Private Equity: Investment Professional: Was macht man im Private Equity?

Autor*innen
Bastienne Föller
Geschäftsleute stehen oder sitzen auf Podests mit unterschiedlichen Höhen. Sie arbeiten oder gestikulieren. Die Frau auf dem höchsten Podest freut sich.

Sie steigen bei großen und kleinen Unternehmen ein und verkaufen sie dann nach mehreren Jahren wieder: Private-Equity-Häuser. Aber was macht man als Mitarbeiter eines solchen Fonds, als sogenannter Investment Professional, eigentlich?

Private Equity umfasst ein breites Spektrum von Investitionsformen, die man jeweils nach dem Reifegrad der Zielunternehmen unterscheidet:

  • Venture-Kapital als Finanzierung von Start-Ups
  • Wachstumskapital als Finanzierung junger Wachstumsunternehmen
  • Buyouts als (teilweise) kreditfinanzierte Mehrheitsbeteiligungen an reifen Unternehmen

Im allgemeinen Sprachgebrauch spricht man aber auch von Private Equity, wenn man den Klassiker der großen Buyout-Investitionen mit den bekannten Namen von Häusern wie KKR, Blackstone & Co meint.

Welche Aufgaben hat man im Private Equity?

Die Zeitungsmeldungen über Käufe und Verkäufe sind ein Ausschnitt der Aufgaben im Private Equity. Bevor es zu einer Transaktion kommt, gilt es, einige Vorarbeiten zu leisten: Vor dem Erwerb eines Unternehmens untersucht man als Berufseinsteiger eine Vielzahl von Investitionsmöglichkeiten, bewertet die Unternehmen und identifiziert die attraktiven Situationen, die man näher verfolgen möchte. Das ist die "Screening-Phase".

Wollen wir kaufen?

In der Phase einer näheren Kaufprüfung, der "Due Diligence", untersucht der Investment Professional ein Unternehmen auf Herz und Nieren: Wie sind die Geschäftsaussichten, und mit welcher Strategie lässt sich die Geschäftsentwicklung fördern? Welchen Wert hat das Unternehmen, und wie lässt sich eine Akquisition finanzieren? Diese Fragen klärt man zusammen mit Finanz- und Unternehmensberatern, analysiert den Datenraum und führt Gespräche mit dem Management. Als Berufseinsteiger leitet man Teile einer Due Diligence und erstellt auch Entscheidungsunterlagen für das interne Investitionsgremium.

Gekauft - und jetzt?

Nach einem Erwerb unterstützt man das Management dabei, die gemeinsam vereinbarte Strategie und Investitionen umzusetzen. Die operative Managementaufgabe übernimmt allerdings nicht der Investor, sondern man betreut das Unternehmen aus der Perspektive eines Aufsichts- oder Beirats. Als Berufseinsteiger hat man in der Regel zwar kein offizielles Mandat, ist aber oft bei den Gesprächen mit dem Management dabei (sogenannte "Portfolioarbeit").

Verkaufen oder an die Börse bringen

Ans Verkaufen geht es typischerweise nach vier bis sechs Jahren. Der richtige Zeitpunkt ist dann, wenn man die Portfoliogesellschaft gut weiterentwickelt hat. Den Verkaufsprozess betreut der Investment Professional gemeinsam mit einer mandatierten Investment-Bank – nur diesmal aus der Verkäuferperspektive. Entweder wird das Unternehmen dann an einen anderen Erwerber verkauft, oder man bringt es an die Börse.

Einstiegsmöglichkeiten im Private Equity

Die Anzahl der offenen Einstiegspositionen im Private Equity ist vergleichsweise gering, sodass man den Einstieg in die Branche direkt nach Studienabschluss nur schwer planen kann. Ein bisschen Glück gehört dazu, damit sich die passende Gelegenheit bietet. Viele machen einen erfolgreichen Einstieg, indem sie erste Berufsjahre in angrenzenden Branchen wie Unternehmensberatung, Investment Banking und Wirtschaftsprüfung verbringen und so wertvolle Erfahrungen und Kontakte sammeln. Die Karrierestufen sind dann ganz ähnlich wie im Investment Banking mit Analyst/Associate als Einstiegsposition bis zum Managing Director als Partner.

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