Fakten zum Master in Management (MiM): Schnell und zielsicher ins Management

Eine Schlucht wird von einem aufgeschlagenen Buch überbrückt. Darauf läuft ein Kind mit Fernrohr in der Hand.

Der Master in Management (MiM) soll Hochschulabsolventen ohne Berufserfahrung schnell und zielsicher zu einem Job im Management verhelfen. So zumindest der Tenor der Business Schools. Doch was ist überhaupt das Besondere an diesem Master, wer kann ihn absolvieren und wodurch unterschieden sich die Angebote auf dem Markt?

Grundlegendes zum Master of Science in Management

Vorreiter Europa

Die 10- bis 36-monatigen Programme, mit ganzem Namen "Master of Science in Management", möchten ihre Studenten auf Führungspositionen in Unternehmen vorbereiten. Hauptsächlich wird der MiM in Europa angeboten, unter anderem auch bereits in Singapur, Kanada und Australien.

US-Programme selten

In den USA ist der Master in Management eher unüblich, da es dort weiter verbreitet ist, nach dem Bachelor-Abschluss erste Berufserfahrung zu sammeln und anschließend einen MBA "draufzusatteln". Dennoch bieten vereinzelte US-Hochschulen Master in Management-Programme an, es handelt sich hierbei aber eher um weniger bekannte Einrichtungen.

Master in Management: Der Name ist Programm – oder nicht?

Nicht jede Business School verwendet die Bezeichnung "Master in Management". Aus Gründen der Hochschulentwicklung, Marketingstrategie oder Positionierung sind viele Namen im Umlauf. Sogar im Financial Times Ranking der Master in Management-Programme tauchen Bezeichnungen wie "Master in International Business" und "Master in Business and Economics" auf.

Ganz genau hinsehen

Ob es sich bei einem Business-Master also wirklich um den gewünschten Management-Studiengang handelt, prüft man als Interessent am besten, indem man das Wunschprogramm genau unter die Lupe nimmt. Ein Management-Master deckt üblicherweise eine große Bandbreite an Businessthemen ab, da man davon ausgeht, dass eine Führungskraft ihre Tätigkeit besser ausüben kann, wenn sie den Blick für das "große Ganze" hat, und bei allen managementrelevanten Themen zumindest "mitreden" kann.

Internationalität
Zudem weisen Management-Master verstärkt internationale Komponenten auf. So setzen sich auch die Teilnehmer, wenn nicht sogar auch die Professoren, international zusammen und die Unterrichtssprache ist fast immer Englisch. Ein wichtiger Punkt, den Interessenten meist unkompliziert über die Hochschulstatistiken zu vergangenen Jahrgängen überprüfen können.

Führungskompetenz
Auch das Thema Leadership wird beim Management-Master in der Regel großgeschrieben. So stehen nicht selten die persönliche Weiterentwicklung und der Erwerb von Führungskompetenz im Zentrum des Studiums. Danach sollte man, wenn man ein Master in Managment-Pogramm sucht, gezielt fragen.

Curriculum unter die Lupe nehmen
Letztlich lässt sich bei abweichenden Bezeichnungen der Studiengänge nicht hundertprozentig abgrenzen, welche Studieninhalte einen Management-Master formieren und welche nicht. Wer jedoch aus karriererelevanten Gründen explizit einen Master in Management im Lebenslauf stehen haben möchte, sollte auch ein Programm wählen, das sich selbst so bezeichnet. Für alle anderen scheint die genaue Überprüfung des Curriculums der beste Weg, den geeigneten Management-Master zu finden – auch wenn er letztlich vielleicht anders heißt.

Auswahlkriterien zur Orientierung

Hat der Student die Wahl?

Einige Business Schools ermöglichen den Studenten innerhalb der Master in Management-Programme eine gewisse Wahlfreiheit. So müssen zwar bestimmte Grundlagenfächer zwingend abgedeckt werden, darüber hinaus kann man jedoch nicht selten eine oder mehrere Spezialisierungen wählen. Dies bedeutet in der Praxis, dass man nicht alle Kurse im Klassenverband belegt, sondern sich jeder ganz nach persönlichem Interesse oder verfolgtem Ziel den Stundenplan selbst zusammenstellt.

Ausbildung für Generalisten
Dennoch handelt es sich meist um General Management Programme, das heißt auch ein Master in Management mit Schwerpunkt auf Finance-Kursen ist noch kein Master in Finance. Denn die Wahlmöglichkeiten erlauben meist nicht, managementrelevante Grundlagenfächer zu umgehen. So will die Business School sicherstellen, dass trotz einer gewissen Wahlfreiheit das Ziel des Master in Management, Generalisten auszubilden, nicht gefährdet wird.

Studiengebühren – eine mehr oder weniger große Investition

Die Studiengebühren der MiM-Programme, die auf dem Markt sind, unterschieden sich stark. Staatliche Hochschulen bieten oft kostengünstigere Programme an als private. So kann man bereits für wenige hundert Euro pro Semester einen Master in Management absolvieren – aber an anderen Schulen auch an die 30.000 Euro dafür auf den Tisch legen. Ob der Preis in jedem Fall mit der Qualität korreliert, ist zweifelhaft.

Was zahle ich, was kriege ich?
Interessenten sollten daher die angebotenen Leistungen ausgiebig vergleichen und sich ein Bild davon machen, was sie für ihr Geld bekommen. Dabei darf man nicht vergessen, dass auch Reputation ihren Preis hat – jeder Bewerber sollte sich darüber im Klaren sein und entscheiden, ob ihm dies wichtig ist. Da Absolventen renommierter Hochschulen meist bessere Jobaussichten haben, kann sich so ein Preisaufschlag für das Renommee einer Hochschule auch schnell rechnen. Das hängt jedoch stark davon ab, welche Tätigkeit der Master-Interessent anstrebt.

Wirtschaftskontakte – ein wichtiges Entscheidungskriterium

Ein wichtiges Kriterium bei der Wahl der Business School sind die Kontakte in die Wirtschaft, die den Studenten ermöglicht werden. Viele Hochschulen haben zahlreiche Partnerunternehmen, zu denen die Studenten durch Praktika oder Projektarbeiten Kontakte knüpfen können. Besonders informieren sollten sich Studieninteressenten darüber, ob die Hochschule einen Karriereservice anbietet. Diese Abteilung, fester Bestandteil vieler Business Schools, kümmert sich um Unternehmenskontakte, Karriereevents und die Karriereberatung der Studenten. So bieten viele Hochschulen beispielsweise CV oder Interview Trainings an, um die Chancen ihrer Absolventen auf dem Arbeitsmarkt zu optimieren.

Career Service – hier scheiden sich die Business Schools
Beim Karriereservice unterscheiden sich die Hochschulen stark. So ist es beispielsweise in Großbritannien eher unüblich, dass Unternehmen auf dem Campus rekrutieren, während dies bei deutschen Business Schools zu einem guten Karriereservice fast schon selbstverständlich dazu gehört. Aber auch innerhalb eines Landes, ist nicht jede Hochschule gleich engagiert, wenn es darum geht, ihren Studenten karrieretechnisch auf die Sprünge zu helfen. Hier lohnt es sich, im Vorfeld nachzufragen und sich die Aktivitäten genau schildern zu lassen.

Netzwerke fürs Leben knüpfen

Nicht nur die Zusammensetzung der Studenten einer Business Schools ist eine aufschlussreiche Informationsquelle für Studieninteressenten. Viel interessanter noch sind die Alumni. Viele Business Schools pflegen Alumni-Netzwerke, die weltweit die Absolventen der Hochschule "zusammenhalten".

Alumni als Infoquelle
Diese Alumni-Netzwerke sollten nicht unterschätzt werden. Wer als MiM-Absolvent eine erfolgreiche Karriere starten will, braucht oft die richtigen Kontakte – gut, wenn man durch die Alma Mater schon mit solchen versorgt wird. Zudem kann es für Studieninteressenten sehr aufschlussreich sein, sich mit Alumni der jeweiligen Programme auszutauschen. So erfährt man schnell, welche Karrieren sich mit dem anvisierten Studienprogramm in der Vergangenheit verfolgen ließen und in welche Unternehmen es die Absolventen verschlagen hat.

Entscheider?
Nicht selten sitzen Alumni von Managementprogrammen auch in Schlüsselpositionen großer Firmen. Sofern sie von ihrer ehemaligen Uni überzeugt sind, werden sie immer wieder gerne Absolventen der Alma Mater einstellen, weil sie bei ihnen im wahrsten Sinne des Wortes einschätzen können, durch welche Schule sie gegangen sind.

Qualität mit Siegel

Akkreditierungen helfen, Business Schools zu finden, die nachgewiesen qualitativ hochwertige Programm bieten. Die drei wohl bekanntesten Akkreditierungsstellen für Management-Programme sind EQUIS, AACSB und die FIBAA.

EQUIS
EQUIS (European Quality Improvement System) gibt es seit 1997, die Akkreditierung wurde von der European Foundation for Management Development ins Leben gerufen. Es handelt sich dabei um einen europäischen Standard für Business Schools.

AACSB
AACSB hingegen, was für Association to Advance Collegiate Schools of Business steht, wird von AACSB International vergeben, deren Gründungsmitglied unter anderem Harvard ist. Diese Akkreditierung ist wohl die weltweit bedeutendste.

FIBAA
Bei der FIBAA (Foundation for International Business Administration Accreditation) handelt es sich schließlich um eine trinationale Stiftung (Deutschland, Österreich, Schweiz), die ebenfalls die Qualität von Studiengängen prüft.

Wer oder was wird ausgezeichnet?
Wichtig ist dabei, dass EQUIS und AACSB ihre Akkreditierungen an die gesamte Institution verleihen, die Fibaa hingegen einzelne Programme auszeichnet. Hat eine Business School also die EQUIS-Akkreditierung, dann gilt diese für alle Programme, die sie unter ihrem Dach vereint. Hat aber beispielsweise das MBA-Programm der Hochschule die FIBAA-Akkreditierung erhalten, muss das MiM-Programm sie nicht zwangsläufig auch besitzen – andersherum natürlich genauso.

National oder international arbeiten?
Wer eine internationale Karriere anstrebt, sollte auch darauf achten, dass sein MiM-Studiengang international akkreditiert ist. Für jemanden, der im deutschsprachigen Raum tätig sein will, muss aber ein Studiengang, der "nur" von der FIBAA akkreditiert wurde, nicht zwangsläufig schlecht sein.

Akkreditierungsbaustellen
Das Erlangen dieser drei Akkreditierungen kostet die Hochschulen sehr viel Zeit und Mühe, da enorme Mengen an Formalitäten erledigt werden müssen, Hochschulbesuche der Prüfer stattfinden und feste Standards bezüglich Curriculum und vieler weiterer Bereiche eingehalten oder sogar erst eingeführt werden müssen. Oft sagen Hochschulen daher aus, dass eine Akkreditierung bei ihnen "in progress" ist. Dieser Prozess kann recht lange dauern und letztlich weiß man als Bewerber nicht, welches Ergebnis am Ende steht. Man tut also gut daran, eine Hochschule zu wählen, die zumindest bereits eine der Akkreditierungen besitzt. Wenn sie gerade dabei ist, weitere zu erlangen: umso besser.

Reputation und Rankings

Welchen Ruf eine Hochschule genießt, lässt sich aber nicht nur an den Akkreditierungssiegeln ablesen, sondern auch ihren Platzierungen in Rankings. Insbesondere ist hier das Master in Management-Ranking der Financial Times zu nennen. Es bewertet die Masterstudiengänge vorrangig nach dem Gehalt der Absolventen drei Jahre nach dem Abschluss, ihrer Position im Unternehmen und ihrer weltweiten Mobilität. Aber auch die Internationalität der Studenten und das Verhältnis von Studiengebühren zu den zu erwartenden Gehältern werden berücksichtigt.

Rankings gezielt nutzen
Wie man schon sieht, beurteilen Rankings ganz bestimmte Aspekte der Programme. Daher sind sie grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen. Dennoch lassen sie sich für die eigenen Zwecke ganz gut nutzen. Wer beispielsweise das Financial Times Ranking zu Hilfe nehmen möchte, um den für sich passenden Master in Management zu finden, sollte sich vorher gut überlegen, welche Kriterien ihm persönlich eigentlich wichtig sind. Das Ranking zeigt nicht nur die Gesamtplatzierung eines Programmes, sondern auch die Platzierungen in den einzelnen Unterpunkten. Wem also beispielswese Internationalität besonders wichtig ist, der tut gut daran, eine Hochschule zu wählen, die in den entsprechenden Bewertungskriterien gut abschneidet. Rankings nehmen dem Studieninteressenten also vor allem die Arbeit ab, viele Kriterien selber zu überprüfen, die sich vielleicht auch gar nicht so leicht von ihm selbst überprüfen lassen würden.

Das Bauchgefühl auf dem Campus steht in keinem Ranking
Viele für den Einzelnen wichtige Kriterien lassen sich jedoch am besten durch aufmerksames Lesen des Curriculums und einen Besuch der jeweiligen Hochschule beurteilen. Wenn das Angebot besteht, als Interessent an einer Vorlesung teilzunehmen, sollte man dies unbedingt wahrnehmen. Schließlich lernt man so nicht nur Unterrichtsmethoden und Atmosphäre der Hochschule kennen, sondern trifft auch auf Studenten, mit denen man sich jenseits der Marketingaussagen der Hochglanzbroschüren austauschen kann.

Den richtigen Master gefunden – und dann?

Voraussetzungen seitens der Business Schools

Wer für ein MiM-Programm zugelassen werden möchte, muss bereits einiges mitbringen. Allen voran einen ersten Hochschulabschluss – im Normalfall einen Bachelor. Aber auch wer bereits einen höheren Abschluss wie das Diplom oder einen anderen Master erworben hat, kann sich natürlich grundsätzlich bewerben. Wichtig ist – und hier unterscheidet sich der Master in Management grundlegend vom MBA – dass er sich an Hochschulabsolventen mit gar keiner oder nur geringer Berufserfahrung richtet.

Konsekutiv versus nicht-konsekutiv oder wer darf studieren?
Eine Grundvoraussetzung für das Studium eines Master in Management ist also ein vorhandener Bachelor-Abschluss. Er muss zwar für die meisten Business Schools mit guten Noten abgeschlossen worden sein, aber nicht zwangsläufig einen Wirtschaftsbezug haben. Grundsätzlich kann man die angebotenen Master in Management-Programme in zwei Arten unterteilen: konsekutiv und nicht-konsekutiv. Ein konsekutiver Master ist ein Masterstudium, das an ein Bachelorstudium im selben Fach anschließt. Bei einem nicht-konsekutiven Master handelt es sich folglich um einen Master, der an einen Bachelor verschiedener oder sogar aller Fächer anschließen kann.

MiM – meist für "Insider"
Beim Master in Management handelt es sich an vielen Hochschulen um einen konsekutiven Masterstudiengang, der einen Bachelor-Abschluss in einem Wirtschaftsfach voraussetzt. Die Gründe liegen auf der Hand: Studierende, die bereits einen ersten Wirtschafts-Abschluss mitbringen, können in der Regel schneller und tiefer in die Inhalte des MiM-Studiums einsteigen.

Der Master in Management spricht Englisch

MiM-Programme werden fast immer auf Englisch unterrichtet. So ist es nicht verwunderlich, dass die Hochschulen von Nicht-Muttersprachlern oft einen absolvierten TOEFL oder IELTS verlangen – und das meist mit recht hoher Punktzahl. So will man sicherstellen, dass alle Teilnehmer dem Programm folgen können und vor allem der Gruppenarbeit mit Teilnehmern unterschiedlichster Länder gewachsen sind.

Noch mehr Tests
Einige Business Schools akzeptieren auch andere Nachweise über Fremdsprachenkenntnisse wie die Cambridge Proficiency Examination (CPE) und die Cambridge Advanced Examination (CAE). Manch eine Business School hat gar einen hauseigenen Test. Dies kann für den Bewerber ein Vorteil sein, da er sich die Kosten etwa für den TOEFL spart – Nachteil ist natürlich, dass der Test nur für die jeweilige Hochschule gilt. Wer sich also bei mehreren Hochschulen bewerben will, wird oft um den TOEFL nicht herumkommen.

Achtung Haltbarkeitsdatum
Bewerber sollten beachten, dass die Ergebnisse der offiziellen Tests nur für begrenzte Zeit gültig sind. So läuft der TOEFL bereits nach zwei Jahren wieder ab und man muss den Test erneut ablegen – oder im Einzelfall gut mit der Business School verhandeln.

Alternative Nachweise
Wer bereits über längere Zeit in englischer Sprache studiert hat oder einen längeren Aufenthalt im englischsprachigen Ausland nachweisen kann, bleibt möglicherweise von den mit Kosten und Aufwand verbundenen Sprachtests verschont. Hier überprüfen einige Business Schools die Sprachfertigkeit der Bewerber nur noch mit einem Interview.

GMAT – Mehr als ein Sprachtest

Einige Hochschulen fordern für die Zulassung zum Master in Management-Studium eine GMAT-Score (GMAT = Graduate Management Admission Test) von ihren Bewerbern. Über die Punktzahl, die hier erreicht werden muss, kann man keine allgemeingültige Aussage treffen. Manche Schools geben sich mit 500 Punkten zufrieden, andere fordern "600-800", aber auch in letzterem Fall ist anzunehmen, dass bei einem sehr guten Lebenslauf auch mit der offiziellen Untergrenze von 600 Punkten die Vergabe eines Studienplatzes nicht ausgeschlossen ist.

Zulassungsentscheidung der Hochschulen

Viele Business Schools legen sich bei der Formulierung der Anforderungen an ihre Bewerber nicht zu hundert Prozent fest. Letztlich ist eine Entscheidung über die Zulassung oder Ablehnung eines Bewerbers immer auch Ermessenssache des Zulassungskomitees.

Nicht blenden lassen
Das bedeutet aber auch, dass sich Bewerber, die bestimmte Kriterien der Business Schools nicht vollständig erfüllen, nicht entmutigen lassen sollten. Gemäß dem Sprichwort "nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird", kann man davon ausgehen, dass bei den offiziellen Auswahlkriterien der Business Schools immer auch eine gute Portion Marketing mit im Spiel ist. Schließlich will man dadurch zeigen, dass man die besten Kandidaten für sich gewinnen kann.

Im Zweifelsfall verhandeln
Die meisten Business Schools würden ungerne offen kommunizieren, dass es innerhalb der streng scheinenden Kriterien gewisse Spielräume gibt, daher liegt es am Bewerber, diese zu finden und zu nutzen.

Finanzierung des Studienvorhabens

Wenn man sich für ein teureres Masterstudium entschieden hat, schließt sich unweigerlich die Frage nach der Finanzierung an. Schließlich haben die meisten Studenten nach dem Bachelor-Abschluss keine Reichtümer angespart oder zahlen sogar noch Studiengebühren für den Bachelor ab. Im Folgenden daher ein paar Hinweise:

Nebenjobs leider meist Fehlanzeige

Die schlechte Nachricht zuerst: Nebenjobs und Studium sind beim Master in Management in der Regel schwer zu vereinbaren. Manche Hochschulen bieten ihren Studenten zwar Jobs auf dem Campus an, die meisten raten aber grundsätzlich davon ab, neben dem MiM-Studium zu arbeiten.

Ein voller Stundenplan
Die Studienprogramme sind oft sehr intensiv und erfordern neben der ganztägigen Teilnahme an Vorlesungen abends nicht selten Gruppen- und Projektarbeiten sowie den Besuch von karriererelevanten Veranstaltungen. Zudem lohnt eine Investition in ein teures Programm nur, wenn sich das Ergebnis auch sehen lassen kann – und gute Noten erfordern eben viel Zeit von den Programmteilnehmern. Dafür stehen die Chancen auf einen guten Job nach dem Abschluss mit den entsprechenden Noten natürlich besser.

Anspruch auf BAföG?

Die BAföG-Richtlinien wurden inzwischen an die neuen Studienmodelle (Bachelor/Master) angepasst. Aber nicht jeder, der einen Master absolviert, kann BAföG-Gelder dafür erhalten. Wichtig ist allen voran, dass man bis dato nur einen Bachelor abgeschlossen hat. Wer schon ein Diplom oder einen anderen Master in der Tasche hat, egal welcher Fachrichtung, hat keine Chancen mehr auf eine Master-Förderung.

Schrittweise Anpassung
Zunächst wurden nur konsekutive Masterstudiengänge im Zusammenhang mit dem dazugehörigen Bachelor als förderungsfähig anerkannt, inzwischen soll nach Aussage der BAföG-Ämter aber kein Problem mehr bestehen, auch einen Master einer anderen Fachrichtung gefördert zu bekommen, solange man eben vorher nur einen Bachelor-Abschluss besitzt.

Individuell informieren!
Master-Interessenten sollten sich aber zu ihrer eigenen Sicherheit mit dem für sie zuständigen Bafögamt in Verbindung setzen, um für ihren speziellen Fall die Gesetzeslage zu überprüfen. Wichtig ist noch, dass der Masterstudiengang vor dem 30. Lebensjahr begonnen werden muss, um förderungsfähig zu sein. Berufsbegleitende Master-Studiengänge sind generell nicht förderungsfähig, da das Bafög sich nur an Vollzeit-Studierende richtet.

Bildungskredit der KfW-Förderbank

Der Bildungskredit der KfW richtet sich speziell an Studierende, die in den letzten Zügen ihres Studiums liegen, oder einen Master- oder Aufbaustudiengang absolvieren. Bis zu 24 Monate lang kann man jeden Monat 100, 200 oder 300 Euro beziehen – vorausgesetzt, die Einrichtung, an der man studiert, ist Bafög-anerkannt. Für diesen Kredit darf man maximal 36 Jahre alt sein.

Konditionen, die "Student" sonst nicht bekommt
Großer Vorteil des Bildungskredites ist der niedrige Zinssatz. Zudem wird er einkommensunabhängig gewährt und erfordert, im Gegensatz zu vielen Bankkrediten, keine Sicherheiten. Auch kann man ihn mehrmals, also bei Beginn einer neuen Ausbildungsetappe erneut, beantragen.

Erst verdienen, dann zahlen
Die Rückzahlung des Bildungskredites beginnt vier Jahre nach der ersten Auszahlung mit Raten von 120 Euro pro Monat. Bei erneuter Förderung in weiteren Ausbildungsabschnitten werden bestehende Rückzahlungsraten gestundet. Weitere Informationen zum Bildungskredit erhält man auf www.kfw.de.

Finanzielle Belastung verschieben

Manche Hochschulen bieten ihren Studierenden eine Art umgekehrten Generationenvertrag an. Das bedeutet, dass die Studierenden während des Studiums keine Studiengebühren zahlen müssen. Nach Abschluss des Studiums und bei Aufnahme der Berufstätigkeit zahlen sie dann einkommensabhängig einen prozentualen Anteil ihres Gehaltes. Damit zahlen sie im Prinzip die Studiengebühren der Studenten, die nach ihnen studieren, während sie selber von ihren Vorgängern unterstützt wurden. Der große Vorteil ist hier natürlich, dass es den meisten Absolventen wesentlich leichter fällt, auf einen angemessenen Prozentsatz ihres Gehaltes zu verzichten, als es ihnen zu Studienzeiten gefallen wäre, hohe Beträge aufzubringen.

Förderung des DAAD

Der Deutsche Akademische Austauschdienst, der sich hinter dieser Abkürzung verbirgt, bietet ebenfalls Fördermöglichkeiten für Masterstudien – vor allem jedoch für ausländische Studenten, die ein Studium in Deutschland absolvieren möchten. In einer umfassenden Datenbank kann man gezielt nach einer Förderung gemäß des eigenen Herkunftslandes, der Fachrichtung und des aktuellen Status suchen.

Studieninteressenten sollten daher die Website des DAAD besuchen, um nach für sie passenden Fördermöglichkeiten zu suchen. Wichtig ist, dass wer ein DAAD-Stipendium erhält, keine Fördergelder von anderen deutschen Stiftungen erhalten darf. Zudem sind Nebenjobs für DAAD-Stipendiaten genehmigungspflichtig, da der Erfolg des geförderten Studiums nicht gefährdet werden soll.

Darlehen der örtlichen Banken

Viele Banken – in Deutschland insbesondere auch Sparkassen – bieten an den jeweiligen Hochschulstandorten Darlehen für Studierende der jeweiligen Hochschulen an. Oft variiert der Zinssatz, je nachdem, ob man Sicherheiten (etwa die Bürgschaft der Eltern oder werthaltige Sicherheiten) nachweisen kann. Meist beginnt die Rückzahlung nicht direkt nach Studienende, da auch die Banken wissen, dass der Absolvent sich erst einmal eine Stelle suchen und etwaige mit dem Berufsbeginn verbundene Investitionen "verkraften" muss.

Stipendien der Hochschulen

Die meisten Hochschulen vergeben eine nicht unerhebliche Zahl an Stipendien an talentierte Studierende. Je renommierter die Hochschule, desto schwieriger wird es im Normalfall sein, ein Stipendium zu ergattern, da es um so mehr sehr gute Mitbewerber um Stipendien und Studienplätze gibt.

Für jeden was dabei
Was die Art der Stipendien betrifft, sind die Hochschulen einfallsreich. So werden Stipendien beispielsweise für sehr gute GMAT-Ergebnisse, sehr gute akademische Vorleistungen, Internationalität, Herkunftsland oder nachgewiesene Leadership-Ambitionen ausgelobt.

Wenig oder ein wenig mehr
Auch bezüglich der Höhe findet man die volle Bandbreite: Von der Gewährung eines kleinen Teilerlasses der Studiengebühren bis hin zum Vollstipendium ist alles vertreten. Generell dürften Bewerber aus einkommensschwächeren Ländern bessere Chancen haben, ein Stipendium zu erhalten, da viele Business School sich auch nach der finanziellen Bedürftigkeit ihrer Bewerber richten. 

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