Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch: Gut vorbereitet ins Bewerbungsgespräch

Eine Frau sitzt auf einer riesigen Glühbirne und arbeitet an einem Laptop. An die Glühbirne ist eine Leiter gelehnt.

Vor einem Vorstellungsgespräch ist jeder nervös – besonders vor dem allerersten. Aber denk daran: Deine Gesprächspartner sind auch nur Menschen. Und wenn du dich gut vorbereitest, kannst du trotz Nervosität alle Chancen nutzen, die sich dir bieten.

Dein fachliches Profil hält die Firma nicht nur für geeignet, sie findet es sogar gut – sonst würde sie dich nicht zum Jobinterview einladen! Sinn des Jobinterviews ist es also nicht mehr primär, deine grundsätzliche Eignung zu prüfen. Es geht um eine ganz andere Frage, nämlich: Passen Unternehmen und Bewerber zusammen? Diese Frage müssen sich beide Seiten stellen. Natürlichkeit ist deshalb Trumpf. Lerne keine Ratgeber auswendig: Perfekte Pauschalantworten gibt es ohnehin nicht. Jeder Personaler kennt diese Antworten auswendig und kann sie deshalb auch nicht mehr hören. Sei lieber offen und authentisch und zeig dich von deiner zielstrebigen Seite.

Die Checkliste zur Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch

Nicht nur Berufseinsteiger, auch geübte Bewerber sind nervös, wenn es um die Suche nach einem neuen Arbeitgeber geht. Denn jedes Bewerbungsverfahren verläuft individuell und hält Hürden bereit, die dir anderswo noch nicht untergekommen sind. Mit unserer Checkliste navigierst du durch alle Phasen deiner Vorbereitung und überzeugst am Ende den Personaler. Als Bewerber solltest du im Gespräch auf deine Körpersprache achten und deine Selbstpräsentation üben. Das mindert auch das Lampenfieber.

  • Die Einladung zum Gespräch ist da
  • Am Tag vor dem Gespräch
  • Dein Nutzen für das Unternehmen
  • Überzeugen, nicht schwafeln
  • Fragen, die im Vorstellungsgespräch kommen werden
  • Fragen, mit denen du nicht rechnen musst
  • Do's und Don'ts im Vorstellungsgespräch
  • Die ultimativen Jobkiller
  • Die Nachbereitung des Gesprächs

Die Einladung zum Gespräch ist da:

  • Bestätige deinen Termin, am besten schriftlich per E-Mail.
  • Wie lange soll das Gespräch dauern?
  • Wie viele Gesprächspartner wirst du haben?
  • Sind noch andere Interessenten zu dem gleichen Termin geladen, so dass das Ganze eine Art Assessment-Center wird?
  • Lass dir den Anfahrtsweg beschreiben oder schaue auf der Homepage des Unternehmens nach.
  • Wenn Zeit ist: Lass dir eine Imagebroschüre der Firma schicken. Sie liefert dir Zahlen, Daten und Fakten rund ums Unternehmen.

Am Tag vor dem Gespräch:

  • Das griechische Restaurant am Abend vorher oder der Schnell-Imbiss-Döner auf dem Weg zum Vorstellungsgespräch sind tabu!
  • Sind deine Kleider fleckenfrei und die Schuhe geputzt? Deine Kleidung sollte der Firma angemessen, aber bequem sein: Frag dich also, was das Unternehmen macht, das heißt, was für ein Arbeitsumfeld du hast und wo du hinwillst. Ein Bewerber, der ständig an seinem unbequemen Anzug zupft, ist nicht sehr überzeugend.
  • Die Bewerbungsmappe ist gerichtet, Zeugnisse und Arbeitsproben sind auch dabei?
  • Liegen Anfahrtskizze und/oder ein Stadtplan bereit?
  • Sind Fahrkarte, Führerschein und Ausweis in deinem Geldbeutel?
  • Stimmt dein Zeitplan? Geh ihn am besten noch einmal durch!
  • Hast du dir auch den richtigen Termin gemerkt?
  • Arbeite nicht bis spät in die Nacht oder gar bis zum Gespräch durch! Bei zu langer Vorbereitung verlierst du nur den Blick fürs Wesentliche. Schlaf dich aus!

Dein Nutzen für das Unternehmen:

Überlege als erstes, was du für die Firma tun kannst, nicht umgekehrt. Schließlich verlangt gute Bezahlung auch gute Leistung. Natürlich solltest du auch wissen, was du von dem Unternehmen willst oder inwieweit dich die Arbeit dort weiterbringt. Gerade durch die Frage, was du für sie tun kannst, wird dir vielleicht der Grund klar, warum sie gerade dich einstellen sollen. Fasse kurz und prägnant die Eckdaten deines Lebenslaufs zusammen. Gibt es erklärungsbedürftige Lücken? Wie stellst du sie dar?

Überzeugen, nicht schwafeln:

Als Absolvent solltest du auch das Ergebnis deiner Diplomarbeit in ein paar Sätzen zusammenfassen können. Wenn du selbst ein paar konkrete Fragen stellst, kannst du positiv auffallen. Wo liegen deine Stärken und wo deine Schwächen? Hier sollten es auf gar keinen Fall die Standardantworten aus den Ratgeberbüchern sein. Die Schwäche sollte eine echte sein. Aber ohne, dass du dir damit selbst ein Bein stellst: Sage gleich dazu, wie du an dieser Schwäche arbeitest.

Fragen, die im Vorstellungsgespräch kommen werden:

Viele Fragen tauchen regelmäßig in Bewerbungsgesprächen auf. Hier die beliebtesten:

  • Wie sind Sie auf uns gekommen?
    Deine Antwort sagt etwas über deine Arbeitsweise aus. Bist du zielstrebig vorgegangen oder eher über das Jobangebot gestolpert?
  • Warum wollen Sie gerade bei uns arbeiten?
    Leg die Motivation für deine Bewerbung dar.
  • Warum sollen wir gerade Sie einstellen?
    Sprich ganz konkret über deine Stärken, bei Nachfrage auch über deine Schwächen. Mache deutlich, was du für das Unternehmen tun kannst.
  • Wie ist Ihre Gehaltsvorstellung?
    Nenne unbedingt eine konkrete Zahl. Du solltest nicht allzuviel über der berufsüblichen Summe liegen, aber auch nicht darunter. Bei tarifgebundenen Berufen stellt sich diese Frage natürlich gar nicht erst. Bei allen anderen helfen Gehaltsrankings und Gehalts-Checks, von denen einige online abrufbar sind, zum Beispiel bei www.stern.de, bei der Süddeutschen, der Wirtschaftswoche und bei Monster.de.

Fragen, mit denen du nicht rechnen musst:

Die Unternehmen wollen möglichst viel über einen potenziellen neuen Mitarbeiter herausfinden. Das ist verständlich – gibt ihnen aber nicht das Recht, zu privat zu werden. Eine persönliche Frage, die "frau" nicht beantworten muss, ist zum Beispiel: "Sind Sie schwanger?" Diese Frage ist nach gängiger Rechtslage unzulässig. Deshalb kannst du sie auch beantworten, wie du möchtest. Fragen nach deinem Familienstand oder der Kinderbetreuung können aber gestellt werden. Die Frage nach deiner politischen Orientierung ist auch unzulässig und muss von dir nicht wahrheitsgemäß beantwortet werden, außer du bewirbst dich auf eine Stelle bei einer politischen Organisation.

Do's und Don'ts im Vorstellungsgespräch

Wie beim Telefongespräch gibt es auch beim Vorstellungsgespräch Fragen, die gut ankommen und solche, die du besser sein lassen solltest. Auf jeden Fall solltest du Fragen stellen, auch wenn es sich nur um Formalien dreht:

  • Wo liegen die Schwerpunkte meines Aufgabenbereichs? Wie weit oder wohin kann mich diese Position bringen?
  • Könnte ich mir meinen zukünftigen Arbeitsplatz mal anschauen?
  • Wieviele Leute sitzen in dem Büro, in dem ich arbeiten werde?
  • Ist es ein Arbeitsplatz für Nichtraucher/Raucher?
  • Generell: Frage nach, wenn du etwas nicht weißt oder nicht verstanden hast! Ein Firmenneuling muss noch nicht alles über das Unternehmen wissen.

Die ultimativen Jobkiller:

  • Sei nicht zu zurückhaltend. Small Talk am Anfang lockert die Atmosphäre. Persönliche Fragen sollen den Interviewern helfen, dich ein bisschen besser kennen zu lernen. Schließlich muss der Abteilungsleiter abwägen, ob du zum restlichen Team passt. Deshalb musst du dich aber nicht über dein Privatleben ausquetschen lassen.
  • Falle nicht auf provozierende Fragen rein. Hier wird deine Geduld getestet, vor allem wenn du in deiner neuen Position mit Kunden zu tun hast.
  • Informiere dich vorab: Kannst du deinem zukünftigen Arbeitgeber den frühstmöglichen Eintrittstermin ins Arbeitsverhältnis nennen? Kennst du die Kündigungsfrist für deinen momentanen Job?
  • Frage nicht nach Essenszuschüssen! Die Kantinenregelung ist etwas, das man immer noch vor der konkreten Vertragsunterzeichnung abklären kann. Alles andere wirkt kleinlich.
  • Die Gehaltsfrage: Normalerweise spricht dein künftiger Chef dieses Thema an. Also warte darauf. Sollte er es tatsächlich vergessen, kannst du am Schluss des Gesprächs darauf zurückkommen. Du solltest auf jeden Fall eine konkrete und realistische Vorstellung über dein Wunschgehalt haben.
  • Fahrtkosten: Hier gilt dieselbe Regel wie beim Gehalt. Mache die Fahrtkosten nicht zum Hauptthema deines Vorstellungsgesprächs. Frage höchstens am Schluss, an wen du dich damit wenden kannst. Hat das Unternehmen dir nämlich nicht gesagt oder geschrieben, dass sie die Fahrtkosten übernehmen, müssen sie dir deine Auslagen ersetzen.

Die Nachbereitung des Gesprächs:

Egal ob es prima lief oder ein Fehlschlag war: Du solltest immer eine Nachbereitung machen. Wenn du dein Gespräch noch einmal Revue passieren lässt, fallen dir mit Sicherheit ein paar Kleinigkeiten auf, die du das nächste Mal anders machen wirst. Frage dich, worauf du in dem Interview nicht gefasst warst, obwohl es eigentlich offensichtlich war. Das Wichtigste ist dabei natürlich: Sei ehrlich zu dir selbst.

Bewertung: 4,5/5 (49 Stimmen)

Weitere Artikel zum Thema Vorstellungsgespräch