Tabellarischer Lebenslauf: Vorlagen und Tipps für deine Vita

Autor*innen
Nicole Metz
Eine Hand legt einen Klotz auf einen Turm, daneben stehen bereits höher gebaute Türme

Was einen guten tabellarischen Lebenslauf ausmacht? Wir haben wichtige Regeln, häufige Faux-pas und Download-Muster für dich bereitgestellt.

Tabellarischer Lebenslauf allgemein:

Bei einem tabellarischen Lebenslauf handelt es sich um ein Dokument, in dem einzelne Berufs- und Ausbildungsstationen in Form einer Tabelle der Reihe nach aufgeführt werden. Im Gegensatz zum ausformulierten sollte der tabellarische Lebenslauf um jeden Preis knapp gehalten werden. Zwei Seiten sind die Norm, drei solltest du nur bei langjähriger Berufserfahrung in Erwägung ziehen. Mittlerweile hat sich der tabellarische Lebenslauf in Deutschland durchgesetzt: Formuliere ihn nur aus, wenn es explizit gefordert ist. Auch bei der Beschreibung einzelner Stationen deiner Vita solltest du ganze Sätze lieber vermeiden.

Wie sollte ein tabellarischer Lebenslauf aussehen?

Als Bewerber musst du es dem potentiellen Arbeitgeber so einfach wie möglich machen, relevante Informationen zu erkennen. Denn vor allem, wenn es viele Bewerbungen für einen Job gibt, scannen Personalverantwortliche die tabellarischen Lebensläufe oft noch vor dem Anschreiben. Alle wichtigen Informationen sollten deshalb in wenigen Augenblicken erfassbar sein. Eine übersichtliche und logische Struktur ist hierfür das A und O. Bewerbungsbilder sind zwar nicht verpflichtend, aber wichtig für den ersten Eindruck. Fehlt ein (professionelles!) Bewerbungsfoto, fällt das zumindest in Deutschland immer noch auf.

Lebensläufe für BWLer

Welche Reihenfolge sollst du einhalten?

An erster Stelle im tabellarischen Lebenslauf stehen immer deine persönlichen Daten. Es folgen Angaben zur Berufserfahrung, Ausbildung und Qualifikation, zu Praktika, Zusatzqualifikationen und Hobbys.

Persönliche Daten

Wie viel du neben deinem Vor- und Nachnamen von dir preisgibst, ist dir überlassen, sofern es keine Angaben hierzu in der Stellenausschreibung gab. Da du dich jedoch wahrscheinlich per E-Mail bewirbst, würdest du es deinem zukünftigen Arbeitgeber nur unnötig schwermachen, wenn du deine Mail-Adresse an dieser Stelle verschweigst. Auch eine Handy- und/oder Telefonnummer kann nicht schaden, damit kurze Rückfragen unkompliziert geklärt werden können. Denn auch hier gilt: Je einfacher sich der Adressat ein Bild von dir machen kann, desto besser für dich.

Deine Postanschrift hingegen ist nicht zwingend notwendig – vielleicht verrät sie sogar mehr Privates über dich, als dir in diesem Stadium deiner Bewerbung lieb ist. Auch Angaben zu Geburtsdatum, -ort und Staatsangehörigkeit sowie zum Familienstand sind kein Muss. Die Berufe deiner Eltern anzugeben gilt heute sogar als echter Fauxpas.

Berufserfahrung

Bei der Darstellung deines beruflichen Werdegangs hat sich mittlerweile der amerikanische Stil auch in Deutschland durchgesetzt. Das heißt, dass du deine Erfahrung in umgekehrt-chronologischer Reihenfolge auflistest, angefangen mit dem Aktuellsten beziehungsweise deiner derzeitigen Stellung. Wichtig beim Aufbau deines tabellarischen Lebenslaufs ist, dass du die zeitliche Sortierung auf jeden Fall konsequent durchziehst: Nur so kommt Struktur in deine Angaben.

Die Kunst bei deinen Angaben zur Berufserfahrung besteht darin, mehr als nur die aktuelle Firma und Stellenbezeichnung zu nennen, ohne ausufernd zu werden. Am besten eignen sich hierzu Bulletpoints, die in Stichworten deine Aufgaben- und Spezialgebiete sowie eventuelle Personalverantwortung dokumentieren. Wenn du deine wichtigsten Projekte skizzieren, Erfolge beziffern und namhafte Kunden nennen kannst, ohne damit Betriebsgeheimnisse zu verraten, wäre hier der geeignete Ort. Ein Beispiel für eine solche Angabe wäre:

Senior Projektmanager
Musterfirma XY in 12345 Musterstadt

  • Leitung von Projekt X, 19 Mitarbeiter
  • Verdoppelung der Absatzzahlen durch neues Konzept XY
  • Einführung des XY-Systems, Kostenreduzierung um 30%

Weitere Lebensläufe

Natürlich kannst du eine Stelle, die du fünf Jahre lang bekleidet hast, nicht vollumfänglich in drei Bulletpoints widerspiegeln. Was du erwähnst, solltest du deshalb von der ausgeschriebenen Stelle abhängig machen. Fokussiere dich auf genau die Punkte an deinem alten Job, die auch für den neuen wichtig wären. An diesen Aspekten kann dein Gegenüber dann auch beim Vorstellungsgespräch anknüpfen, statt sich fragend vortasten zu müssen – was im Umkehrschluss bedeutet, dass du dem Gespräch bis zu einem gewissen Grad schon mit deinem tabellarischen Lebenslauf eine Richtung geben kannst.

Ausbildung und Qualifikation

Parallel zur Berufserfahrung gehst du auch bei den Angaben zu deiner Ausbildung und Qualifikation in umgekehrt-chronologischer Reihenfolge vor. In diesem Abschnitt kommen nicht nur Studium, Ausbildung und/oder Schulabschluss, sondern auch Wehr- oder Ersatzdienst zur Sprache. Behalte auch hier im Auge, was den Personaler an deinem Werdegang interessiert und was nicht: Das sind in erster Linie deine Studienabschlüsse und die dazugehörigen Noten sowie deine Spezialisierungen. Letztere dokumentierst du am einfachsten, indem du die Themen deiner Abschlussarbeiten nennst.

Angaben zur Grundschulzeit hingegen sind bei erwachsenen Bewerbern in keinem Fall notwendig, wirken sogar eher unbeholfen. Auch an deiner Sekundarschulzeit interessiert nur noch die Art des letzten Abschlusses und die Abschlussnote. Leistungskurse sind ebenfalls irrelevant, wenn du danach drei oder fünf Jahre lang studiert hast.

Praktika

Bist du noch Berufseinsteiger, kannst du nach deiner Ausbildung deine Praktika auflisten. Für Bewerber, die schon einige Jahre Berufserfahrung hinter sich haben, ist dieser Teil nicht mehr so relevant; für Absolventen dagegen umso mehr, damit sie Erfahrungen anführen können, die sie für den Job qualifizieren.

Weiterbildungen, Zertifikate und Qualifikationen

Nun folgen alle Kompetenzen, mit denen du deine Vita abrunden und deiner Bewerbung den letzten Schliff verleihen kannst. Welche zusätzlichen Kenntnisse hast du erworben, die dich für die ausgeschriebene Stelle qualifizieren? Hier kannst du sie in deinen Lebenslauf schreiben – von Sprach- und IT-Kenntnissen bis zu Weiterbildungen, Schulungen sowie dem Führerschein. Je komplexer und vielseitiger deine Angaben, desto mehr empfiehlt es sich, auch hier mit Zwischenabschnitten zu arbeiten. Je nach ausgeschriebener Stelle kann dieser Punkt deines tabellarischen Lebenslaufs wichtiger sein, als er dir auf den ersten Blick scheint – zum Beispiel, wenn dein Traumjob bestimmte Kompetenzen erfordert, die bisher nicht zur Sprache kamen. Deshalb solltest du auch den vorletzten Abschnitt nicht stiefmütterlich behandeln. Mach präzise Angaben und stufe deine Kenntnisse auf einer Skala von Einsteiger bis Experte ein. Um deine Fremdsprachenkenntnisse zu beurteilen, informier dich genau, was gängige Formulierungen wie "fließend" aus Sicht des Personalers heißen. Du willst dich schließlich nicht mit unbeabsichtigt falschen Angaben ins Aus schießen.

In Einzelfällen kannst du auch in diesem Teil deines tabellarischen Lebenslaufs mit Bulletpoints arbeiten. Das ist jedoch mit Blick auf den beschränkten Platz nur sinnvoll, wenn deine Kenntnisse über das Erwartbare hinausgehen und für die Stelle absolut relevant sind.

Engagement und Hobbys

Zu guter Letzt ist in jedem tabellarischen Lebenslauf Platz für Ehrenämter, Vereinsmitgliedschaften und Hobbys. Hier können Kandidaten mehr noch als im Bewerbungsschreiben ihre Persönlichkeit ins Spiel bringen. Auch wenn diese privateren Angaben dir zunächst befremdlich vorkommen: Umfragen unter Personalern haben ergeben, dass Hobbys durchaus mit Interesse gelesen werden. Vor allem, wenn deine Freizeitaktivitäten einen Bezug zum Job haben, kannst du damit einen kleinen Pluspunkt für deine Bewerbung herausschlagen. Betreibst du jedoch Extremsportarten oder gehst einem bekanntermaßen zeitintensiven Hobby nach, setzt du damit ein Statement – ob du das wirklich willst, solltest du dir vorher überlegen. Vorsicht auch bei Übertreibungen und falschen Angaben: Ein vermeintlich schmückendes Hobby beispielsweise, das du seit Jahren nicht mehr betreibst, wird dir spätestens dann auf die Füße fallen, wenn der Personaler es teilt und nach dem Vorstellungsgespräch ein wenig fachsimpeln möchte.

Unterschrift und Datum

Auf die Frage "Wird der tabellarische Lebenslauf unterschrieben?" lautet die Antwort definitiv "Ja". Traditionelle Bewerbungen per Post und mit Bewerbungsmappe kannst du natürlich einfach händisch unterschreiben; für elektronische Bewerbungen solltest du deine Unterschrift einscannen und sie in guter Auflösung unter das Dokument setzen. Das Datum spiegelt die Aktualität des Dokuments wider, sollte also nicht vergessen werden.

Don'ts im tabellarischen Lebenslauf

  • Gehaltsvorstellungen und Kündigungsrechtfertigungen im tabellarischen Lebenslauf statt im Anschreiben nennen
  • Standard-Hobbys wie Lesen oder Sport statt konkreter Genres/Sportarten erwähnen
  • Angaben zum Beruf der Eltern machen (veraltet)
  • Auf Vollständigkeit statt auf Relevanz setzen: NUR Weiterbildungen, Zertifikate etc. aufführen, die zum Job passen

Formatierung und Deckblatt

Unregelmäßige Spaltenbreiten fallen in einem tabellarischen Lebenslauf sofort negativ ins Auge. Um eine einheitliche Formatierung zu erreichen, kannst du in allen geläufigen Textverarbeitungsprogrammen wie Word eine Tabelle mit zwei Spalten einrichten. In die erste Spalte kommen die Datumsangaben, in die zweite, was du gemacht hast.

Grafische Elemente und Hervorhebungen sind bei der Gliederung deines tabellarischen Lebenslaufs unverzichtbar – doch sie bergen auch Stolpersteine! Achte vor allem auf die Abstände zwischen den einzelnen Überschriften und Unterpunkten, auf einheitliche Aufzählungszeichen und auf ein insgesamt einheitliches Layout (Schriftart und -größe, Seitenränder, Zeilenabstand, …). Lass vorsichtshalber eine zweite Person über deinen Entwurf schauen, wenn dir das Auge für Layout-Details fehlt. Auch bei den Zeitangaben solltest du eine einheitliche Schreibweise verfolgen. Dabei hat sich dieses Format gut bewährt: "01/2015–05/2016".

Ein dem tabellarischen Lebenslauf vorangestelltes Deckblatt ist optional. So nett es auch aussieht: Gerade in Zeiten digitaler Bewerbungen kannst du davon ausgehen, dass es in der Mehrzahl der Fälle bloß überscrollt wird. Personaler steuern für wichtige Informationen nach wie vor den tabellarischen Lebenslauf selbst an.

Wie lang sollte ein tabellarischer Lebenslauf sein?

Eine goldene Regel besagt, dass der tabellarische Lebenslauf nicht länger als zwei Seiten im A4-Format sein darf. Musst du kürzen, dann überprüf vor allem, ob deine Angaben zur ausgeschriebenen Stelle passen. Schrift- und Absatzgrößen hingegen sind keine geeigneten Stellschrauben.

Vorlagen und Muster: Dein Beispiel-Lebenslauf zum Download

Damit du dich bei deiner Bewerbung an passenden CVs orientieren kannst, findest du hier zahlreiche kostenlose Beispiel-Lebensläufe zum Download, sortiert nach Fachrichtung.

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