Organisation des Studiums: Auf der Suche nach der verlorenen Zeit?

Ein Wecker steht auf einer Hand. Um ihn sind gezackte Linien, so dass er zu klingeln scheint.

Je nach Studiengang und Hochschule kann es sehr unterschiedlich sein, wie viel Zeit du in dein Studium investieren musst – und wie hart der Ringkampf mit deinem inneren Schweinehund sein wird. Ohne eine hohe Eigenmotivation geht es jedoch nirgends.

An der Uni sagt dir keiner mehr, was du zu tun und zu lassen hast. Zwar gibt es mehr oder weniger verschulte Studiengänge, das Selbststudium steht jedoch überall im Vordergrund. Mit anderen Worten: Das Wissen fließt nicht durch den bloßen Besuch von Lehrveranstaltungen magisch in deinen Kopf.

Mit Vorlesungen allein ist es nicht getan

Du musst die Uni-Veranstaltungen vor- und nachbereiten. Seminare machen umso mehr Spaß, je besser du den Stoff beherrschst. Das braucht aber Zeit. Die solltest du dann auch einplanen, wenn du allein oder am besten mit einem:r Fachberater:in deinen Stundenplan für das nächste Semester festlegst. Hier eine kleine Orientierung, wie viel Zeit dich die verschiedenen Lehrveranstaltungen kosten:

Vorlesung

In der Vorlesung zu sitzen ist kein Ersatz für eigenes Lesen. Dem Vortrag zu folgen bedeutet auch nicht, den vorgetragenen Stoff schon zu beherrschen. Als Faustregel gilt: Rechne pro besuchter Vorlesungsstunde mit ein bis zwei Stunden Vor- und Nachbereitung.

Übung

In Übungen werden regelmäßig Aufgaben gelöst. Oft als Vorbereitung oder Voraussetzung für die abschließende Klausur. Auch die guten alten Hausaufgaben können dir hier wieder begegnen. Hierfür kannst du auch mit anderen Teilnehmer:innen eine Arbeitsgemeinschaft bilden. Plane für Übungen den ein- bis zweifachen Zeitaufwand der Übung selbst ein.

Seminare

Der zeitliche Aufwand für Seminare ist unregelmäßig verteilt: Der Löwenanteil entfällt auf die Anfertigung eines Referats oder einer Hausarbeit. Je nach Thema und Umfang kannst du die Arbeit daran auf zwei bis acht Wochen verteilen. Die Hausarbeit ist meist eine Sache für die Semesterferien. Wichtig: Rechtzeitig Literatur in der Uni-Bibliothek recherchieren und bestellen! Kurzreferate sind schneller verfasst, auch beim Gruppenreferat hält sich der Anteil des Einzelnen in Grenzen.

Praktika und Exkursionen

Auch für Praktika und Exkursionen musst du die Vor- und Nachbereitung (Protokoll, Resümee, Feldstudie etc.) zur angegebenen Veranstaltungsdauer dazurechnen. Häufig tragen die Teilnehmer:innen der Exkursion Kurzreferate vor, deren Vorbereitung in etwa der einer kurzen Hausarbeit entspricht.

Weniger ist oft mehr

Häufig übernehmen sich Studienanfänger:innen. Der Stundenplan ist dann bis zum Limit vollgestopft, die Erstsemester hetzen von einer Veranstaltung zur nächsten, sind gestresst und erzielen nirgendwo ein passables Ergebnis. Deswegen: Weniger ist oft mehr.

Zeitmanagement

Damit dein Studium nicht zum Kampf gegen die Uhr wird, lies unseren Artikel zum Thema "Zeitmanagement". Dort findest du viele Tipps für eine clevere Zeitplanung.

Schreibtechniken

Die erste Hausarbeit steht an. Der Cursor blinkt öde am Bildschirm vor sich hin. Irgendwie weißt du nicht, wie du anfangen sollst. Tipps zum Verfassen der Hausarbeit findest du im Bereich "wissenschaftliches Arbeiten".

e-fellow Manuela studiert BWL in Mannheim. Sie ist im dritten Semester und selbst schon seit dem ersten Semester in der Fachschaft BWL. Für uns hat sie die folgenden Fragen beantwortet.

Woher wusstest du, was du belegen musst?

Unsere Fachschaft leistet sehr gute Arbeit. Vor Beginn des Studiums habe ich zusammen mit der Zulassung einen Studienführer von der Fachschaft bekommen, in dem die Grundstruktur des Studiums und die einzelnen Module aufgeführt werden. Die Fachschaft BWL bietet außerdem zu Semesterbeginn eine Erstsemestereinführung an. Dort bekommen die Neuen die Uni gezeigt, man bekommt den Stundenplan noch mal erklärt oder kann Fragen dazu und zum Studium im Allgemeinen loswerden. Die Fachschaft bietet auch viermal pro Woche eine Sprechstunde an. Dort kann man vorbeikommen, wenn man irgendwelche Fragen oder Probleme im Studium hat. Dieses Angebot hat mich so begeistert, dass ich auch gleich im ersten Semester in die Fachschaft wollte, um anderen helfen zu können.

Wie bist du mit dem Lernen zurecht gekommen?

Was die Umstellung beim Arbeiten an der Uni angeht, ist das bei uns in Mannheim sehr gut geregelt. Mir ist es leicht gefallen, mich in den Uni-Alltag einzuleben. Die Skripte und weitere Unterlagen zu unseren Vorlesungen, Übungen und Tutorien stehen online. Auf dieser Lernplattform kann man auch Literaturempfehlungen einsehen oder mit alten Klausuren den Stoff üben. Die Lehrstühle, die nicht auf der Lernplattform "dotlrn" vertreten sind, stellen ihr Material auf ihren Homepages zu Verfügung. Wenn man sich einmal orientiert hat, dann kommt man mit dem System sehr gut zurecht. Und wenn mal etwas nicht funktioniert, kann man einfach Leute aus höheren Semestern ansprechen, die einem immer gerne weiterhelfen.

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