Studieren in Hamburg: Der hohe Norden hat viel zu bieten

Die Elbphilharmonie in Hamburg mit einem Doktorhut

Wen es zum Studieren nach Hamburg zieht, der kommt vor allem wegen der Lebensqualität in den hohen Norden. Hafen und St. Pauli mit der Ausgehmeile Reeperbahn, Michel, Deutsches Schauspielhaus, die Alster und so weiter. Aber Hamburg bietet noch viel mehr – zum Beispiel Brücken.

Hamburg hat so viele Brücken, Grünflächen, Türme und Kanäle wie keine andere deutsche Stadt. Dazu kommt eine große Uni. Die mit 1,7 Millionen Einwohner:innen zweitgrößte Stadt Deutschlands hat einiges zu bieten.

Gut zu Fuß

Der Campus Von-Melle-Park liegt nahe der Außenalster im Herzen der Stadt. Viele weitere Einrichtungen der Universität befinden sich in anderen Stadtteilen. Der Bahnhof Dammtor ist ganz in der Nähe des Hauptcampus, etwa fünf bis zehn Minuten zu Fuß. Um Zeit zu sparen, machen viele den Fehler und besteigen den Metro-Bus 5 – mit mehr als 50.000 Fahrgästen pro Tag die meist frequentierte Buslinie Europas.

Nur Fassade?

Ziemlich schick kommt das "ESA" genannte Hauptgebäude in der Edmund-Siemers-Allee daher. Das reiche Hamburger Ehepaar Greve stiftete im Jahr 2002 die beiden Flügelbauten. Hier büffeln hauptsächlich Jurist:innen und BWLer:innen, die das Gros der Studierenden ausmachen. Mit mehr als 40.000 Studierenden ist die Hamburger Uni die fünftgrößte in Deutschland. Es werden insgesamt 150 Studiengänge angeboten.

Beklemmende Zustände

Alle anderen Gebäude auf dem Campus Von-Melle-Park entsprechen jedoch eher dem 70-er Jahre-Schick. Besonders auffallend ist der 14-stöckige "Philosophenturm", in dem alle Sprachwissenschaftler:innen und Historiker:innen zu Hause sind. Beim Betreten der bunt bemalten Fahrstühle sollte man auf seine Gliedmaßen achten, denn die schweren Türen schließen sich gnadenlos. In den Seminarräumen zieht's im Winter wie Hechtsuppe; im Sommer droht trotz offener Fenster der Erstickungstod. Ziemlich stickig geht es auch im "WiWi-Bunker", dem Domizil der Wirtschaftswissenschaftler:innen zu, da manche Hörsäle keine Fenster haben. Das Audimax wurde hingegen komplett renoviert und erstrahlt in neuem Glanz.

Für den kleinen Hunger zwischendurch

In drei Campus-Mensen füllen sich hungrige Studierende den Magen mit dem Standardessen für etwa 1,80 €. Wählt man das Gericht für 3,50 €, schmeckt es auch gleich viel besser. Auf dem begrünten Campus lädt die "PI-Alster" (ein Teich vor dem pädagogischen Institut) zum Sonnenbaden ein. Im kühlen Nass schwimmen Enten und manchmal auch herrenlose Fahrräder. Im Audimax gibt es jeden Donnerstag das Uni-Kino mit mehr oder weniger aktuellen Kinofilmen. Für die sportlich Aktiven und solche, die es werden wollen, bietet der Hochschulsport eine Riesenauswahl. Segeln auf der Alster, Volleyball, Fußball, Rückengymnastik, Ju-Jutsu, hier findet jeder etwas.

Mok mol fofftein (plattdeutsch, "Pause machen")

Rund um den Campus haben sich viele Kneipen und Cafés angesiedelt. Bei schönem Wetter aalt sich das studentische Volk in der Sonne. Es lohnt sich ein kleiner Spaziergang zum Botanischen Garten "Planten un Blomen" (Pflanzen und Blumen) gleich hinter dem Dammtorbahnhof. Die Mönckebergstraße und die gesamte City sind mit dem schon erwähnten Bus in zehn Minuten zu erreichen und laden zum Shoppen ein.

Finanziell zurechtkommen

Der Semesterbeitrag beträgt mittlerweile stolze 340 Euro, beinhaltet aber das Semesterticket, das für Bus und Bahn in ganz Hamburg gilt. Studiengebühren wurden zum Wintersemester 2012/13 abgeschafft. Im Wohnheim für Studierende wohnt man je nach Komfort ab 300 Euro in einem möblierten Zimmer. Wer seine Kasse aufbessern will, findet an den schwarzen Brettern im Philturm und im WiWi-Bunker eine Menge Jobangebote. In den großen Kinos wie UCI und Cinemaxx kann man Hollywood ein Stückchen näher kommen. Viele Bars bieten Happy Hours an.

Hamburg bei Nacht

Das Angebot für das abendliche Vergnügen reicht von etlichen Cocktailbars wie das "ciu" an der Alster, die "Havanna Bar" am Fischmarkt und die "Tower Bar" bei der Reeperbahn bis hin zu studentischen Kneipen in Altona und an der Uni. Die auf der ganzen Welt bekannte Reeperbahn ist die Topadresse für das abendliche Amüsement. Neben dem St.-Pauli-Theater und Schmidt's Tivoli findet man Discotheken, gemütliche Eckkneipen und Clubs für jeden Geschmack.

Kulturelle Vielfalt

Wer's kulturell mag, besucht zum Beispiel das Musicalhaus mitten im Hafen. Das Deutsche Schauspielhaus gehört zu den berühmtesten deutschsprachigen Bühnen. Und auch die Hamburgische Staatsoper und das edle Literaturhaus sind einen Besuch wert. Im Westen der Stadt in den Elbvororten liegt ein Kilometer langer Elbstrand. Er ist bestens geeignet für sommerliche Grillabende und Sternengucker. Ein Szenetreffpunkt ist die Bar "Strandperle". Das "Landhaus Walter" im Stadtpark vermittelt Biergartenatmosphäre bei Bier und Brezeln mit Selbstbedienung. Drei Mal im Jahr wird das Heiligengeistfeld in St. Pauli zum Riesenvolksfest, dem "Dom". Große Menschenaufläufe kann man im Mai beim Hafengeburtstag und im Sommer beim Alstervergnügen beobachten.

Hochschulen in Hamburg und Umgebung

Universität Hamburg

eufom – European School for Economics and Management

Kühne Logistics University

HafenCity Universität Hamburg

Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg

Technische Universität Hamburg

Bucerius Law School

FH Wedel

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