch welche angibst.

Was sind eigentlich Referenzen?

Referenz kann zweierlei bedeuten: Einerseits ist damit das Referenzschreiben gemeint, in dem einer deiner beruflichen Kontakte deine persönlichen Vorzüge hervorhebt. Andererseits ist aber auch der Referenzgeber gemeint, also die Person, die dich empfiehlt. Für deine Bewerbungsmappe bedeutet das im ersten Fall ein zusätzliches Dokument, im zweiten nur die Angabe einer Kontaktperson. Ein Referenzschreiben macht natürlich etwas mehr Eindruck als die bloße Angabe von Kontaktdaten, im Endeffekt läuft aber beides auf das Gleiche hinaus: Dritte bürgen gegenüber dem Personaler für deine Integrität und persönlichen Stärken.

Wer eignet sich als Referenzgeber?

Deine Fürsprecher solltest du sorgsam auswählen, ansonsten wertest du damit deine Bewerbung eher ab als auf. Die Personen sollten nicht mit dir verwandt oder dir anderweitig verbunden sein, ansonsten liegt der Verdacht nahe, dass die Empfehlung nur ein Freundschaftsdienst ist. Sie sollten in der Hierarchieebene über dir stehen und eine möglichst lange Zeit möglichst eng mit dir zusammengearbeitet haben, da sie dem Personaler sonst keine brauchbaren Informationen liefern können. Als Referenzgeber ungeeignet sind somit Freunde, Bekannte und Verwandte. Der Kollege vom Schreibtisch gegenüber und der Mitarbeiter aus einer anderen Abteilung fallen damit ebenfalls durchs Raster. Gute Referenzen sind:

  • Chefs und Vorgesetzte – je höher in der Hierarchie, desto besser
  • Auftraggeber aus selbstständiger Tätigkeit – je umfangreicher das Projekt und je länger die Zusammenarbeit, desto besser
  • Professoren
  • Mentoren
  • Funktionäre aus einer ehrenamtlichen Tätigkeit

Einverständnis einholen

Die Kontaktperson musst du unbedingt vorher um Erlaubnis bitten, ob du sie überhaupt als Referenz angeben darfst. Wenn der Personaler anruft und dein Fürsprecher erst einmal Überraschung zeigt, wirft das ein schlechtes Licht auf dich. Zudem wird sich der Referenzgeber überrumpelt fühlen und sich bei der Beschreibung deiner persönlichen Stärken deutlich kürzer fassen als jemand, der mental auf einen solchen Anruf vorbereitet ist.

Wie sieht ein Referenzschreiben aus?

Ein Referenzschreiben sollte circa eine Seite lang sein, ist in der Ich-Form verfasst und enthält folgende Angaben:

  • In welchem Verhältnis stand der Verfasser zu dir? (Vorgesetzter bei Firma xy, Mentor bei Stiftung yz, ...)
  • In welchem Zeitraum hatte er mit dir zu tun?
  • Was genau hast du in dieser Zeit gemacht?
  • Welche Qualitäten hast du dabei unter Beweis gestellt?
  • Am Schluss wirst du als Person insgesamt gewürdigt und dem Leser als Mitarbeiter empfohlen.
  • Der Verfasser erklärt sich zudem bereit, für Rückfragen gerne zur Verfügung zu stehen.
  • Name, Position, Unternehmen, Adresse und Kontaktdaten des Verfassers müssen natürlich auch enthalten sein, ebenso Datum sowie die Unterschrift deines Fürsprechers.

Anders als ein Arbeitszeugnis soll ein Referenzschreiben deine persönlichen Stärken betonen und weniger deine fachlichen Kompetenzen. Du kannst das Referenzschreiben übrigens gerne vortexten, sodass es dein Fürsprecher nur noch anzupassen braucht.

Wo werden Referenzen in der Bewerbung angegeben?

Wenn du Referenzschreiben beilegst, ordne sie zwischen tabellarischem Lebenslauf und Zeugnissen in deiner Bewerbungsmappe ein. Wenn du dich auf die Kontaktdaten deiner Referenzgeber beschränken willst, hast du mehrere Möglichkeiten:

  • Du verweist im Anschreiben auf eine oder mehrere Referenzpersonen, etwa mit: "Daniel Eiler, Marketingleiter bei Klebb GmbH (Tel. ...), bestätigt Ihnen gerne mein Organisationstalent und meine Leistungsbereitschaft."
  • Du erstellst eine Liste auf einem gesonderten Blatt, das du wie ein Referenzschreiben zwischen Lebenslauf und Zeugnissen einsortierst. Die einzelnen Referenzpersonen sind stichpunktartig mit Namen, Position, Unternehmen, E-Mail-Adresse und Telefonnummer angegeben.
  • Du nennst deine Referenzgeber am Ende deines Lebenslaufs unter "Referenzen" mit den gleichen Angaben wie in einer Referenzliste.
  • Du gibst die Referenzpersonen mit Kontaktdaten bei der jeweiligen Station im Lebenslauf an.

Wie viele Referenzen soll ich nennen?

Bei der Anzahl gilt die Faustregel: lieber keine Referenzen als nur eine einzige. Wenn du deine Referenzen in den Lebenslauf schreiben möchtest, sollte für möglichst jede Station deiner letzten fünf Jahre Berufsleben eine Kontaktperson angegeben sein. Wenn du Berufseinsteiger bist, hast du natürlich noch nicht so viel vorzuweisen; mindestens zwei Referenzen sollten es dennoch sein. Eine Referenzliste ist ab drei Kontakten sinnvoll. Lediglich, wenn du eine Kontaktperson im Anschreiben nennst oder ein Referenzschreiben beilegst, kannst du dich auf einen Fürsprecher beschränken.

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