Lerntechniken – Lernplan: Lernen nach Plan

Mann steht auf Stufen, die mit Checklisten bedruckt sind. Er deutet auf eines der Kästchen, das abgehakt ist.

Bevor du dich und dein Gehirn überforderst und dir nach einer kräftezehrenden Lernphase eine sechswöchige Erholungskur verschreiben lassen musst, solltest du dir konkrete Lernziele setzen und sie einem Zeitplan zuordnen. Je detaillierter die Pläne sind, desto besser kannst du dich kontrollieren. Das Beste ist ein Dreistufenplan aus langfristigen, mittelfristigen und kurzfristigen Zielen.

Einen Lernplan zu erstellen, hilft bei der Vorbereitung

Du planst lange im Voraus, damit du wegen akuten Zeitmangels nicht doch noch Nachtschichten einlegen oder dich von deinem Partner trennen musst, weil dir alles zu viel wird. Hier nimmst du zunächst eine grobe Arbeitseinteilung vor. Beispiel: Die Klausur ist in fünf Wochen: In der ersten Woche suchst und sichtest du deine Literatur. Dabei beginnst du bereits mit dem Lesen. Die zweite Woche besteht ausschließlich aus Lesen. In der dritten Woche schreibst du dir Stichpunkte raus. Die vierte Woche nutzt du zum Lernen. Die fünfte und letzte Woche ist dann dem Wiederholen gewidmet. Dabei triffst du dich auch mit deiner Lerngruppe.

Mittelfristige Lernziele

Nachdem du dir einen groben Plan aufgestellt hast, geht es an die Feinjustierung. In einem Wochenplan kannst du festhalten, an welchem Tag du welche Aufgaben erledigen möchtest. Lass dabei auch Luft für unvorhergesehenes Arbeitsaufkommen. Und vielleicht willst du deine Freundin zwischendurch ja doch mal sehen?

Beispiel-Lernplan für eine Woche

Bleiben wir beim oben erwähnten Szenario, könnte deine erste Woche so aussehen:

Tag: Aufgaben:
Montag In der Bibliothek Literatur suchen und sichten, anfangen zu lesen
Dienstag Termin beim Prof. wegen Literatur, notfalls noch mal in die Bibliothek
Mittwoch vorbestellte Literatur aus der Bibliothek abholen und sichten, lesen
Donnerstag nicht benötigte Bücher zurückbringen – reduziert die Mahngebühren, danach lesen
Freitag lesen
Samstag und Sonntag frei, frei, frei; Freund(in) ins Kino einladen

Kurzfristige Lernziele

Kurzfristig denken heißt, Tagespläne erstellen. Doch vergiss nicht, auch Pausen fest einzuplanen. Nein, nicht um deine Freundin zu besuchen, sondern um dich zu entspannen und deinem Gehirn eine Ruhepause zu gönnen – gut, das geht auch mit Freundin. In den Pausen sollst du dich auf jeden Fall bewusst vom Lernstoff abwenden. Effektiv lernen heißt, häppchenweise lernen. Darum solltest du die Tagespläne nicht nur zeitlich, sondern auch inhaltlich strukturieren. Die Tage gestaltest du dabei ungefähr gleich, damit sich Geist und Körper an den Rhythmus gewöhnen.

Beispiel-Lernplan für einen Tag

Unsere 4. Woche, Freitag. In einer Woche ist die Klausur. Wir befinden uns also in einer kritischen Lernphase:

Uhrzeit: Aufgaben:
8.30 – 9.00 aufstehen, frühstücken
9.00 – 12.00 Zusammenfassung von Kapitel X aus Buch Y lernen
12.00 – 13.00 Mittagspause: essen, um den Block gehen
13.00 – 16.00 Zusammenfassung von Kapitel L aus Buch K lernen
16.00 – 16.30 Längere Pause: Fenster auf, Musik hören
16.30 – 18.00 Kapitel X und L noch mal wiederholen
18.01 Feierabend: Freund(in) anrufen

Immer auf dem Teppich bleiben

Die Zeitpläne sollten realistische Ziele enthalten. Nur weil dein Kommilitone den Stoff in zwei Wochen bewältigt, musst du das nicht auch können. Und da du den Plan selbst machst, kannst du ihn bei Bedarf anpassen. Durch ständige Kontrolle von Soll- und Istzuständen lernst du allmählich einzuschätzen, wie viel Zeit du wofür brauchst. So passt du deine Lernpläne nach und nach deinem Lernvermögen an.

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