Studieren in Dresden: Barockstadt an der Elbe

Frauenkirche in Dresden und Hand, die Bücher hält

"Ei Verbibschd!" Wie soll man jemanden ernst nehmen, der so flucht? Sicher, Sächsisch ist nicht jedermanns Sache. Aber Dresden hat das Zeug, auch Skeptiker zu begeistern.

Keine Frage: Dresden hat viel zu bieten, denn hier trifft Barock auf Moderne. Sieben Millionen Touristen kommen jährlich in die Barockstadt an der Elbe und bewundern Semperoper, Frauenkirche und Zwinger. Nicht nur der berühmte Christstollen stammt aus Dresden. Auch Zahnpasta, Filterzigarette, Bierdeckel und Frotteehandtuch sind dort erfunden worden. Friedrich Schiller war oft zu Besuch in Dresden. Von den Bewohnern hatte er jedoch keine hohe Meinung. Sie seien "vollends ein rechtes, zusammengeschrumpftes, unleidliches Volk". Das ist aber auch schon lange her...

Breites Hochschulangebot

Derzeit studieren etwa 40.000 Studenten in Sachsens Landeshauptstadt. Die größte Universität ist die TU Dresden. Trotz des "TU" für Technische Universität im Namen ist sie eine Volluniversität mit einem der größten Fächerangebote in Deutschland mit über 30.000 Studenten. Es folgen die Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (HTW) mit etwa 5000 Studenten sowie sieben weitere Hochschulen mit größtenteils spezialisiertem Fächerangebot. Dazu gehören die Hochschule für Bildende Künste (HfBK), die Palucca Schule Dresden – Hochschule für Tanz, die Hochschule für Musik Carl Maria von Weber (HfM) sowie die Evangelische Hochschule für Soziale Arbeit. Dresden bietet so ein vielfältiges, attraktives Studentenleben, ist aber dank der etwa 500.000 Einwohner in den Semesterferien auch nicht komplett ausgestorben wie manch andere "Studentenstadt". Besonders positiv hervorzuheben ist auch das äußerst umfangreiche Angebot der Universitätsbibliothek SLUB.

Highlife an der Elbe

Dresden bietet viel mehr an Kultur als nur die weltbekannte Semperoper. Sachsens Könige und Kurfürsten haben im Laufe der Jahrhunderte Berge von Kunstschätzen gesammelt. Ein Besuch der über 25 Museen lohnt also nicht nur am verregneten Sonntag-Nachmittag. Im Sommer lockt die Stadt die Besucher zur "Museumssommernacht" in die altehrwürdigen Hallen. Schon im Frühjahr beginnt das Festivalfieber. Für eine Woche weht beim größten europäischen Jazz-Festival, dem "Dixielandfestival", Südstaatenflair durch Dresdens Gassen.
Mit Blick auf die Altstadtkulisse Dresdens finden zudem jeden Sommer die "Filmnächte am Elbufer" statt: Open-Air-Kino wechselt sich mit zahlreichen Konzerten verschiedenster Musikstile ab. Zu den Konzerten werden die Elbwiesen beiderseits der Bühne regelmäßig zu einer großen Picknicklandschaft. Apropos Kino, mit 15 Kinos bietet Dresden für jeden Geschmack etwas, vom Einraumkino mit 30 Sitzplätzen bis zur riesigen 3D-Leinwand.

Szenekneipen und Nobelbars

Kultur hat in Dresden nicht immer etwas mit barocken Bauten zu tun. Auch die Kneipenkultur ist einmalig. Die Dresdner brüsten sich damit, dass es in keiner anderen deutschen Universitätsstadt so viele Studentenclubs gibt. Diese Kneipen werden von Studenten für Studenten betrieben. In der Neustadt pulsiert das Nachtleben. Vor allem in der Louisenstraße haben sich Dutzende Clubs, Bars und Discos etabliert. Abends ist eigentlich immer was los.
Legendär ist auch das jährliche Stadtfest, die "Bunte Republik Neustadt". Bei diesem treten bis in die Morgenstunden auf zahlreichen Bühnen (Musik-)Künstler auf, an ungezählten - häufig privaten - Ständen werden Getränke und leckeres Essen verkauft und die Leute tanzen im wahrsten Sinne des Wortes auf den Straßen.
Unter der Woche geht man oft in Studentenclubs und am Wochenende vor allem in Kneipen und Discos der Neustadt. Ein paar mehr Clubs könnten zwar nicht schaden, aber eigentlich ist das Angebot schon recht vielfältig: Von der Heavy-Metal-Kneipe bis zum House-Club gibt es alles. Die Preise sind erschwinglich. Ein Bier gibt's bereits ab zwei Euro, Cocktails kosten in der Happy Hour ab 3,50 Euro. Größere Clubs finden sich konzentriert etwas außerhalb in der "Strasse E" und vereinzelt über die ganze Stadt verteilt.

WG mit Parkett und Stuckdecke

Die Wohnungssituation in Dresden kommt den Studenten entgegen. Das Angebot an sanierten Altbauten und Neubauwohnungen ist groß. Wer die Dresdner Tageszeitung, die Stadtmagazine, eine der Studentenzeitungen oder das Internet nach Schnäppchen durchstöbert, wird schnell fündig. Das Studentenwerk vermittelt Zimmer in 40 Wohnheimen, die inzwischen fast alle saniert.
WG-Zimmer gibt es ab 200 Euro, eines der begehrten Einzelappartements ab etwa 250 Euro. Die Preise im privaten Sektor sind ähnlich, wobei man auch für 100 Euro oder weniger ein Zimmer bekommt – dann allerdings mit entsprechenden Abstrichen in der Wohnqualität. Mit dem verpflichtenden Semesterbeitrag von etwa 200 Euro können die Studenten alle Verkehrsmittel in Sachsen benutzen. Besonders studentenfreundlich: viele Busse und Straßenbahnen in Dresden fahren die ganze Nacht durch.

Hochschulen in Dresden

Technische Universität Dresden

Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden

Dresden International University

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