Chef-Schule mit der ZEIT Verlagsgruppe: 10 Fragen an Monica Sawhney von der ZEIT Verlagsgruppe

Autor*innen
Luzia Schoser
Eine Person im Kleid balanciert unsicher auf einer Linie. Ihr Kopf wurde durch eine Glühbirne ersetzt.

Monica Sawhney bringt langjährige Führungserfahrung mit, als sie im Januar 2017 die Position der CFO bei der ZEIT Verlagsgruppe übernimmt. In der Chef-Schule gibt sie Karriere-Ratschläge, erzählt von ihrer schwierigsten Führungsentscheidung und erklärt, wann du deinen Job besser wechseln solltest.

Chef-Schule Monica S. [Quelle: ZEIT Verlag]
Monica Sawhney

Welche drei Eigenschaften brauchen Sie in Ihrer Position am häufigsten?

  1. Disziplin, Ausdauer und Hartnäckigkeit
  2. Weitsicht und gleichzeitig den Blick für das Detail
  3. Humor

Ein Freund von Ihnen zögert, ob er das Zeug zum Chef hat. Welche drei Fragen sollte er sich stellen, um eine Entscheidung zu finden?

  1. Bin ich sehr harmoniebedürftig oder schaffe ich es, unterschiedliche Meinungen gut zu moderieren, und kann ich auch mit Widerstand umgehen?
  2. Fällt es mir leicht, wertschätzend Kritik zu äußern und auch unangenehme Entscheidungen zu treffen?
  3. Bin ich bereit und habe die Ausdauer, immer eine Extrameile zu gehen?

Führen Sie heute anders als vor fünf Jahren?

Nein, ich denke nicht. Ich habe schon immer sehr situativ geführt. Vor fünf Jahren habe ich ein großes internationales Team geleitet. Dabei musste ich zusätzlich auf kulturelle Unterschiede eingehen.

Auch heute habe ich mir das situative Führen beibehalten. Da Teammitglieder aus unterschiedlichen Hierarchiestufen an mich berichten und jeder Mensch verschieden ist, halte ich eine einheitliche Vorgehensweise für wenig erfolgreich. Das heißt aber nicht, dass ich nicht trotzdem immer dazulerne.

Worauf sind Sie in Ihrer Führungskarriere besonders stolz?

Es macht mich sehr stolz, wenn sich Mitarbeiter durch mein Mitwirken erfolgreich entwickeln konnten. Ich freue mich, wenn ich früh das Talent von Mitarbeitern erkannt habe, sie aufbauen konnte und erleben durfte, wie sie zu geschätzten Führungskräften wurden.

Unangenehme Dinge sollte man immer sofort ansprechen und erledigen – das gilt im beruflichen wie im privaten Kontext.
Monica Sawhney

Was war die schwierigste Führungsentscheidung Ihrer Karriere?

Das war leider die Schließung von Betriebseinheiten.

Was ist der beste Rat, den Sie geben können?

Abends sollte man mit sich und anderen im Reinen sein. Unangenehme Dinge sollte man immer sofort ansprechen und erledigen – das gilt im beruflichen wie im privaten Kontext.

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Welchen Fehler darf ein Chef niemals begehen? Machen gute Chefs überhaupt Fehler?

Meiner Ansicht nach ist es ein Fehler, sich verstärkt um weniger gute Mitarbeiter zu kümmern als um sehr gute Mitarbeiter. Aber natürlich machen viele Chefs diesen oder auch andere Fehler – schließlich ist keiner perfekt!

Wie motivieren Sie sich jeden Morgen, mehr zu leisten, als Sie müssten?

Das muss ich zum Glück nicht, da mir die Arbeit sehr viel Spaß macht. Auch wenn das nicht bedeutet, dass mir jeder Tag gleich gut gefällt – aber ich denke, das ist normal. Sollte ich in eine Situation kommen, in der ich mich dauerhaft motivieren muss, sollte ich den Job wechseln.

Welche Techniken und Tools nutzen Sie, um Ihren Alltag und Ihre Zeit zu organisieren?

Das ist definitiv Outlook – mit all seinen Möglichkeiten sowie mein Wecker am Handy. Und auch wenn sie weder eine Technik noch ein Tool ist: Für mich ist meine Kollegin Almut, die weltbeste Assistentin, einfach unentbehrlich.

Auf einer Skala von 1 bis 10, wie wichtig sind die folgenden Faktoren, um in eine Führungsposition aufzusteigen?

Faktoren, um in eine Führungsposition aufzusteigen. Ein Balkendiagramm visualisiert die Werte. Hartnäckigkeit: 10. Engagement: 10. Glück/Zufall: 7. Gute Kontakte: 5. Im jetzigen Job Erfolg haben: 10. Kompetenzen und Zusatzqualifikationen erwerben: 6. [Quelle: ZEIT]
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