Short-Term-Secondment bei Slaughter and May in London: Britische Kanzleiluft schnuppern

Zwei Hände, die sich greifen, eine kommt eher von oben und eine von unten.

Judith Laurini war zuerst wissenschaftliche Mitarbeiterin im Berliner Büro von Hengeler Mueller und ist nun als Referendarin in der Anwaltsstation. Lukas Böffel war für ein Jahr wissenschaftlicher Mitarbeiter in Berlin. Hier berichten die beiden über ihre gemeinsame Zeit im Rahmen des Short-Term-Secondments in London.

Das Short-Term-Secondment bietet die einzigartige Möglichkeit, vor dem Berufseinstieg noch einmal Auslandserfahrung zu sammeln, mit Londoner Großkanzleianwälten zu netzwerken und so ganz nebenbei in einer der aufregendsten Metropolen der Welt leben zu können. Wir und sechs weitere Referendare und wissenschaftliche Mitarbeiter von Hengeler Mueller bekamen diese Möglichkeit geboten. Somit wurden wir während unserer juristischen Ausbildung für drei Wochen Teil des sogenannten Magic Circle. 

Voller Vorfreude ins Abenteuer

Auf die sechs weiteren Secondees aus den anderen deutschen Hengeler Mueller Büros waren wir vor Abreise besonders gespannt. Mithilfe einer WhatsApp-Gruppe haben wir uns vorab vernetzt und uns so schon vor dem Start des Secondments kennengelernt. Wir konnten erste Kontakte knüpfen, zahlreiche Tipps zur Reisevorbereitung austauschen, gemeinsame Aktivitäten in der britischen Hauptstadt planen und vor allem die Vorfreude auf unsere Zeit in London teilen.

In London angekommen, durften wir in die Welt der Solicitors und Barristers eintauchen und erkunden, wie das englische Großkanzleileben abläuft. Nach einem herzlichen Empfang wurden wir den jeweiligen Praxisgruppen vorgestellt.

Zugeordnet zu den Bereichen Corporate, Competition oder Finance war je ein Associate für einen von uns Short-Term-Secondees verantwortlich, sodass wir uns schnell in der Kanzlei aufgenommen fühlten. Außerdem konnten wir dadurch jede Frage schnell loswerden und bekamen einen authentischen Eindruck vom Berufsalltag als britischer Solicitor.

Gerichtsverhandlungen und Tea-Time-Tradition

Neben den praktischen Eindrücken erhielten wir dank regelmäßig stattfindender Workshops zudem tiefergehende Einblicke in das "Company Law", "The English Legal System" oder "Professional Ethics in England and Wales". Auch im Rahmen eines Soft-Skills-Seminars zum Thema Präsentationstechniken kam der britische Bezug nicht zu kurz. Wir feilten an unserer englischsprachigen Vortragstechnik und bekamen die Historie und Etikette der weltberühmten "Tea-Time-Tradition" erläutert.

Besonders eindrucksvoll war der Besuch einer Gerichtsverhandlung im Royal Courts of Justice und einer Barrister-Sozietät. Dort durften wir das Ausbildungs- und Aufgabenprofil der Barrister kennenlernen und wurden zu einem gemeinsamen Lunch in die historischen Säle der Courts eingeladen. Abgerundet wurde unsere Zeit in London durch einen Besuch des Londoner Hengeler Mueller Büros und die Möglichkeit, sich bei einem Dinner mit den dortigen Anwältinnen und Anwälten über die ausgeprägte internationale Seite von Hengeler Mueller auszutauschen.

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Outdoor-Programm in der britischen Sonne

Aber auch außerhalb des offiziellen Programms waren wir in guter Gesellschaft. Unsere Arbeitswochen endeten immer mit der Gruppenchat-Nachricht "Gemeinsames After-Work – Who’s in?". Entgegen allen britischen Klischees, wurden wir in den kompletten drei Wochen in London von außergewöhnlich sonnigem Wetter überrascht und unternahmen zahlreiche Sightseeing-Touren entlang von Tower Bridge, Regent’s Canal und durch das Trendviertel Shoreditch. Außerdem erkundeten wir das kulturelle Leben im British Museum und der Tate Modern und schlenderten gemeinsam über den Columbia Road Flower Market.

Am Ende bewahrheitete sich der Spruch, dass spannende Zeiten stets wie im Fluge vergehen. Der Seitenblick nach rechts im chaotischen Londoner Linksverkehr und die Sitzplatzsuche bei Rush-Hour-Fahrten mit der Tube waren am Ende unserer gemeinsamen Stage Routine. Zudem fühlten wir uns bei Slaughter and May infolge der guten Einbindung in das Kanzleigeschehen ganz und gar heimisch, sodass uns der Abschied schwerfiel.

Auch nach unserer Rückkehr nach Deutschland werden uns die vielfältigen Eindrücke von der englischen Anwaltswelt, die Praxiserfahrung in der englischsprachigen Rechtsberatung und die Erlebnisse aus dem Londoner Großstadtleben weit über die Zeit in London hinausbegleiten.

Insbesondere über die persönlichen Kontakte und Freundschaften, welche in den drei Wochen mit den Anwältinnen und Anwälten von Slaughter and May sowie zwischen den Teilnehmern der Hengeler Mueller Büros entstanden sind, freuen wir uns sehr. 

Take your chance!

Allen angehenden Referendaren und wissenschaftlichen Mitarbeitern bei Hengeler Mueller sei gesagt: Lasst euch – wenn ihr die Möglichkeit dazu habt – die Chance, einmal über den Tellerrand des deutschen Rechts hinauszuschauen und für einige Wochen ein Teil der englischen Rechtsberatung in einer der spannendsten Großstädte Europas zu sein, nicht entgehen!

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