Häufige Fragen im Vorstellungsgespräch: Gute Frage, Chef!

Zwei Personen stehen nebeneinander. Ihre Köpfe wurden jeweils durch ein Frage- und ein Ausrufezeichen ersetzt.

"Halten Sie sich für erfolgreich?" fragt der Personaler. Jetzt bloß nicht herumdrucksen! 20 Fragen, die du im Interview wahrscheinlich zu hören bekommst – und was du darauf klugerweise antwortest.

Nachdem du mit Anschreiben, Lebenslauf und deinen Bewerbungsunterlagen die Personalentscheider grundsätzlich von dir überzeugt hast, möchten sie dich im Vorstellungsgespräch besser kennenlernen. Jetzt geht es für dich darum, den bisher positiven Eindruck zu verstärken und den Fragen der Personaler Stand zu halten. Der Arbeitgeber will herausfinden, ob der schriftliche Eindruck mit deiner Person übereinstimmt. Für dich ist das Vorstellungsgespräch aber auch eine Chance, das Unternehmen und zukünftige Kollegen kennenzulernen. Du erhältst erste Einblicke in die neuen Aufgaben und den Arbeitsplatz.

Fragen im Vorstellungsgespräch

Im Idealfall zeigst du dich von deiner sympathischsten Seite und erbringst zugleich den Beweis dafür, warum du der Beste für den Job bist; unangenehme Fragen, die dich unter Druck setzen, beantwortest du souverän. Doch um gegen diese Stressfragen gewappnet zu sein, braucht es eine gute Vorbereitung. Mit diesen Beispielen für häufige Bewerbungsfragen stellst du dich auf mögliche Gesprächssituationen ein und gewinnst an Sicherheit.

Antworten auf Bewerbungsfragen

Jeder Bewerber und jedes Bewerbungsgespräch sind individuell – das gilt auch für die Fragen im Vorstellungsgespräch. Die vorgestellten Antwortmöglichkeiten sind deshalb keine universell gültigen, die du einfach auswendig lernen solltest. Trotzdem geben dir unsere gesammelten Bewerbungsfragen Orientierung, während du dich auf dein Vorstellungsgespräch vorbereitest. Zwei Dinge kannst du dir mit ihrer Hilfe antrainieren: Erstens, zu eruieren, worauf die Frage abzielt, und zweitens, was Interviewer aus deinen Antworten lesen.

Ein Probe-Interview mit Freunden hilft dir, auch bei unvorhergesehenen Fragen einen kühlen Kopf zu bewahren. Bleib im Bewerbungsgespräch möglichst ehrlich und spontan – nutz aber andererseits Spontaneität nicht als Entschuldigung für mangelnde Vorbereitung. Plane auf jeden Fall ausreichend Zeit ein, um passende Antworten oder zumindest die Grundlage hierfür zu recherchieren.

Häufig gestellte Fragen im Bewerbungsgespräch

1. Erzählen Sie mir etwas über sich selbst.

Jetzt brauchst du eine gute, kurze Erklärung, die du fertig ausformuliert im Kopf hast. Pass auf, dass sie nicht zu auswendig gelernt klingt. Beschränke dich auf Dinge, die im Zusammenhang mit deiner Arbeit stehen – es sei denn, dein Interviewpartner fordert dich dazu auf, über Außerberufliches zu reden. Sprich über Leistungen, die mit der Position zu tun haben, für die du dich bewirbst.

2. Welche Erfahrungen haben Sie in diesem Bereich?

Sprich über Erfahrungen, die sich auf die Stelle beziehen, auf die du dich bewirbst. Wenn du keine spezifischen Erfahrungen hast, nenne etwas, das so nahe wie möglich herankommt, zum Beispiel ein Projekt aus deinem Studium.

3. Halten Sie sich für erfolgreich?

Sage ja und erkläre kurz, warum. Eine gute Erklärung ist, dass du dir Ziele setzt, dass du einige von ihnen schon erreicht hast und dass du auf dem Weg bist, andere zu erreichen. Habe ein, zwei Beispiele parat, falls der Interviewer danach fragt.

4. Warum haben Sie Ihren letzten Job gekündigt?

Bleib positiv, egal, wie die Umstände tatsächlich waren. Sage nie, dass du Probleme mit dem Management hattest, sprich nie schlecht über Vorgesetzte, Mitarbeiter oder das Unternehmen, denn das wirft ein negatives Licht auf dich. Lächele und nenne einen positiven Grund wie eine tolle Chance, etwas Besonderes zu tun oder andere in die Zukunft gerichtete Aussagen.

5. Was sagen Mitarbeiter über Sie?

Bereite dich auf diese Frage vor. Entweder, du hast ein Zitat parat oder du paraphrasierst eine Aussage, die mal jemand über dich gemacht hat. Etwa: Mein Kollege XY, der auch bei Z gearbeitet hat, sagt immer, ich wäre der härteste Arbeiter, den er je kennen gelernt hat.

6. Was wissen Sie über dieses Unternehmen?

Diese Frage ist der Grund, warum du dich vorher über ein Unternehmen informieren solltest. Finde heraus, wo die Firma steht und wohin die Entwicklung geht. Was sind die aktuellen Themen und wer sind die wichtigsten Akteure? Wenn das Unternehmen in letzter Zeit Negativ-Schlagzeilen gemacht hat, kannst du auch das ruhig ansprechen. Das zeigt, dass du informiert und kein Feigling bist.

7. Bewerben Sie sich auch für andere Stellen?

Sei ehrlich, aber halte dich bei dieser Frage nicht zu lange auf. Halte den Fokus auf der Position, für die du dich bewirbst und darauf, was du für die Firma tun kannst.

8. Warum wollen Sie ausgerechnet für unsere Firma arbeiten?

Über diese Frage solltest du dir im Vorfeld einige Gedanken gemacht haben. Aufrichtigkeit ist jetzt wichtig – dein Gesprächspartner wird es spüren, wenn du nicht die Wahrheit sagst. Sprich auch über deine langfristigen beruflichen Ziele.

9. Sind Sie ein Team-Player?

Natürlich bist du ein Team-Player. Und du kannst auch gleich ein Beispiel nennen. Ein Beispiel, das zeigt, dass dir die Mannschaft wichtiger ist als persönliche Vorteile, ist ein guter Beweis für deine Team-Haltung. Gib nicht an, sondern schildere die Begebenheit in sachlichem Ton.

10. Wie lange möchten Sie für uns arbeiten?

Hier solltest du besser nicht zu genau antworten. Sage am besten: So lange, wie wir beide das Gefühl haben, dass ich einen guten Job mache.

11. Erläutern Sie, warum Sie eine Bereicherung für unser Unternehmen sind.

Diese Frage gibt dir die Chance, dich von deiner Schokoladenseite zu zeigen. Nenne deine Fähigkeiten und Kenntnisse und mache klar, wie du diese in der Firma einsetzen willst.

12. Was ist Ihre größte Stärke?

Hier möchte der Interviewer wissen, wie du dich selbst wahrnimmst. Ein paar gute Beispiele: deine Fähigkeit, zu priorisieren, Probleme zu lösen oder unter Druck zu arbeiten. Deine professionelles Know-how, deine Führungskompetenz, deine positive Einstellung. Wie du deine Stärken und Schwächen am besten formulierst, erfährst du hier.

13. Was, würden Ihre früheren Vorgesetzten sagen, sind Ihre Stärken?

Bei dieser Frage geht darum, wie andere dich wahrnehmen. Gute Antwortmöglichkeiten: Loyalität, Energie, eine positive Grundhaltung, Führungskompetenz, Teamfähigkeit, Kompetenzen, Initiative, Geduld, Kreativität, die Fähigkeit, Probleme zu lösen.

14. Erzählen Sie mir von Ihren Traumjob.

Hier kannst du nicht gewinnen. Wenn du sagst, es sei die Stelle, für die du dich bewirbst, klingt das nach Schleimerei. Wenn du sagst, es sei eine andere Aufgabe, wird der Interviewer denken, du wirst mit der Position unzufrieden sein, wenn er dich einstellt. Sage also am besten etwas Allgemeines wie: ein Job, bei dem ich die Arbeit gerne mache, wo ich die Kollegen mag, bei dem ich einen sinnvollen Beitrag leisten kann.

15. Was hat Sie an Ihrem letzten Job enttäuscht?

Antworte jetzt nichts Triviales und werde nicht negativ. Sage, dass der Job auf Dauer nicht herausfordernd genug war. Dass du der Gesellschaft gerne mehr zurückgeben würdest. Oder dass du gerne mehr Verantwortung übernehmen würdest.

16. Können Sie unter Druck arbeiten?

Sag, dass du unter einer bestimmten Art von Druck aufblühst. Gib ein Beispiel, das möglichst etwas mit dem Job, auf den du dich bewirbst, zu tun hat.

17. Was motiviert Sie?

Gute Antworten sind: Herausforderung, Leistung, Anerkennung.

18. Wären Sie bereit, für Ihren Job umzuziehen, falls erforderlich?

Über diesen Punkt solltest du vorher mit den Mitbetroffenen – Partner, Familie – gesprochen haben. Wenn die ehrliche Antwort nein ist, dann sag nein. Das erspart dir in Zukunft möglicherweise eine Menge Ärger.

19. Wie können Sie Ihre mangelnde Erfahrung wettmachen?

Wenn du Kenntnisse hast, von denen der Interviewer noch nichts weiß, ist das der Moment, darauf hinzuweisen. Falls nicht, sage, dass du hart arbeitest und schnell lernst.

20. Haben Sie noch Fragen an mich?

Du solltest auf jeden Fall einige Fragen vorbereitet haben. Frage zum Beispiel nach Weiterbildungsmöglichkeiten im Unternehmen. Dadurch zeigst du Engagement und Motivation. Mitarbeiter, die sich fortbilden möchten, bringen das Unternehmen nach vorne, da neues Wissen in die Organisation gebracht wird.

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