Uni, FH oder duales Studium: Charakterfrage: Welcher Hochschultyp passt zu mir?

Person im Anzug, die ihre Krawatte richtet. Der Kopf wurde durch einen Ziegenkopf ersetzt.

In diesem Artikel erfährst du, welche Unterschiede es zwischen Universitäten und Fachhochschulen gibt. Welcher Hochschultyp passt am besten zu dir?

Eigentlich ist doch alles ganz einfach: Studieren tut man an einer Uni. Eine Fachhochschule (immer öfter auch Hochschule bzw. Hochschule für angewandte Wissenschaften oder University of Applied Sciences genannt)… na, das ist doch keine Uni. Da ist alles sehr verschult, für die, die nicht so gut im selbstständigen Lernen sind. Die Universität dagegen ist ein Ort für die wirklich Intellektuellen und für die Forscher:innen. Ist das so? Diese Vorurteile stimmten noch nie weniger als heute. Längst haben sich die Grenzen zwischen den Hochschultypen verwischt. Zunehmend, so die Meinung zahlreicher Expert:innen, wird bei der Einstellung neuer Mitarbeiter:innen nicht mehr auf den Typ der Hochschule geachtet, sondern auf den Ruf der jeweiligen Institution. Einige grundlegende Unterschiede zwischen Universität und Fachhochschule gibt es dennoch.

Ab in die Forschung? Ab an die Uni!

Die universitäre Ausbildung ist meist recht theorielastig. Es geht – vereinfacht ausgedrückt – nicht nur darum, etwas zu wissen, sondern auch zu verstehen, weshalb man das wissen muss und was man aus diesem Wissen machen kann. Das Stichwort lautet "Verknüpfung von Forschung und Lehre". Das bedeutet: Studierende an der Uni werden nicht zu reinen Anwender:innen ausgebildet, sondern sollen die theoretische Basis ihres Studiums auch selbstständig weiterentwickeln – eben forschen können. Dafür lernen sie nicht nur mehr Hintergrundwissen, sondern auch Relevantes aus verwandten Fächern (Interdisziplinarität).

Uni-Absolventen: Theoretisch gebildet, praktisch mit Lücken

Dieser theoretische Hintergrund, für den oft eine gewisse Praxisferne in Kauf genommen wird, hat seine Berechtigung – vor allem in Forschung und Lehre. Wenn du dort hinwillst, bist du an der Uni gut aufgehoben. Du willst zum Beispiel Naturwissenschaften studieren und danach Karriere in der Forschungsabteilung eines Unternehmens machen? Dann empfiehlt sich für dich die Uni. Bei bestimmten Studiengängen wie Physik und Chemie wird in großen Unternehmen ein "Doktor" praktisch vorausgesetzt. Den kannst du (fast) nur nach einem Universitätsstudium erwerben. Was du dafür in Kauf nehmen musst? Dass du viel Zeit damit verbringen wirst, deinen Lernstoff zu finden und zu strukturieren. Zwar gibt es auch an der Uni stärker und weniger stark verschulte Studiengänge. In jedem Fall aber sollen die Studierenden zu Eigenständigkeit und Selbstmotivation ausgebildet werden – das geschieht, indem man sie nicht bei jedem Lernschritt an die Hand nimmt.

Fachlich top: die Fachhochschulen

Anders an den Fachhochschulen: Kleine Unterrichtsgruppen, ein fester Stundenplan, ein relativ enges Verhältnis zu den Dozierenden – übermäßig viel Eigenständigkeit ist hier nicht nötig. Damit wird das Studium trotzdem nicht zum Kindergeburtstag. Eine Menge Lernstoff ist zu bewältigen. Neben einer stärkeren Verschulung zeichnet sich das Studium an einer FH auch durch eine größere Praxisnähe aus als das an der Uni.

Von der FH direkt an den Arbeitsplatz

An den Fachhochschulen wird den Studierende zu Anwendenden. Sie lernen wissenschaftliche Fertigkeiten, um sie in der Praxis einsetzen zu können. Für Forschung und Weiterentwicklung sind sie nicht zuständig. Dafür können sie in verschiedene Berufsfelder direkt einsteigen und dort mitarbeiten, wo manche Uni-Student:innen erst noch praktische Kenntnisse erwerben müssen. Wer für theoretische Forschung weniger übrig hat und "handfestes" Wissen bevorzugt, ist an einer Fachhochschule gut aufgehoben. Wenn du dir noch mehr Praxisbezug wünschst und dein theoretisches Wissen sofort anwenden willst, kannst du dich auch parallel zum Uni-Studium im Betrieb ausbilden lassen. Das Ganze nennt man dann duales Studium.

Weitere Infos zum Thema Universität oder Fachhochschule, was passt zu mir.

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