Mind Mapping: Mehr als nur bunte Striche

Eine Frau hält einen riesigen Stift und kritzelt damit.

Seit inzwischen über 30 Jahren verbinden Menschen weltweit Mind Mapping mit einer Brainstorming-Technik. Heute ist das Wort sogar schon in englischen Wörterbüchern zu finden. Was tatsächlich damit gemeint ist, wissen aber immer noch nur wenige.

Mind Maps sind weit mehr als nur ein Werkzeug zur Ideenfindung. Mind Mapping ist eine einfache, aber sehr wirksame grafische Technik, um Gedanken, Wissen und Informationen zu visualisieren, zu organisieren und zu strukturieren. Mind Maps funktionieren wie eine Art externes Repräsentationssystem, das eine Karte unserer Gedankenstrukturen darstellt.

Warum? Weil Mind Maps gehirngerecht sind

Mind Maps funktionieren deshalb so gut und stellen für den Mapper ein sehr leistungsfähiges Werkzeug dar, weil sie die natürliche Arbeitsweise unseres Gehirns unterstützen. Beim Mind Mapping kodiert man Informationen, indem man verschiedenste Elemente wie Worte, Bilder, Symbole miteinander verbindet und sie räumlich in einer Art Baumstruktur verankert. Das führt zu einer ganzen Reihe gedächtnispsychologisch bedeutsamer Effekte: Informationen können wesentlich einfacher visualisiert, gespeichert und wieder abgerufen werden, Zusammenhänge fallen buchstäblich leichter ins Auge.

Das Schweizer Taschenmesser unter den Arbeitstechniken

Mind Maps können für fast alles eingesetzt werden, daher werden sie auch als das Schweizer Taschenmesser unter den Arbeitstechniken bezeichnet. Die Einsatzgebiete reichen von der Ideenfindung (mit der die meisten Menschen Mind Maps in Verbindung bringen) zu Aufzeichnungen und Mitschriften über Konzepterstellung und Planung. Die Möglichkeiten sind grenzenlos. Immer dann, wenn eine lineare Anordnung der Informationen nicht zwingend ist (wie zum Beispiel bei einer Wegbeschreibung), können Mind Maps zum Einsatz kommen.

Von Mind Mapping zu Business Mapping

Inzwischen wurden die Grundprinzipien des Mind Mapping mit den Möglichkeiten moderner Software kombiniert. Es gibt eine Reihe von Programmen, mit deren Hilfe man sogenannte Business Maps oder kurz Maps erstellen kann. Anders als mit Papier und Stift lassen sich die Maps nun miteinander verlinken und beliebig weiterverarbeiten und verändern. Wichtige, durch die Technik mit Papier und Stift ausgelöste gedächtnispsychologische Effekte fallen dadurch allerdings weg. Viele Menschen benutzen inzwischen je nach Situation beides: Mind Mappig auf dem Papier und über die Software.

Keep it simple – die wichtigsten Regeln

Die Technik lässt dem einzelnen sehr viel individuellen Freiraum. Durch diese Unverwechselbarkeit werden Mind Maps auch erst so wirkungsvoll. Ein paar einfache Regeln gibt es allerdings, diese stellen wir hier vor:

  • Unliniertes DIN A3- oder DIN A4-Blatt quer nehmen und das Thema in die Mitte schreiben. Man spricht hier auch vom Zentralbild.
  • Wichtige Information schließt du in Form von Hauptzweigen an das Zentralbild an.
  • Unterzweige werden immer am hinteren Ende oder an der Unterseite der Äste angehängt. Darauf achten, dass die Äste miteinander verbunden sind und nicht freischwebend auf dem Papier stehen.
  • Mind Maps arbeiten mit Schlüsselworten. Die schreibt man auf die Zweige (nicht dahinter und nicht darunter). Pro Zweig wird nur ein (!) Wort verwendet. Eine Ausnahme bilden Eigennamen und Zitate, die aus mehreren Wörtern bestehen.
  • Farben können zur Kodierung von Informationen eingesetzt werden, zum Beispiel grün für alle Argumente dafür und blau für alle Argumente dagegen.
  • Zusätzlich sollte man Bilder und wiederkehrende Symbole verwenden. Diese springen wesentlich schneller ins Auge, und man kann sie sich besser merken – ein Bild sagt mehr als tausend Worte – und sie reduzieren die auf dem Map stehen Wörter.
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