Studieren in Braunschweig: Alles andere als langweilig

Andreaskirche in Braunschweig

"Und warum willst du unbedingt Schauspieler:in werden, wenn du doch immer durch die Prüfungen fällst?" – "Meine Mutter sagt, ich soll eine Banklehre in Braunschweig machen." Das lässt das Drehbuch Kai Wiesinger in dem Film "Kleine Haie" sagen.

Dieses Zitat ist typisch für den Ruf von Braunschweig: Die meisten Leute, die noch nie da waren, möchten auch nie da hin. Wer schon mal da war, kann diesen Ruf meistens nicht verstehen. Braunschweig ist sicher nicht der Mittelpunkt der Welt, aber schlecht lebt es sich hier auch nicht gerade.

Ein Tipp gleich zu Anfang

Nach Braunschweig sollte man nicht mit den Zug reisen. Es liegt zwar günstig an der ICE-Strecke zwischen Hannover und Berlin. Aber der Anblick, den das Bahnhofsviertel bietet, hat schon so manche:n Besucher:in gleich wieder abreisen lassen. Ansonsten ist Braunschweig aber sehr schön. Der Burgplatz mit der Burg Dankwarderode und dem Dom, das Magniviertel, der Altstadtmarkt – Braunschweig blickt auf eine über 1.000 Jahre alte Geschichte zurück. Trotz der fast völligen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg sieht man das der Stadt auch heute noch an.

Groß und klein

Die Konkurrenz durch nahe Metropolen wie Hannover oder Industriezentren wie Wolfsburg hat Spuren hinterlassen. Trotz der immerhin knapp 250.000 Einwohner:innen wirkt Braunschweig nicht wie eine Großstadt. Aber das hat auch seine guten Seiten: Es gibt nur wenige Hochhäuser, in den Clubs läuft nicht nur Elektro und allzu viel Kriminalität gibt es auch nicht.

Vergangenheit und Zukunft an der Uni

Die Braunschweiger Universität hat eine über 250-Jährige Geschichte – Unkenrufer:innen behaupten, manche der heutigen Professor:innen seien schon damals dabei gewesen. Solche Kritik trifft die TU aber zu Unrecht, auf vielen Gebieten ist sie Spitze. Im Stern-Uniranking schafft sie es meistens unter die Top 10. Insbesondere die Fachbereiche Architektur, E-Technik, Informatik, Bauingenieurwesen und Maschinenbau werden hoch gelobt.

Leben in Braunschweig

Die Uni-Partys haben zwar einen schlechten Ruf, aber es gibt Alternativen: Das beliebte Sport-Sommerfest im Juni beispielsweise ist so etwas wie ein Studi-Jahrmarkt und das Sommerfest der Hochschule für Bildende Künste steht bei allen Studierenden fest im Terminkalender. Das Magnifest ist ein Stadtteilfest mit viel Musik und Wein. Oder man geht in eine der vielen Kneipen in Uninähe, zum Beispiel das "1/4 nach" oder das "Eusebia". Apropos kostenlos: Einer der großen Vorteile von Braunschweig ist, dass es so billig ist. Der Quadratmeterpreis liegt bei ca. 10 Euro.
Auch das Nachtleben ist erschwinglich und hat einiges zu bieten. Neben dem alteingesessenen "BrainClub" gibt es beispielsweise das "Pantone" und das "Lindbergh Palace", die mit wechselnden DJs nicht nur Studierende auf die Tanzflächen locken. Auch Stops in der "Haifischbar" und der "Silberquelle" gehören zu einem gelungenen Abend dazu. Feiern in Braunschweig schont die Geldbörse: Oftmals wird kein Eintritt verlangt und selten mehr als vier Euro.

Noch nicht genug?

Braunschweig bietet die verschiedensten Möglichkeiten: In der Stadt gibt es viele grüne Oasen. Weil sich die Oker wie ein Ring um die Innenstadt legt, sind Parks auch von der Innenstadt schnell zu erreichen. Der Sommer lässt sich vor den Cafés, Bars und Restaurants auf einladenden Plätzen genießen, während in der Vorweihnachtszeit einer der schönsten Weihnachtsmärkte Norddeutschlands rund um den Burgplatz erstrahlt. Auch Kultur-Liebhaber kommen in Braunschweig auf ihre Kosten: Ob das Burgplatz Open Air, das kostenlose Klassik im Park, das internationale Festival "Theaterformen" oder das Internationale "filmfest Braunschweig", es ist immer etwas los. Auch Spiele des American-Football-Teams Braunschweig Lions und der alljährliche Bikergottesdienst mit über 15.000 motorisierten Teilnehmer:innen sind Ereignisse, die echte Braunschweiger:innen nicht verpassen sollten.
 
Man kann sicher vieles über Braunschweig sagen. Aber langweilig ist es nicht.

Hochschulen in Braunschweig

TU Braunschweig
Hochschule für Bildende Künste Braunschweig (HBK)

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