Wissenswertes zum Bachelor

Der Bachelor ist ein erster berufsqualifizierender Abschluss und macht dich nach drei Jahren startklar für die Arbeitswelt. In dieser Rubrik verraten wir dir, was du bei der Bewerbung für einen Bachelor-Studienplatz beachten musst und woran du einen guten Studiengang erkennst.
Mann geht eine Treppe aus Laptops hoch. Oben wartet eine Hand mit einem Zeugnis in der Hand. Der Hintergrund ist ein Kreisdiagramm.

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Bachelor-Studium im Überblick

Seit der Bologna-Reform ist der Bachelor der erste berufsqualifizierende Studienabschluss, den du erreichen kannst. Zusammen mit dem Master hat der neue Abschluss die alten in Deutschland üblichen Magister- und Diplomabschlüsse abgelöst. Zulassungsvoraussetzung ist in der Regel das Abitur oder Fachabitur. Die meisten Studiengänge sehen sechs Semester Regelstudienzeit vor, also drei Jahre. Ein Vorteil gegenüber den alten Magister- oder Diplomstudiengängen besteht darin, dass du bereits nach drei Jahren einen berufsqualifizierenden Abschluss in der Tasche hast. Du kannst dich also früher als sonst um einen Arbeitsplatz bewerben, oder aber dein Wissen im Master-Studium vertiefen. Ein Master ist für eine Karriere in Wissenschaft und Forschung im Gegensatz zur Wirtschaft Pflicht.

B.Sc., B.A. – welche Abschlüsse gibt es?

Am häufigsten sind der Bachelor of Science (B.Sc.) und der Bachelor of Arts (B.A.). Der Unterschied ergibt sich dabei aus der Fachrichtung der verschiedenen Studiengänge. Der B.Sc. setzt ein naturwissenschaftliches, wirtschaftswissenschaftliches, ingenieurswissenschaftliches oder humanwissenschaftliches Studium voraus und vermittelt Grundlagenwissen für das jeweilige Studienfach. Den B.A. erreicht man durch ein Studium der Sozialwissenschaften, Gesellschaftswissenschaften, Sprachwissenschaften oder Kulturwissenschaften. An manchen Universitäten wird der B.A. auch in wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen verliehen. Ein BWL-Abschluss im Speziellen ermöglicht dir im angloamerikanischen Raum den Bachelor of Business Administration (B.B.A.) – in Deutschland fällt das Studium der Business Administration unter den Bachelor of Arts.

Nach Abschluss eines ingenieurwissenschaftlichen Studiengangs, zum Beispiel Bauingenieurwesen, Umwelt- oder Elektrotechnik, darfst du dich mit dem Titel B.Eng. schmücken. Der LL.B. wird Absolventen der Rechtswissenschaften verliehen. Ein B.Ed. setzt ein Lehramtsstudium voraus und befähigt dich zum Lehren außerhalb der Schule. Ein künstlerisches Studium wie Malerei oder Bildhauerei wird mit dem B.F.A gekrönt. Studenten der Musikwissenschaften verbinden Kreatives mit Marketing und Management und erhalten den Titel B.M.A. Zuletzt gibt es noch den B.Mus., der nach dem Studium musischer Fächer an Universitäten und Hochschulen vergeben wird.

Hier noch einmal eine Zusammenfassung:

  • B.Sc. (Science)
  • B.A. (Arts)
  • Spezialfall: B.B.A. (Business Administration)
  • B.Eng. (Engineering)
  • LL.B. (Law)
  • B.Ed. (Education)
  • B.F.A. (Fine Arts)
  • B.M.A. (Musical Arts)
  • B.Mus. (Music)

Alle Bachelor in Deutschland ...

... findest du bei uns nicht – denn das sind rund 9.400 Studiengänge. e-fellows.net stellt dir dafür das Studienangebot ausgewählter Unis und FHs vor. Vertreten sind nicht nur staatliche und private Einrichtungen im Inland, sondern auch einige Programme im Ausland. Dank der Bologna-Reform werden dir Studienleistungen, die du im Ausland erwirbst, in Deutschland meist problemlos anerkannt.

Den Schritt, komplett im Ausland zu studieren, wagen übrigens nur die wenigsten Studenten. Die meisten absolvieren lieber ein Auslandssemester. Mit einem Bachelor im Ausland hebst du dich also deutlich von der Masse ab.

Neben dem klassischen Präsenzstudium gibt es die Möglichkeit, ein Programm online, berufsbegleitend oder per Fernstudium zu absolvieren.

So planst du deine Bewerbung

Willst du direkt nach dem Abitur mit dem Studium beginnen, solltest du dir am besten schon vor den Abiturprüfungen mit dem Studienangebot beschäftigen und überlegen, wo und wofür du dich bewerben willst. Nutz die Sommerferien vor deinen Abiturprüfungen, um Hochschulen und Unistädte zu besichtigen, an Schnuppervorlesungen teilzunehmen, dich über Lebenshaltungskosten als Student zu informieren und dir Gedanken über das Fach zu machen, das du in den nächsten Jahren intensiver verfolgen möchtest. Ist es dir wichtig, dass deine Uni einen großen Campus hat? Oder möchtest du, dass deine Fakultät mitten in einer Großstadt liegt? Und wie sieht das Erasmus-Angebot an den Hochschulen in deiner engeren Auswahl aus? Schließlich möchtest du möglichst gute Chancen haben, das europäische Ausland zu entdecken. Außerdem ist es schön, wenn Universitäten gut vernetzt sind und du im Studium mit vielen internationalen Kommilitonen und Dozenten in Kontakt kommst. Wie du siehst: Es gibt viel zu tun! Deshalb ist es auch wichtig, nicht erst kurz vor oder gar nach dem Abitur mit diesen Vorbereitungen zu beginnen.

Die meisten Hochschulen legen die Bewerbungsfrist für das Wintersemester in den Juli – da bleibt nach dem Abitur nicht mehr viel Zeit. Zusätzlich solltest du beachten, wie die Bewerbung bei den Studiengängen deiner engeren Auswahl auszusehen hat. Entsprechend solltest du Zeit für ein Motivationsschreiben, einen Test zur Eignungsfeststellung oder ein Bewerbungsgespräch einplanen und überprüfen, ob die Zulassung durch einen Numerus Clausus beschränkt ist.

Hast du dich für ein Gap Year entschieden, solltest du die dadurch gewonnene Zeit zum Nachdenken auch nutzen. Geh zu Informationsveranstaltungen an Hochschulen und informiere dich aktiv, statt die Entscheidung trotzdem bis zum letzten Moment hinauszuzögern. Sonst verbaust du dir möglicherweise die erfolgreiche Bewerbung um deinen gewünschten Studienplatz.

Welches Fach darf's sein?

Die Auswahl an Studienfächern, die du entdecken kannst, ist schier endlos. Vielleicht reizen dich Ingenieurwissenschaften oder Wirtschaftswissenschaften, sprich beispielsweise ein BWL-Bachelor oder ein Bachelor of Engineering? Bist du sprachaffin und möchtest einen Bachelor in Geisteswissenschaften absolvieren? Zieht es dich als Freund der Zahlen in Richtung Mathematik oder Informatik? Oder willst du verschiedene Bereiche kombinieren, beispielsweise mit einem Studium der Wirtschaftsinformatik? Fast alles ist möglich: Nur in Medizin, Pharmazie und auch in Jura hat sich das modularisierte Bologna-System zumindest in Deutschland noch nicht durchgesetzt.

Hör bei deiner Studienwahl zunächst einmal auf deinen Bauch: Eine Entscheidung, die dein ganzes späteres Leben beeinflusst, solltest du nicht mit einem schlechten Gefühl treffen. Eine gute Möglichkeit, die Menge an Studienfächern für dich einzuschränken, sind Praktika. Hier findest du schnell heraus, ob du den entsprechenden Bereich auch auf 40-Stunden-Basis noch spannend findest. Auch Schnuppervorlesungen solltest du unbedingt besuchen, um dir einen Einblick von der Fakultät und vom akademischen Niveau zu verschaffen, das dich erwartet. Nicht immer nämlich entspricht die akademische Herangehensweise an einen Gegenstand auch deinem bevorzugten Zugang. Das gilt insbesondere im Fall von Kunst- und Literaturwissenschaft. Immer noch unentschieden? Hier gib's noch mehr Hilfe bei der Studienwahl.

Regelstudienzeit, Fluch und Segen

Du hast die Zusage für dein Wunschstudium bekommen? Gratuliere! Doch vergiss vor lauter Freude über deinen Erfolg und den bevorstehenden Studienstart nicht einen der wichtigsten Schritte für ein gelungenes Studium: deinen Zeitplan! Während du in alten Studiengängen nämlich jahrelang unbehelligt vor dich hin studieren durftest, hat die Bologna-Reform dem Bummelstudium ein jähes Ende bereitet. Nun gibt es für jedes Fach und jeden Studiengang eine von vornherein festgelegte Regelstudienzeit, während derer du dein Studium abgeschlossen haben musst. Diese liegt meistens bei sechs, selten bei sieben oder acht Semestern. Verlängerungen um ein Semester sind oft noch relativ problemlos möglich: Länger jedoch solltest du für deinen ersten Abschluss nicht brauchen.

Um zeitlich auf keinen Fall in die Bredouille zu geraten, solltest du dich deshalb mit deiner Prüfungsordnung vertraut machen, sobald du dich für einen Studiengang eingeschrieben hast. Du kannst sie auf der Homepage deiner Uni downloaden oder dich bei der Studienberatung erkundigen. In der Prüfungsordnung ist genau festgehalten, wann du welche Module absolvieren musst. Anders als noch im Abitur wird dich nämlich an der Universität kein Dozent mehr durch dein Studium begleiten: Du bist selbst für dich verantwortlich. Merkst du nun im Laufe der Semester, dass du das Pensum nicht schaffst und weniger Module absolvierst als es die Prüfungsordnung vorsieht, dann wende dich schnellstens an die Studienberatung. Sonst ist die Regelstudienzeit schneller vorbei, als dir lieb ist. Hast du jedoch von Anfang an einen Zeitplan und tust alles dafür, ihn einzuhalten, dann wird dir die Bologna-Reform zu einem zügigen und trotzdem weitgehend stressfreien Abschluss verhelfen: Denn wer sein Studium so absolviert, wie es vorgesehen ist, der hat nie zu viel und nie zu wenig zu tun.

Mehr als nur Theorie: dual studieren

Du möchtest schon im Studium wissen, wofür du forschst und büffelst? Dann könnte ein duales Studium für dich das Richtige sein. Duale Programme verbinden ein theoriebasiertes Studium an einer Hochschule mit viel praktischem Einsatz im Unternehmen. Dank der Kombination aus Studium einerseits und Ausbildung andererseits bist du mit einem dualen Abschluss auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt. Duale Studiengänge können aber neben einer ersten Ausbildung auch eine berufsintegrierte oder berufsbegleitende Weiterbildung sein. Hier haben wir mehr Informationen zum dualen Studium für dich zusammengestellt.

Außerdem ist es schön, wenn Universitäten gut vernetzt sind und du im Studium mit vielen internationalen Kommilitonen und Dozenten in Kontakt kommst. Auch über langfristige Finanzierungsmöglichkeiten kannst du dir bereits Gedanken machen: Von Minijobs bis Bachelor-Stipendien stehen dir in den nächsten Jahren viele Möglichkeiten offen.