Studieren in Trier: Schon die Römer wussten, dass es sich lohnt

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Die rund 105.000 Einwohner zählende Stadt an der Mosel ist Deutschlands älteste Stadt. Die Überreste der Römer wie Porta Nigra und Kaiserthermen gehören ganz selbstverständlich zum Stadtbild. Trotzdem ist Trier eine junggebliebene Stadt mit Universität und deshalb für Studenten durchaus attraktiv.
Trier kann auf eine mehr als 2.000-jährige Geschichte zurückblicken. Beim Bummeln durch die Stadt sind überall Spuren der Römer oder des Mittelalters zu erblicken, was den besonderen Charme der Stadt ausmacht. Die Campus-Uni hingegen, außerhalb der Stadt im Höhenstadtteil Tarforst gelegen, wurde erst 1975 erbaut. Inzwischen beherbergt die Universität Trier sechs Fachbereiche, von denen einer, Geographie und Geowissenschaften, auf den einen Kilometer entfernten Campus II ausweichen musste. Campus I bietet einen eigenen Uni-Park mit kleinem "See", so dass Pausen zwischen den Vorlesungen für Spaziergänge oder entspanntes In-der-Sonne-Liegen genutzt werden können. Die zentrale Bibliothek auf Campus I wurde zwischen 2000 und 2005 grundsaniert und modern gestaltet. Man findet immer ein Plätzchen zum Arbeiten mit Ausblick und Tageslicht. WLAN steht auf dem gesamten Campus zur Verfügung.
Für Sport und Verpflegung ist gesorgt
Direkt gegenüber von der Bibliothek lockt die Mensa mit einer Sonnenterrasse und relativ kurzen Wartezeiten. Wer sich nicht mit seinen Freunden verabredet hat, muss auch hier nicht alleine essen, denn die Uni ist übersichtlich genug, dass alle paar Minuten jemand vorbeikommt, den man kennt und mit dem man Pläne für den Abend schmieden kann.
Bietet die Universität zahlreiche Nischenfächer wie Ägyptologie, Papyrologie und Jiddistik, so hat der Unisport ein eher gewöhnliches, aber trotzdem breites und umfangreiches Programm. Für alle Sportbegeisterten hat Trier und seine Umgebung viel zu bieten: Bei Fahrradtouren, Wandern, Kanu fahren auf Mosel und Saar sowie Inline-Skating lässt die Landschaft keine Wünsche offen. Läufer können am Trierer Stadtlauf und Silvesterlauf teilnehmen. Motorsportfans werden von der ADAC-Rallye, die jedes Jahr in der Trierer Innenstadt stattfindet, begeistert sein. Auch Motorradfahrer kommen in Trier und der Umgebung auf ihre Kosten.
Kulturprogramm
In Trier gibt es sechs Museen. Besonders interessant ist das Geburtshaus von Karl Marx, in dem man mehr über das Leben und Wirken des Trierers erfahren kann. Das Stadtmuseum und das Rheinische Landesmuseum sorgen mit wechselnden Ausstellungen dafür, dass man ohne weite Fahrt in Kunst- und Kulturgenuss kommt. Allerdings ist dieses Angebot nicht mit dem in größeren Städten wie Bonn, Frankfurt oder Köln vergleichbar. Der Asta organisiert jedoch regelmäßig Museumsfahrten zu interessanten Ausstellungen in anderen Städten. Städte wie Luxemburg oder Metz mit dem neu eröffneten Centre Pompidou sind schnell zu erreichen. Übrigens: Das Theater Trier ist besser als sein Ruf und durchaus einen Besuch wert.
Nachtleben
Es gibt einige Studentenkneipen und –bars, in denen man - wie im Irish Pub mit Karaoke zum Beispiel montags - auch unter der Woche bestens unterhalten wird. Donnerstags und am Wochenende stehen gleich mehrere Studentenpartys zur Auswahl. Wer Lust hat, tanzen zu gehen und richtig zu feiern, kommt dann voll auf seine Kosten. Am Wochenanfang ist das Angebot aber eher dürftig, dann nutzt man die Abende besser für andere Aktivitäten, beispielsweise genießt man einen guten Moselwein in einem der vielen Weinlokale.
Trier bietet auch ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm: Altstadtfest, Moselfest, Olewiger Weinfest, die Veranstaltung "Brot und Spiele" sowie der ansprechend gestaltete Weihnachtsmarkt sind ein Muss für die Trierer Studenten. Entspannen kann man sich von den anstrengenden Abenden beim gemeinsamen Frühstücken zu Studentenpreisen oder beim Grillen im Palastgarten.
Rumkommen und Wohnen - eine Übersicht
Das Trierer Semesterticket (im Semesterbeitrag enthalten) erlaubt es Heimweh-Kranken, regelmäßig nach Hause zu fahren: Bis nach Koblenz, Saarbrücken, Perl und Jünkerath kann man kostenlos mit der Bahn fahren. In Trier kann man die Stadtbusse uneingeschränkt kostenlos nutzen. Sofern man nicht in einem der Höhenstadtteile wohnt, kann man auch bequem mit dem Rad fahren. Wer trotzdem nicht auf ein Auto verzichten möchte, tankt günstig im 15 km entfernten Luxemburg.
Die Wohnungskosten sind sehr unterschiedlich. Ganz billig ist es in Trier nicht, wer jedoch ein wenig Zeit in die Suche investiert, kann durchaus eine nette Bleibe für ungefähr 200 - 250 Euro monatlich finden. Die Studentenwohnheime bieten sehr günstige Zimmer und Appartements an.
Fazit
Trier ist ein Städtchen mit Flair und breitem Freizeitangebot. Das Leben in der Stadt ist deutlich von den Studenten geprägt, in den Semesterferien gibt es auch schon einmal Flauten. Die Stadt ist sehr studentenfreundlich; die Uni jung und lebendig. Die Betreuung ist in den meisten Fächern ausgezeichnet.
Das Trierer Leben und seine Eigenheiten wie die römischen Überbleibsel, das Trierer Urgestein Guildo Horn beim Stadtfest, der gute Moselwein sowie das stete Ersetzen des Wortes "nehmen" durch "holen" haben einen großen Charme. Also: Hol dir doch mal Zeit für eine Reise nach Trier!