Erfahrungsbericht: Viel Abwechslung durch interdisziplinäre Projekte

Autor*innen
Maria Bachmaier
Drei junge Leute setzen ein aus Hexagons bestehendes Puzzle zusammen. Auf dem zentralen Hexagon ist eine Glühbirne zu sehen.

Für ihr Praxissemester hat sich Lena für die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG entschieden, um einen möglichst großen Einblick in verschiedene Themenbereiche zu bekommen. Welche Projekte sie betreuen durfte und ob sich ihr Wunsch erfüllt hat, liest du hier.

Praktikumswahl KPMG Advisory

Für Studenten der ESB Business School in Reutlingen ist im dritten Semester ein sechsmonatiges Pflichtpraktikum vorgesehen. Da meine Interessen und Vorlesungen zu diesem frühen Zeitpunkt noch sehr breit gefächert waren, entschied ich mich dazu, diese Zeit für ein Praktikum in einer Unternehmensberatung zu nutzen. Mein Anliegen war es, einen guten Überblick über verschiedene Berufsfelder zu erhalten.

KPMG als eine der renommierten Big-Four-Wirtschaftsprüfungsgesellschaften bietet sowohl die Möglichkeit, bei Projekten der Prozessoptimierung mitzuwirken, als auch Einblicke in rechnungslegungsbezogene Abläufe zu gewinnen. Daher entschied ich mich für ein Praktikum bei KPMG und nicht für eine reine Strategieberatung. Die hier erworbenen Kenntnisse im Bereich Finanzierung, Controlling und Rechnungswesen sollten ein solides Fundament für die im Studium und in der Praxis anstehenden Herausforderungen bilden. 

Lena Ulrich studiert International Management Double Degree (B.Sc.) an der ESB Business School Reutlingen.

Bereich Business Performance Services

Der Bereich Advisory lässt sich in prozessorientierte, regulatorische und transaktionsorientierte Themenstellungen untergliedern. Mir wurde ein Praktikumsplatz im Bereich Business Performance Services angeboten. Diese Abteilung befasst sich mit der effizienten Prozessgestaltung sowie der Konzeption und Umsetzung des zugehörigen Informations- und Steuerungsinstrumentariums. Kunden sind mittelständische bis international tätige Großkonzerne aus den Bereichen Automotive, Pharma und Maschinenbau.

Mein Wunsch nach einem fachlichen Einblick in die Unternehmenssteuerung verschiedener Branchen und in betriebswirtschaftliche Zusammenhänge wurde somit erfüllt. Zudem erhielt ich die Möglichkeit, im zweiten Teil meines Praktikums zusätzlich zum Advisory-Bereich auch andere KPMG-Businesslines kennenzulernen.

Tätigkeitsbereiche und Projekte

Bei meinem ersten Projekt im September 2008 handelte es sich um die Einführung eines effektiven Controlling-Systems im Forschungs- und Entwicklungsbereich (F&E) eines führenden deutschen Anlagenherstellers. Ziel war es, die internationalen F&E-Aktivitäten der verschiedenen Forschungszentren weltweit gleichzuschalten und einheitlich zu steuern.

Ich hatte Glück und durfte bei meinem zweiten Projekt auf ein mit Reisetätigkeit verbundenes Mandat im Textil-Retail-Bereich mit "an die Front". Dem Mandanten war die Geschäftsjahresplanung zu komplex geworden, sodass das toolbasierte Planungsverfahren den wachsenden Anforderungen nicht mehr gerecht wurde. Vor Ort bekam ich die Möglichkeit, mein Team aktiv bei der Durchführung von Analysen des Planungsprozesses zu unterstützen, die Jahresplanung und den Kontenrahmen zu verschlanken und die Schwachstellen im Planungstool zu beheben. Eine besondere Herausforderung war die Aneignung von entsprechenden IT-Kenntnissen in relativ kurzer Zeit. Während ich das Projekt mit lediglich grundlegenden Excel-Kenntnissen begann, lernte ich durch die aktive Unterstützung meines Mentors, mich mit der Programmierung von Planungstools und Datenbanken auseinanderzusetzen.

Diese Kenntnisse kamen mir bei meinem dritten und letzten großen Projekt zugute. Ziel war die Erstellung eines Finance-Simulationstools, das es Unternehmen ermöglicht, die Auswirkung verschiedener umweltabhängiger Szenarien auf die Bilanz, GuV und relevante Kennzahlen zur Unternehmenssteuerung zu berechnen. Zusätzlich zu den beschriebenen größeren Projekten war ich in zahlreiche weitere Aktivitäten involviert, so z. B. in die Recherche für Controlling- und Steuerungsaufgaben in der forschenden Arzneimittelindustrie oder in die Vorbereitung einer Vorlesungsveranstaltung zur strategischen Unternehmensberatung in Stuttgart.

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Impressionen und Fazit

Neben dem fachlichen Know-how habe ich noch eine Reihe weiterer Fähigkeiten für meinen künftigen Werdegang erwerben können. Dazu gehört zum Beispiel, sich in relativ kurzer Zeit in komplexe Thematiken einzuarbeiten, zielstrebig, strukturiert und selbstständig zu arbeiten oder sich in schnell wechselnde Teams zu integrieren.

Trotz langer Arbeitszeiten kam das Persönliche nie zu kurz. Vom ersten Tag an wurde ich als vollwertiges Teammitglied behandelt und ich bekam verantwortungsvolle Aufgaben übertragen. Während meiner Projekte stand mir mein Mentor mit Rat und Tat zur Seite und nahm sich sehr viel Zeit, mich in die Thematiken der Projekte einzuführen. Der Teamzusammenhalt war außerordentlich stark und noch jetzt, ein halbes Jahr später, nehme ich regelmäßig an den Teamevents teil. Ein konstruktives Feedback meines Mentors zum Ende meiner Zeit in der Beratung hat mir wertvolle Tipps mit auf den Weg gegeben.

Ein Praktikum im Advisory Bereich bei KPMG empfiehlt sich daher für all diejenigen, die über den Tellerrand hinausschauen möchten. Die enge Verzahnung zwischen den einzelnen Fachbereichen und die häufig interdisziplinären Projekte (Tax, Audit und Advisory) sorgen für ein hohes Maß an Abwechslung. Man erhält somit nicht nur Einblicke in die Grundproblematiken im Bereich der Unternehmensberatung, sondern hat auch die Möglichkeit, fundierte Kenntnisse in den Bereichen Rechnungslegung, Bilanzierung und Steuern zu erwerben.

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